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Die Sorben/Wenden sind seit rund 1.500 Jahren in der Lausitz ansässig. Sie haben sich trotz Assimilierungsversuchen früherer Herrscher und Regierungen ihre eigene Sprache und ihre von zahlreichen Festen und vielfältigem Brauchtum geprägte Kultur bewahrt.

Die Länder Brandenburg und Sachsen und der Bund unterstützen die Bemühungen der Sorben/Wenden, ihre angestammte nationale Identität zu bewahren und weiterzuentwickeln. Das Land Brandenburg hat 2014 und 2018 das Sorben/Wenden-Gesetz umfassend novelliert, um die Kultur und Sprache der nationalen Minderheit besser zu schützen.

Das Gesetz zur Ausgestaltung der Rechte der Sorben/Wenden im Land Brandenburg – kurz Sorben/Wenden-Gesetz – wurde im Juli 1994 vom Landtag Brandenburg verabschiedet. Es dient der Umsetzung von Artikel 25 der Landesverfassung zu den Rechten der Sorben/Wenden. Mit dem Sorben/Wenden-Gesetz wurde unter anderem der Sorbenrat beim Landtag sowie kommunale Sorbenbeauftragte eingeführt und das angestammte Siedlungsgebiet erstmals definiert.

Die Sorben/Wenden sind seit rund 1.500 Jahren in der Lausitz ansässig. Sie haben sich trotz Assimilierungsversuchen früherer Herrscher und Regierungen ihre eigene Sprache und ihre von zahlreichen Festen und vielfältigem Brauchtum geprägte Kultur bewahrt.

Die Länder Brandenburg und Sachsen und der Bund unterstützen die Bemühungen der Sorben/Wenden, ihre angestammte nationale Identität zu bewahren und weiterzuentwickeln. Das Land Brandenburg hat 2014 und 2018 das Sorben/Wenden-Gesetz umfassend novelliert, um die Kultur und Sprache der nationalen Minderheit besser zu schützen.

Das Gesetz zur Ausgestaltung der Rechte der Sorben/Wenden im Land Brandenburg – kurz Sorben/Wenden-Gesetz – wurde im Juli 1994 vom Landtag Brandenburg verabschiedet. Es dient der Umsetzung von Artikel 25 der Landesverfassung zu den Rechten der Sorben/Wenden. Mit dem Sorben/Wenden-Gesetz wurde unter anderem der Sorbenrat beim Landtag sowie kommunale Sorbenbeauftragte eingeführt und das angestammte Siedlungsgebiet erstmals definiert.

  • Öffentliche Ausschreibung des Mina-Witkojc-Preises 2024

    Das Land Brandenburg stiftet zum vierten Mal einen Landespreis für sorbisches/wendisches sprachliches Engagement. Der Mina-Witkojc-Preis soll einer Person, einer Personengruppe oder einer Institution zuerkannt werden, die bei der Anwendung, dem Gebrauch, der Vermittlung oder der Weiterentwicklung der sorbischen/wendischen Sprache, insbesondere des Niedersorbischen, Herausragendes leistet oder geleistet hat. Dabei sollen vor allem persönliches Engagement, nachhaltige Leistungen und innovative Ansätze berücksichtigt werden. Der Preis ist mit 2.500 Euro dotiert.

    Vorschläge für den Mina-Witkojc-Preis 2024 konnten bis zum 29. Februar 2024 eingereicht werden.

    Das Land Brandenburg stiftet zum vierten Mal einen Landespreis für sorbisches/wendisches sprachliches Engagement. Der Mina-Witkojc-Preis soll einer Person, einer Personengruppe oder einer Institution zuerkannt werden, die bei der Anwendung, dem Gebrauch, der Vermittlung oder der Weiterentwicklung der sorbischen/wendischen Sprache, insbesondere des Niedersorbischen, Herausragendes leistet oder geleistet hat. Dabei sollen vor allem persönliches Engagement, nachhaltige Leistungen und innovative Ansätze berücksichtigt werden. Der Preis ist mit 2.500 Euro dotiert.

    Vorschläge für den Mina-Witkojc-Preis 2024 konnten bis zum 29. Februar 2024 eingereicht werden.

  • Der Landesbeauftragte für Angelegenheiten der Sorben/Wenden / Krajny zagronity za nastupnosći Serbow

    Die Landesregierung hat den Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur, Tobias Dünow, zum Beauftragten für Angelegenheiten der Sorben/Wenden bestellt.

    Durch die Neuregelung des Sorben/Wenden-Gesetzes zum 1. Juni 2014 wurde eine Bestimmung eingefügt, nach der die Landesregierung eine/n Beauftragte/n für Angelegenheiten der Sorben/Wenden bestellt.

    Die/der Beauftragte unterstützt die Koordination der Ministerien in allen die Sorben/Wenden betreffenden Fragen. Darüber hinaus betreibt sie/er die Weiterentwicklung des Rechts der autochthonen nationalen - d.h. alteingesessenen - Minderheiten im europäischen und internationalen Zusammenhang, pflegt und knüpft Kontakte zu den sorbischen/wendischen Vereinen und Verbänden und steht sorbischen/wendischen Bürgerinnen und Bürgern als Ansprechpartner/in in allen die nationale Identität und den Ausdruck sorbischer/wendischer Sprache und Kultur betreffenden Fragen zur Verfügung. Ihr/ihm obliegt auch federführend die Vorbereitung des von der Landesregierung zur Mitte jeder Legislaturperiode vorzulegenden Berichts zur Lage des sorbisch/wendischen Volkes im Land Brandenburg. Mit diesem Bericht verbunden ist eine Bestandsaufnahme, eine Prüfung der Wirksamkeit von Förderinstrumenten und Aussagen zu Vorhaben der Landesregierung. Mit diesem Bericht legt die Landesregierung Rechenschaft über die Lage des sorbischen/wendischen Volkes ab und kann zeitnah wirksame Korrekturen von Fehlentwicklungen vornehmen.

    Die Landesregierung hat den Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur, Tobias Dünow, zum Beauftragten für Angelegenheiten der Sorben/Wenden bestellt.

    Durch die Neuregelung des Sorben/Wenden-Gesetzes zum 1. Juni 2014 wurde eine Bestimmung eingefügt, nach der die Landesregierung eine/n Beauftragte/n für Angelegenheiten der Sorben/Wenden bestellt.

    Die/der Beauftragte unterstützt die Koordination der Ministerien in allen die Sorben/Wenden betreffenden Fragen. Darüber hinaus betreibt sie/er die Weiterentwicklung des Rechts der autochthonen nationalen - d.h. alteingesessenen - Minderheiten im europäischen und internationalen Zusammenhang, pflegt und knüpft Kontakte zu den sorbischen/wendischen Vereinen und Verbänden und steht sorbischen/wendischen Bürgerinnen und Bürgern als Ansprechpartner/in in allen die nationale Identität und den Ausdruck sorbischer/wendischer Sprache und Kultur betreffenden Fragen zur Verfügung. Ihr/ihm obliegt auch federführend die Vorbereitung des von der Landesregierung zur Mitte jeder Legislaturperiode vorzulegenden Berichts zur Lage des sorbisch/wendischen Volkes im Land Brandenburg. Mit diesem Bericht verbunden ist eine Bestandsaufnahme, eine Prüfung der Wirksamkeit von Förderinstrumenten und Aussagen zu Vorhaben der Landesregierung. Mit diesem Bericht legt die Landesregierung Rechenschaft über die Lage des sorbischen/wendischen Volkes ab und kann zeitnah wirksame Korrekturen von Fehlentwicklungen vornehmen.

  • kommunale Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner / pśigranjańske partnaŕki a partnarje

    Beauftragte für sorbische/wendische Angelegenheiten der Stadt Cottbus/Chóśebuz
    Zagronita za serbske nastupnosći města Chóśebuz
    Anna Kossatz-Kosel
    Neumarkt /Nowe wiki 5
    030346 Cottbus/Chóśebuz
    Tel./tel.: +49 355 6122014
    Fax/faks: +49 355 612132014
    E-Mail Kontakt

    Beauftragte für sorbische/wendische Angelegenheiten des Landkreises Spree-Neiße
    Zagronita za serbske nastupnosći wokrejsa Sprjewja-Nysa
    Kerstin Kossack
    Heinrich-Heine-Straße 1
    03149 Forst (Lausitz)/Baršć (Łužyca)
    Tel./tel.: +49 3562 98 61 00 05
    Fax/faks: +49 3562 98 61 00 88
    E-Mail Kontakt

    Beauftragte für sorbische/wendische Angelegenheiten des Landkreises Dahme-Spreewald
     Zagronita za serbske nastupnosći wokrejsa Dubja-Błota
    Sabrina Kuschy
    Beethovenweg 14
    15907 Lübben (Spreewald)/Lubin (Błota)
    Tel./tel.: +49 3546 20-1307
    E-Mail Kontakt

    Beauftragte für sorbische/wendische Angelegenheiten des Landkreises Oberspreewald-Lausitz
    Zagronita za serbske nastupnosći wokrejsa Górne Błota-Łužyca
    Hanka Rjelka
    Dubinaweg 1
    01968 Senftenberg/Zły Komorow
    Tel./tel.: +49 3573 870 1012
    Fax/faks: +49 3573 870 101 - 0
    E-Mail Kontakt

    Staatliches Schulamt Cottbus/Chóśebuz
    Koordinierender Schulrat für sorbische/wendische Angelegenheiten
    Frank Nedoma
    Blechenstraße /Droga Blechena 1
    03046 Cottbus/Chóśebuz
    Tel./Tel.: +49 355 4866 315
    Fax/faks: +49 355 4866 199
    E-Mail Kontakt

    Rat für Angelegenheiten der Sorben/Wenden beim Landtag
    Rada za nastupnosći Serbow pśi krajnem sejmje
    Alter Markt 1
    14467 Potsdam
    Tel./tel.: +49 331 966 1157
    Fax/faks: +49 331 966 991 157
    E-Mail Kontakt
    www.landtag.de

    Beauftragte für sorbische/wendische Angelegenheiten der Stadt Cottbus/Chóśebuz
    Zagronita za serbske nastupnosći města Chóśebuz
    Anna Kossatz-Kosel
    Neumarkt /Nowe wiki 5
    030346 Cottbus/Chóśebuz
    Tel./tel.: +49 355 6122014
    Fax/faks: +49 355 612132014
    E-Mail Kontakt

    Beauftragte für sorbische/wendische Angelegenheiten des Landkreises Spree-Neiße
    Zagronita za serbske nastupnosći wokrejsa Sprjewja-Nysa
    Kerstin Kossack
    Heinrich-Heine-Straße 1
    03149 Forst (Lausitz)/Baršć (Łužyca)
    Tel./tel.: +49 3562 98 61 00 05
    Fax/faks: +49 3562 98 61 00 88
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    Beauftragte für sorbische/wendische Angelegenheiten des Landkreises Dahme-Spreewald
     Zagronita za serbske nastupnosći wokrejsa Dubja-Błota
    Sabrina Kuschy
    Beethovenweg 14
    15907 Lübben (Spreewald)/Lubin (Błota)
    Tel./tel.: +49 3546 20-1307
    E-Mail Kontakt

    Beauftragte für sorbische/wendische Angelegenheiten des Landkreises Oberspreewald-Lausitz
    Zagronita za serbske nastupnosći wokrejsa Górne Błota-Łužyca
    Hanka Rjelka
    Dubinaweg 1
    01968 Senftenberg/Zły Komorow
    Tel./tel.: +49 3573 870 1012
    Fax/faks: +49 3573 870 101 - 0
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    Staatliches Schulamt Cottbus/Chóśebuz
    Koordinierender Schulrat für sorbische/wendische Angelegenheiten
    Frank Nedoma
    Blechenstraße /Droga Blechena 1
    03046 Cottbus/Chóśebuz
    Tel./Tel.: +49 355 4866 315
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    Rat für Angelegenheiten der Sorben/Wenden beim Landtag
    Rada za nastupnosći Serbow pśi krajnem sejmje
    Alter Markt 1
    14467 Potsdam
    Tel./tel.: +49 331 966 1157
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    www.landtag.de

  • Geschichte / stawizny

    Im Zuge der Völkerwanderung besiedelten slawische Stämme das gesamte heutige Ostdeutschland bis nach Franken und ins Hannoversche Wendland hinein. Unter ihnen waren die Lusizer und Milzener in der heutigen Nieder- und Oberlausitz. Sie gaben der Lausitz (Łužyca = Sumpfland) ihren Namen. Errichtet wurden dabei über 100 Burgwälle, wie Sie heute rekonstruiert in Raddusch/Raduš besuchen können. Einen nach altem Muster aufgebauten mittelalterlichen Siedlungsausschnitt finden Sie am Heimatmuseum Dissen/Dešno unter dem Namen "Stary lud" (= das alte Volk). Im 10. Jahrhundert wurden die slawischen Stämme nach langen und wiederholten Kämpfen unterworfen und christianisiert.

    Durch die im Zeitenlauf unterschiedliche territoriale Gliederung und Zuordnung der Lausitz beispielsweise zu Brandenburg/Preußen und Sachsen waren die einzelnen Gebiete sehr unterschiedlichen Bedingungen ausgesetzt. Der Zuzug deutscher und anderer Siedler und germanisierende Politik führten zu einer Assimilation vor allem vom Rand des sorbischen/wendischen Gebietes aus. In anderen Gebieten wie um Cottbus/Chóśebuz und Peitz/Picnjo hingegen wurde eine der Sprache mehr förderliche Politik betrieben, so dass dort bis heute eine deutlich stärkere Sprachsubstanz feststellbar ist.

    Die sächsische Sorbenpolitik war etwas liberaler als die preußische, so dass sich in der sächsichen Oberlausitz im 19. Jahrhundert eine stärkere nationalbewusste Schicht heraus bildete als in der preußischen Lausitz. Dennoch gab es auch hier Pfarrer, Lehrer und Autoren, die sich für Kultur und Sprache einsetzten. Zeitungen und Vereine wurden gegründet, Feste organisiert. Vor allem mit der Reichsgründung 1871 und den folgenden deutschnationalen Bestrebungen wurde dies wieder schwerer. Dennoch wurden diese Aktivitäten fortgesetzt. So wurde 1912 auch die Domowina als Bund wendischer Vereine gegründet. Sie ist auch heute der sorbische/wendische Dachverband.

    In der Zwischenkriegszeit gab es einen Aufschwung im künstlerischen und medialen Bereich, auch wenn die Umsetzung der in der Weimarer Verfassung garantierten Rechte ausblieb. Während des Nationalsozialismus wurde zunächst versucht, die Sorben/Wenden als "wendischsprechende Deutsche" zu definieren. In der zweiten Hälfte der 1930er Jahre wurden dann jedoch öffentliche sorbische/wendische Aktivitäten, Vereine, Gottesdienste, Medien und Unterricht verboten, sorbische/wendische Aktivisten aus der Lausitz verbannt, geografische Namen eingedeutscht, die Bezeichnung "wendisch" zurückgedrängt und Pläne entwickelt, die Sorben/Wenden nach Kriegsende als "führerloses Arbeitsvolk" umzusiedeln.

    Von der DDR wurde ab den 1950er Jahren zunächst unter dem Motto "Die Lausitz wird zweisprachig" ein Netz von sorbischen kulturellen, wissenschaftlichen und Bildungsinstitutionen gegründet, sorbischer/wendischer Unterricht eingerichtet, öffentliche Zweisprachigkeit aufgebaut und Kulturpflege ausgebaut. Wenig später wurde dieser Kurs zurückgenommen und es hieß nun "Die Lausitz wird sozialistisch". Staatliche Sorbenpolitik wurde zwar betrieben, konzentrierte sich jedoch auf Kultur und fand unter der Bedingung der Einordnung sorbischer Organisationen in das DDR-System statt. Andere Entwicklungen wie Kollektivierung der Landwirtschaft, Aufbau der Industrie mit großem Arbeitskräftezuzug in die Lausitz und Siedlungsabbrüche für die Braunkohleförderung hatten eher negative Auswirkungen auf sprachliche und kulturelle Substanz.

    Nach der politischen Wende organisierte sich das sorbische/wendische Leben neu. Institutionen wurden umstrukturiert, Vereine organisierten sich demokratisch neu, die staatliche finanzielle Unterstützung wurde durch die Gründung der Stiftung für das sorbische Volk durch den Bund, den Freistaat Sachsen und das Land Brandenburg neu geregelt sowie neue gesetzliche Regelungen zum Minderheitenschutz erlassen.

    Sorben oder Wenden?

    Sowohl als auch. Die Eigenbezeichnung lautet "serbski" (gesprochen "serski"). Das heißt, im Niedersorbischen wird zwischen "Sorben" und "Wenden" nicht unterschieden. Beide deutschsprachigen Begriffe sind Fremdbezeichnungen aus dem Lateinischen und haben in allen Teilen der Lausitz eine lange Geschichte. "Wendisch" wurde für viele slawische Völker im deutschen Raum verwendet, z.B. im heutigen Mecklenburg, dem Hannoverschen Wendland oder für die Kaschuben (heute zu Polen gehörig). Im heutigen Deutschland gibt es nur die Sorben/Wenden als slawische Minderheit. Somit fallen beide Begriffe nunmehr zusammen. Da der "Wenden"-Begriff oft abwertend benutzt wurde, gab es vor allem nach dem Zweiten Weltkrieg Bestrebungen, ihn durch den neutraleren "Sorben"-Begriff zu ersetzen. Diese Bewegung wurde zunächst vor allem von den Sorben der Oberlausitz forciert. In der Niederlausitz gibt es jedoch viele Menschen, die sich eher mit dem "Wenden"-Begriff identifizieren. Deshalb werden im Land Brandenburg beide Begriffe parallel verwendet und sind als gleichwertig akzeptiert. In offiziellen Texten wird deshalb „sorbisch/wendisch“ benutzt. Im Alltag reicht es aus, eine der Bezeichnungen zu nutzen. Jedoch ist zu respektieren, wie die jeweiligen Betroffenen selbst angesprochen werden möchten.

    Wissenschaftlich untersucht wird die sorbische/wendische Geschichte u.a. vom Sorbischen Institut. In zahlreichen Museen und Heimatstuben finden Sie weitere Informationen zur sorbischen/wendischen Geschichte, so auch im Wendischen Museum Cottbus/Chóśebuz.

    Im Zuge der Völkerwanderung besiedelten slawische Stämme das gesamte heutige Ostdeutschland bis nach Franken und ins Hannoversche Wendland hinein. Unter ihnen waren die Lusizer und Milzener in der heutigen Nieder- und Oberlausitz. Sie gaben der Lausitz (Łužyca = Sumpfland) ihren Namen. Errichtet wurden dabei über 100 Burgwälle, wie Sie heute rekonstruiert in Raddusch/Raduš besuchen können. Einen nach altem Muster aufgebauten mittelalterlichen Siedlungsausschnitt finden Sie am Heimatmuseum Dissen/Dešno unter dem Namen "Stary lud" (= das alte Volk). Im 10. Jahrhundert wurden die slawischen Stämme nach langen und wiederholten Kämpfen unterworfen und christianisiert.

    Durch die im Zeitenlauf unterschiedliche territoriale Gliederung und Zuordnung der Lausitz beispielsweise zu Brandenburg/Preußen und Sachsen waren die einzelnen Gebiete sehr unterschiedlichen Bedingungen ausgesetzt. Der Zuzug deutscher und anderer Siedler und germanisierende Politik führten zu einer Assimilation vor allem vom Rand des sorbischen/wendischen Gebietes aus. In anderen Gebieten wie um Cottbus/Chóśebuz und Peitz/Picnjo hingegen wurde eine der Sprache mehr förderliche Politik betrieben, so dass dort bis heute eine deutlich stärkere Sprachsubstanz feststellbar ist.

    Die sächsische Sorbenpolitik war etwas liberaler als die preußische, so dass sich in der sächsichen Oberlausitz im 19. Jahrhundert eine stärkere nationalbewusste Schicht heraus bildete als in der preußischen Lausitz. Dennoch gab es auch hier Pfarrer, Lehrer und Autoren, die sich für Kultur und Sprache einsetzten. Zeitungen und Vereine wurden gegründet, Feste organisiert. Vor allem mit der Reichsgründung 1871 und den folgenden deutschnationalen Bestrebungen wurde dies wieder schwerer. Dennoch wurden diese Aktivitäten fortgesetzt. So wurde 1912 auch die Domowina als Bund wendischer Vereine gegründet. Sie ist auch heute der sorbische/wendische Dachverband.

    In der Zwischenkriegszeit gab es einen Aufschwung im künstlerischen und medialen Bereich, auch wenn die Umsetzung der in der Weimarer Verfassung garantierten Rechte ausblieb. Während des Nationalsozialismus wurde zunächst versucht, die Sorben/Wenden als "wendischsprechende Deutsche" zu definieren. In der zweiten Hälfte der 1930er Jahre wurden dann jedoch öffentliche sorbische/wendische Aktivitäten, Vereine, Gottesdienste, Medien und Unterricht verboten, sorbische/wendische Aktivisten aus der Lausitz verbannt, geografische Namen eingedeutscht, die Bezeichnung "wendisch" zurückgedrängt und Pläne entwickelt, die Sorben/Wenden nach Kriegsende als "führerloses Arbeitsvolk" umzusiedeln.

    Von der DDR wurde ab den 1950er Jahren zunächst unter dem Motto "Die Lausitz wird zweisprachig" ein Netz von sorbischen kulturellen, wissenschaftlichen und Bildungsinstitutionen gegründet, sorbischer/wendischer Unterricht eingerichtet, öffentliche Zweisprachigkeit aufgebaut und Kulturpflege ausgebaut. Wenig später wurde dieser Kurs zurückgenommen und es hieß nun "Die Lausitz wird sozialistisch". Staatliche Sorbenpolitik wurde zwar betrieben, konzentrierte sich jedoch auf Kultur und fand unter der Bedingung der Einordnung sorbischer Organisationen in das DDR-System statt. Andere Entwicklungen wie Kollektivierung der Landwirtschaft, Aufbau der Industrie mit großem Arbeitskräftezuzug in die Lausitz und Siedlungsabbrüche für die Braunkohleförderung hatten eher negative Auswirkungen auf sprachliche und kulturelle Substanz.

    Nach der politischen Wende organisierte sich das sorbische/wendische Leben neu. Institutionen wurden umstrukturiert, Vereine organisierten sich demokratisch neu, die staatliche finanzielle Unterstützung wurde durch die Gründung der Stiftung für das sorbische Volk durch den Bund, den Freistaat Sachsen und das Land Brandenburg neu geregelt sowie neue gesetzliche Regelungen zum Minderheitenschutz erlassen.

    Sorben oder Wenden?

    Sowohl als auch. Die Eigenbezeichnung lautet "serbski" (gesprochen "serski"). Das heißt, im Niedersorbischen wird zwischen "Sorben" und "Wenden" nicht unterschieden. Beide deutschsprachigen Begriffe sind Fremdbezeichnungen aus dem Lateinischen und haben in allen Teilen der Lausitz eine lange Geschichte. "Wendisch" wurde für viele slawische Völker im deutschen Raum verwendet, z.B. im heutigen Mecklenburg, dem Hannoverschen Wendland oder für die Kaschuben (heute zu Polen gehörig). Im heutigen Deutschland gibt es nur die Sorben/Wenden als slawische Minderheit. Somit fallen beide Begriffe nunmehr zusammen. Da der "Wenden"-Begriff oft abwertend benutzt wurde, gab es vor allem nach dem Zweiten Weltkrieg Bestrebungen, ihn durch den neutraleren "Sorben"-Begriff zu ersetzen. Diese Bewegung wurde zunächst vor allem von den Sorben der Oberlausitz forciert. In der Niederlausitz gibt es jedoch viele Menschen, die sich eher mit dem "Wenden"-Begriff identifizieren. Deshalb werden im Land Brandenburg beide Begriffe parallel verwendet und sind als gleichwertig akzeptiert. In offiziellen Texten wird deshalb „sorbisch/wendisch“ benutzt. Im Alltag reicht es aus, eine der Bezeichnungen zu nutzen. Jedoch ist zu respektieren, wie die jeweiligen Betroffenen selbst angesprochen werden möchten.

    Wissenschaftlich untersucht wird die sorbische/wendische Geschichte u.a. vom Sorbischen Institut. In zahlreichen Museen und Heimatstuben finden Sie weitere Informationen zur sorbischen/wendischen Geschichte, so auch im Wendischen Museum Cottbus/Chóśebuz.

  • Sprachen / rěcy

    Die sorbischen/wendischen Sprachen gehören zur westslawischen Sprachfamilie und sind somit mit der tschechischen, polnischen, slowakischen und kaschubischen Sprache näher verwandt. Aber auch mit anderen slawischen Sprachen wie Slowenisch oder Russisch gibt es Gemeinsamkeiten. Im Laufe der Zeit entwickelten sich zwei Sprachen: Das Niedersorbische und das Obersorbische. Zwischen beiden gibt es eine Zone mit Übergangsdialekten, die Merkmale beider Sprachen aufweisen. Die Grenze zwischen ober- und niedersorbischem Sprachgebiet fällt etwa mit der heutigen Landesgrenze zwischen Sachsen und Brandenburg zusammen. In der brandenburgischen Niederlausitz wird Niedersorbisch gesprochen. Beide Sprachen sind verschriftlichte Standardsprachen mit Wörterbüchern und Grammatiken. Seit dem 16. Jahrhundert gibt es Nachweise der Schriftsprache. Im mündlichen Sprachgebrauch gibt es darüber hinaus eine Vielzahl lokaler Dialekte.

    Ursprünglich erstreckte sich das niedersorbische Sprachgebiet etwa zwischen Luckau/Łukow, Zossen/Sosny, Storkow, Beeskow/Bezkow, Crossen/Krosyn (heute Krosno Odrzańskie, Polen), Sorau/Žarow (heute Żary, Polen), Spremberg/Grodk. Südlich schließt sich das obersorbische Sprachgebiet an. Aufgrund historischer Entwicklungen wie Assimilationsversuchen und Sprachverboten von Staat, Schule und Kirche, massiven demografischen Veränderungen in der Lausitz (Zuzug von Vertriebenen und Arbeitskräften nach dem 2. Weltkrieg, Industrialisierung, bergbaubedingte Umsiedlungen, Abwanderung und Geburtenrückgang) oder unterschiedliche Einstellungen zur Mehrsprachigkeit ging die Zahl der Sprecherinnen und Sprecher der niedersorbischen Sprache in den letzten Jahrzehnten stark zurück. Niedersorbisch zählt zu den am stärksten bedrohten Sprachen in Europa. 

    Deshalb ist Niedersorbisch neben Obersorbisch, Dänisch, Nord- und Saterfriesisch, Romanes und Niederdeutsch eine anerkannte Minderheitensprache in der Bundesrepublik Deutschland und wird entsprechend geschützt und gefördert. Mittels verschiedener Maßnahmen wird von engagierten Sprecherinnen und Sprechern mit Unterstützung durch Institutionen und das Land versucht, die Sprache zu revitalisieren. Unter anderem durch Bildungsangebote in Kita, Schule  und Erwachsenenbildung aber auch durch verstärkte Anwendungsmöglichkeiten in vielen Lebensbereichen soll die Sprache wieder stärker im Bewusstsein der Menschen verankert und die Motivation, sie zu lernen und zu gebrauchen, gesteigert werden.

    Das Land vergibt seit 2018 alle zwei Jahre den Mina-Witkojc-Preis als Landespreis für besonderes sprachliches Engagement für die sorbischen/wendischen Sprachen, insbesondere das Niedersorbische. Preisträgerinnen und Preisträger des mit 2.500 Euro dotierten Preises sind bisher das Team der WITAJ-Kindertagesstätte „Mato Rizo“ in Cottbus-Sielow/Chóśebuz-Žylow (2018) und Manfred Starosta (2020).

    Deutsch-niedersorbische und niedersorbisch-deutsche Online-Wörterbücher, Sprichworte, Textkorpus, Rechtschreibregeln und anderes finden Sie auf dem Niedersorbisch-Portal des Sorbischen Institutes. Als Hörbeispiele  können Sie im Internet niedersorbische Rundfunksendungen oder niedersorbische Fernsehsendungen mit deutschen Untertiteln des Rundfunk Berlin-Brandenburg nutzen.

    Die sorbischen/wendischen Sprachen gehören zur westslawischen Sprachfamilie und sind somit mit der tschechischen, polnischen, slowakischen und kaschubischen Sprache näher verwandt. Aber auch mit anderen slawischen Sprachen wie Slowenisch oder Russisch gibt es Gemeinsamkeiten. Im Laufe der Zeit entwickelten sich zwei Sprachen: Das Niedersorbische und das Obersorbische. Zwischen beiden gibt es eine Zone mit Übergangsdialekten, die Merkmale beider Sprachen aufweisen. Die Grenze zwischen ober- und niedersorbischem Sprachgebiet fällt etwa mit der heutigen Landesgrenze zwischen Sachsen und Brandenburg zusammen. In der brandenburgischen Niederlausitz wird Niedersorbisch gesprochen. Beide Sprachen sind verschriftlichte Standardsprachen mit Wörterbüchern und Grammatiken. Seit dem 16. Jahrhundert gibt es Nachweise der Schriftsprache. Im mündlichen Sprachgebrauch gibt es darüber hinaus eine Vielzahl lokaler Dialekte.

    Ursprünglich erstreckte sich das niedersorbische Sprachgebiet etwa zwischen Luckau/Łukow, Zossen/Sosny, Storkow, Beeskow/Bezkow, Crossen/Krosyn (heute Krosno Odrzańskie, Polen), Sorau/Žarow (heute Żary, Polen), Spremberg/Grodk. Südlich schließt sich das obersorbische Sprachgebiet an. Aufgrund historischer Entwicklungen wie Assimilationsversuchen und Sprachverboten von Staat, Schule und Kirche, massiven demografischen Veränderungen in der Lausitz (Zuzug von Vertriebenen und Arbeitskräften nach dem 2. Weltkrieg, Industrialisierung, bergbaubedingte Umsiedlungen, Abwanderung und Geburtenrückgang) oder unterschiedliche Einstellungen zur Mehrsprachigkeit ging die Zahl der Sprecherinnen und Sprecher der niedersorbischen Sprache in den letzten Jahrzehnten stark zurück. Niedersorbisch zählt zu den am stärksten bedrohten Sprachen in Europa. 

    Deshalb ist Niedersorbisch neben Obersorbisch, Dänisch, Nord- und Saterfriesisch, Romanes und Niederdeutsch eine anerkannte Minderheitensprache in der Bundesrepublik Deutschland und wird entsprechend geschützt und gefördert. Mittels verschiedener Maßnahmen wird von engagierten Sprecherinnen und Sprechern mit Unterstützung durch Institutionen und das Land versucht, die Sprache zu revitalisieren. Unter anderem durch Bildungsangebote in Kita, Schule  und Erwachsenenbildung aber auch durch verstärkte Anwendungsmöglichkeiten in vielen Lebensbereichen soll die Sprache wieder stärker im Bewusstsein der Menschen verankert und die Motivation, sie zu lernen und zu gebrauchen, gesteigert werden.

    Das Land vergibt seit 2018 alle zwei Jahre den Mina-Witkojc-Preis als Landespreis für besonderes sprachliches Engagement für die sorbischen/wendischen Sprachen, insbesondere das Niedersorbische. Preisträgerinnen und Preisträger des mit 2.500 Euro dotierten Preises sind bisher das Team der WITAJ-Kindertagesstätte „Mato Rizo“ in Cottbus-Sielow/Chóśebuz-Žylow (2018) und Manfred Starosta (2020).

    Deutsch-niedersorbische und niedersorbisch-deutsche Online-Wörterbücher, Sprichworte, Textkorpus, Rechtschreibregeln und anderes finden Sie auf dem Niedersorbisch-Portal des Sorbischen Institutes. Als Hörbeispiele  können Sie im Internet niedersorbische Rundfunksendungen oder niedersorbische Fernsehsendungen mit deutschen Untertiteln des Rundfunk Berlin-Brandenburg nutzen.

  • Bräuche und Kultur / nałogi a kultura

    Das sorbische/wendische Leben ist reich an Traditionen und Bräuchen, die überwiegend an den einst landwirtschaftlich geprägten Jahreslauf gebunden sind. Im Jahr 2014 wurden diese Bräuche in das bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes aufgenommen. Einige dieser Bräuche sind lokal oder konfessionell gebunden. Das heißt, dass sie nicht im gesamten Siedlungsgebiet praktiziert werden. So ist das Johannisreiten in Casel/Kózle weltweit einzigartig und das bekannte Osterreiten wird abgesehen vom Kirchspiel Zerkwitz/Cerkwica nur im katholischen Teil der Oberlausitz durchgeführt. Einige Bräuche sind in ähnlicher Form auch in anderen Landesteilen bekannt, gelten in der Lausitz aber als sorbisch/wendisch. Viele dieser Bräuche werden mit großem Engagement von den Dorfgemeinschaften, der Dorfjugend oder Vereinen gepflegt.

    Zu den wendischen Bräuchen in der Niederlausitz zählen zum Beispiel: Neujährchen, Woklapnica, Vogelhochzeit, Zapust/Wendische Fastnacht (Zampern, Festumzug), Osterbräuche (Ostereier verzieren, Waleien, Ostersingen, Osterfeuer, Osterwasser, Osterreiten), Maibaum/Pfingstbaum, Johannisreiten, Erntebräuche (Hahnrupfen, Hahnschlagen, Stollenreiten, Kranzstechen), Kirmes, Spinte und Weihnachtsbräuche (Bescher- bzw. Christkind).

    Als besonderer Ausdruck sorbischer/wendischer Kultur gelten die bekannten Trachten. Sie sind ebenfalls regional unterschiedlich ausgeprägt. So ist beispielsweise an der Haubenform die Herkunft der Trägerin erkennbar. Die Männertracht hat sich weitgehend verloren. Die Arbeitstrachten sind selten geworden. Weit verbreitet sind in der Niederlausitz jedoch die Festtrachten. Sie werden oft fälschlich als "Spreewaldtracht" bezeichnet. Dieser Begriff wurde vor allem während des Nationalsozialismus verbreitet, um die wendischen (slawischen) Bezüge zu verschleiern. Im Jahr 2013 war die wendische Festtagstracht Deutschlands "Tracht des Jahres".

    Zur sorbischen/wendischen Kultur gehören darüber hinaus Literatur, Theater, Tanz, Filme und bildende Kunst. Die Bandbreite reicht von reichhaltiger Volks- und Laienkultur bis zur professionellen Bühnenkunst. Viele Werke liegen auch in deutscher Sprache vor, so dass sie auch nicht sorbisch-/wendischsprachigen zugänglich sind. Die Musik ist reich an Volksliedern. Es gibt charakteristische Musikinstrumente wie Dudelsack, sorbische Geige und Tarakawa. Aber auch sorbische/wendische klassische und Popmusik werden produziert.

    In der Region beliebt sind die sorbischen/wendischen Sagenfiguren wie zum Beispiel die Mittagsfrau, der Drache, das Irrlicht, die Lutki, der Nachtjäger, der Wassermann, der Schlangenkönig oder Krabat. Sie sind nicht nur in Texten sondern auch in künstlerischen Darstellungen weit verbreitet.

    Nähere Informationen zu Bräuchen, Traditionen, Vereinen und Veranstaltungen sowie Literatur, Flyer, CDs und DVDs erhalten Sie bei der sorbischen Kulturinformation "LODKA". Die Schule für niedersorbische Sprache und Kultur bietet Veranstaltungen rund um die Themen Kultur und Tracht an. Literatur gibt z.B. der Domowina-Verlag heraus. Gastspiele in der Niederlausitz gibt das Sorbische Nationalensemble.

    Das sorbische/wendische Leben ist reich an Traditionen und Bräuchen, die überwiegend an den einst landwirtschaftlich geprägten Jahreslauf gebunden sind. Im Jahr 2014 wurden diese Bräuche in das bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes aufgenommen. Einige dieser Bräuche sind lokal oder konfessionell gebunden. Das heißt, dass sie nicht im gesamten Siedlungsgebiet praktiziert werden. So ist das Johannisreiten in Casel/Kózle weltweit einzigartig und das bekannte Osterreiten wird abgesehen vom Kirchspiel Zerkwitz/Cerkwica nur im katholischen Teil der Oberlausitz durchgeführt. Einige Bräuche sind in ähnlicher Form auch in anderen Landesteilen bekannt, gelten in der Lausitz aber als sorbisch/wendisch. Viele dieser Bräuche werden mit großem Engagement von den Dorfgemeinschaften, der Dorfjugend oder Vereinen gepflegt.

    Zu den wendischen Bräuchen in der Niederlausitz zählen zum Beispiel: Neujährchen, Woklapnica, Vogelhochzeit, Zapust/Wendische Fastnacht (Zampern, Festumzug), Osterbräuche (Ostereier verzieren, Waleien, Ostersingen, Osterfeuer, Osterwasser, Osterreiten), Maibaum/Pfingstbaum, Johannisreiten, Erntebräuche (Hahnrupfen, Hahnschlagen, Stollenreiten, Kranzstechen), Kirmes, Spinte und Weihnachtsbräuche (Bescher- bzw. Christkind).

    Als besonderer Ausdruck sorbischer/wendischer Kultur gelten die bekannten Trachten. Sie sind ebenfalls regional unterschiedlich ausgeprägt. So ist beispielsweise an der Haubenform die Herkunft der Trägerin erkennbar. Die Männertracht hat sich weitgehend verloren. Die Arbeitstrachten sind selten geworden. Weit verbreitet sind in der Niederlausitz jedoch die Festtrachten. Sie werden oft fälschlich als "Spreewaldtracht" bezeichnet. Dieser Begriff wurde vor allem während des Nationalsozialismus verbreitet, um die wendischen (slawischen) Bezüge zu verschleiern. Im Jahr 2013 war die wendische Festtagstracht Deutschlands "Tracht des Jahres".

    Zur sorbischen/wendischen Kultur gehören darüber hinaus Literatur, Theater, Tanz, Filme und bildende Kunst. Die Bandbreite reicht von reichhaltiger Volks- und Laienkultur bis zur professionellen Bühnenkunst. Viele Werke liegen auch in deutscher Sprache vor, so dass sie auch nicht sorbisch-/wendischsprachigen zugänglich sind. Die Musik ist reich an Volksliedern. Es gibt charakteristische Musikinstrumente wie Dudelsack, sorbische Geige und Tarakawa. Aber auch sorbische/wendische klassische und Popmusik werden produziert.

    In der Region beliebt sind die sorbischen/wendischen Sagenfiguren wie zum Beispiel die Mittagsfrau, der Drache, das Irrlicht, die Lutki, der Nachtjäger, der Wassermann, der Schlangenkönig oder Krabat. Sie sind nicht nur in Texten sondern auch in künstlerischen Darstellungen weit verbreitet.

    Nähere Informationen zu Bräuchen, Traditionen, Vereinen und Veranstaltungen sowie Literatur, Flyer, CDs und DVDs erhalten Sie bei der sorbischen Kulturinformation "LODKA". Die Schule für niedersorbische Sprache und Kultur bietet Veranstaltungen rund um die Themen Kultur und Tracht an. Literatur gibt z.B. der Domowina-Verlag heraus. Gastspiele in der Niederlausitz gibt das Sorbische Nationalensemble.

  • Siedlungsgebiet / sedleński rum

    Das so genannte angestammte Siedlungsgebiet der Sorben/Wenden definiert das Gebiet, in dem ein Großteil der minderheiten- und sprachpolitischen Regelungen zum Schutz und zur Förderung der Sorben/Wenden Anwendung finden. Welche Gemeinden in Brandenburg zum angestammten Siedlungsgebiet der Sorben/Wenden gehören, ist durch Gesetz bestimmt. Es handelt sich um die kreisfreie Stadt Cottbus/Chóśebuz sowie Gemeinden der Landkreise Dahme-Spreewald, Oberspreewald-Lausitz und Spree-Neiße/Sprjewja-Nysa, in denen eine sprachliche oder kulturelle Tradition bis zur Gegenwart nachweisbar ist, und die in der Anlage zum Gesetz über die Ausgestaltung der Rechte der Sorben/Wenden im Land Brandenburg aufgeführt sind bzw. für die nach Verabschiedung des Gesetzes eine Zugehörigkeit zum angestammten Siedlungsgebiet der Sorben/Wenden auf der Grundlage der  Verordnung über das Verfahren der Feststellung von Veränderungen des angestammten Siedlungsgebietes der Sorben/Wenden festgestellt wurde.

    Das Siedlungsgebiet umfasst derzeit folgende Gemeinden und Gemeindeteile:

    1. Ortsteil Alt Zauche der Gemeinde Alt Zauche-Wußwerk / wejsny źěł Stara Niwa gmejny Stara Niwa-Wózwjerch

    2. Briesen / Brjazyna

    3. Burg (Spreewald) / Bórkowy (Błota)

    4. Byhleguhre-Byhlen / Běła Góra-Bělin

    5. Calau / Kalawa

    6. Cottbus/Chóśebuz

    7. Dissen-Striesow / Dešno-Strjažow

    8. Drachhausen / Hochoza

    9. Drebkau / Drjowk

    10. Drehnow / Drjenow

    11a. Ortsteil Bloischdorf der Gemeinde Felixsee/wejsny źěl Błobošojce gmejny Feliksowy Jazor

    11b. übrige Ortsteile der Gemeinde Felixsee/Feliksowy Jazor*

    12. Stadt Forst (Lausitz)/Baršć (Łužyca)

    13. Großräschen / Rań*

    14. Guhrow / Góry

    15. Heinersbrück / Móst

    16. Jänschwalde / Janšojce

    17. Kolkwitz / Gołkojce

    18. Lübben(Spreewald) / Lubin (Błota)

    19. Lübbenau/Spreewald / Lubnjow/Błota

    20a. Ortsteile Dollgen, Groß Leuthen, Klein Leine und Pretschen der Gemeinde Märkische Heide/ wejsne źěle Dołgi, Małe Linje, Lutol a Mrocna gmejny Markojska Góla

    20b. übrige Ortsteile der Gemeinde Märkische Heide/Markojska Góla*

    21. Neiße-Malxetal – Ortsteile Groß Kölzig und Klein Kölzig / Dolina Nysa-Małksa – wejsnej źěla Wjeliki Kólsk a Mały Kólsk*

    22a. Ortsteile Groß Döbbern und Haasow der Gemeinde Neuhausen/Spree / wejsnej źěla Wjelike Dobrynje a Hažow gmejny Kopańce/Sprjewja

    22b. Ortsteile Bagenz, Gablenz, Komptendorf, Koppatz, Laubsdorf, Neuhausen und Roggosen der Gemeinde Neuhausen/Spree /wejsne źěle Bageńc, Jabloń, Górjenow, Kopac, Libanojce, Kopańce a Rogozno gmejny Kopańce/Sprjewja*

    23. Neupetershain / Nowe Wiki

    24. Neu-Seeland / Nowa Jazorina

    25. Neu Zauche / Nowa Niwa

    26. Peitz / Picnjo

    27a. Schenkendöbern – Ortsteile Grano, Groß Gastrose, Kerkwitz, Taubendorf / Derbno – wejsne źěle Granow, Gósćeraz, Kerkojce, Dubojce

    27b.  Schenkendöbern – Ortsteile Bärenklau, Grabko, Pinnow, Schenkendöbern/ Derbno – wejsne źěle Barklawa, Grabkow, Pynow, Derbno*

    28. Schlepzig/Slopišća

    29. Schmogrow-Fehrow / Smogorjow-Prjawoz

    30. Schwielochsee / Gójacki Jazor*

    31. Senftenberg / Zły Komorow

    32. Spreewaldheide / Błośańska Góla

    33. Spremberg / Grodk

    34. Straupitz / Tšupc

    35. Tauer / Turjej

    36. Teichland / Gatojce

    37. Ortsteil Wolfshain der Gemeinde Tschernitz / wejsny źěl Śisej gmejny Cersk

    38. Turnow-Preilack / Turnow-Pśiłuk

    39. Vetschau/Spreewald / Wětošow/Błota

    40. Werben / Wjerbno

    41. Welzow / Wjelcej

    42. Wiesengrund / Łukojce

    * Feststellungsbescheid bzw. Gerichtsurteil sind noch nicht rechtskräftig

    Weitere Informationen zu den oben genannten Gemeinden finden Sie im Kommunalverzeichnis.

    Die im Freistaat Sachsen zum sorbischen Siedlungsgebiet zählenden Gemeinden sind in der Anlage zum Sächsischen Sorbengesetz aufgezählt.

    Das so genannte angestammte Siedlungsgebiet der Sorben/Wenden definiert das Gebiet, in dem ein Großteil der minderheiten- und sprachpolitischen Regelungen zum Schutz und zur Förderung der Sorben/Wenden Anwendung finden. Welche Gemeinden in Brandenburg zum angestammten Siedlungsgebiet der Sorben/Wenden gehören, ist durch Gesetz bestimmt. Es handelt sich um die kreisfreie Stadt Cottbus/Chóśebuz sowie Gemeinden der Landkreise Dahme-Spreewald, Oberspreewald-Lausitz und Spree-Neiße/Sprjewja-Nysa, in denen eine sprachliche oder kulturelle Tradition bis zur Gegenwart nachweisbar ist, und die in der Anlage zum Gesetz über die Ausgestaltung der Rechte der Sorben/Wenden im Land Brandenburg aufgeführt sind bzw. für die nach Verabschiedung des Gesetzes eine Zugehörigkeit zum angestammten Siedlungsgebiet der Sorben/Wenden auf der Grundlage der  Verordnung über das Verfahren der Feststellung von Veränderungen des angestammten Siedlungsgebietes der Sorben/Wenden festgestellt wurde.

    Das Siedlungsgebiet umfasst derzeit folgende Gemeinden und Gemeindeteile:

    1. Ortsteil Alt Zauche der Gemeinde Alt Zauche-Wußwerk / wejsny źěł Stara Niwa gmejny Stara Niwa-Wózwjerch

    2. Briesen / Brjazyna

    3. Burg (Spreewald) / Bórkowy (Błota)

    4. Byhleguhre-Byhlen / Běła Góra-Bělin

    5. Calau / Kalawa

    6. Cottbus/Chóśebuz

    7. Dissen-Striesow / Dešno-Strjažow

    8. Drachhausen / Hochoza

    9. Drebkau / Drjowk

    10. Drehnow / Drjenow

    11a. Ortsteil Bloischdorf der Gemeinde Felixsee/wejsny źěl Błobošojce gmejny Feliksowy Jazor

    11b. übrige Ortsteile der Gemeinde Felixsee/Feliksowy Jazor*

    12. Stadt Forst (Lausitz)/Baršć (Łužyca)

    13. Großräschen / Rań*

    14. Guhrow / Góry

    15. Heinersbrück / Móst

    16. Jänschwalde / Janšojce

    17. Kolkwitz / Gołkojce

    18. Lübben(Spreewald) / Lubin (Błota)

    19. Lübbenau/Spreewald / Lubnjow/Błota

    20a. Ortsteile Dollgen, Groß Leuthen, Klein Leine und Pretschen der Gemeinde Märkische Heide/ wejsne źěle Dołgi, Małe Linje, Lutol a Mrocna gmejny Markojska Góla

    20b. übrige Ortsteile der Gemeinde Märkische Heide/Markojska Góla*

    21. Neiße-Malxetal – Ortsteile Groß Kölzig und Klein Kölzig / Dolina Nysa-Małksa – wejsnej źěla Wjeliki Kólsk a Mały Kólsk*

    22a. Ortsteile Groß Döbbern und Haasow der Gemeinde Neuhausen/Spree / wejsnej źěla Wjelike Dobrynje a Hažow gmejny Kopańce/Sprjewja

    22b. Ortsteile Bagenz, Gablenz, Komptendorf, Koppatz, Laubsdorf, Neuhausen und Roggosen der Gemeinde Neuhausen/Spree /wejsne źěle Bageńc, Jabloń, Górjenow, Kopac, Libanojce, Kopańce a Rogozno gmejny Kopańce/Sprjewja*

    23. Neupetershain / Nowe Wiki

    24. Neu-Seeland / Nowa Jazorina

    25. Neu Zauche / Nowa Niwa

    26. Peitz / Picnjo

    27a. Schenkendöbern – Ortsteile Grano, Groß Gastrose, Kerkwitz, Taubendorf / Derbno – wejsne źěle Granow, Gósćeraz, Kerkojce, Dubojce

    27b.  Schenkendöbern – Ortsteile Bärenklau, Grabko, Pinnow, Schenkendöbern/ Derbno – wejsne źěle Barklawa, Grabkow, Pynow, Derbno*

    28. Schlepzig/Slopišća

    29. Schmogrow-Fehrow / Smogorjow-Prjawoz

    30. Schwielochsee / Gójacki Jazor*

    31. Senftenberg / Zły Komorow

    32. Spreewaldheide / Błośańska Góla

    33. Spremberg / Grodk

    34. Straupitz / Tšupc

    35. Tauer / Turjej

    36. Teichland / Gatojce

    37. Ortsteil Wolfshain der Gemeinde Tschernitz / wejsny źěl Śisej gmejny Cersk

    38. Turnow-Preilack / Turnow-Pśiłuk

    39. Vetschau/Spreewald / Wětošow/Błota

    40. Werben / Wjerbno

    41. Welzow / Wjelcej

    42. Wiesengrund / Łukojce

    * Feststellungsbescheid bzw. Gerichtsurteil sind noch nicht rechtskräftig

    Weitere Informationen zu den oben genannten Gemeinden finden Sie im Kommunalverzeichnis.

    Die im Freistaat Sachsen zum sorbischen Siedlungsgebiet zählenden Gemeinden sind in der Anlage zum Sächsischen Sorbengesetz aufgezählt.

  • Bildungswesen / kubłaństwo

    Das Schild mit dem Schriftzug Gesundheitskita Spreewald - Lutki

    Die wichtigste Instanz zur sorbischen Sprachweitergabe zwischen den Generationen in der Niederlausitz ist zur Zeit das Bildungswesen, da es zwar eine wachsende aber noch keine ausreichende Anzahl von Familien gibt, in denen Niedersorbisch mit Kindern gesprochen wird. Im angestammten Siedlungsgebiet der Sorben/Wenden haben Eltern, Kinder und Jugendliche einen Rechtsanspruch auf das Erlernen der Sprache.

    Zum einen gibt es von der Jahrgangsstufe 1 bis zum Oberschulabschluss bzw. Abitur die Möglichkeit, traditionellen Fremdsprachenunterricht in sorbischer/wendischer Sprache zu besuchen. Daneben beteiligen sich ausgewählte Kindertagesstätten seit 1998 am Witaj-Programm (Witaj heißt Willkommen). Mit der Methode der sprachlichen Immersion erlernen Kinder hierbei spielend die sorbische/wendische Sprache. Das Programm findet seine Fortsetzung im bilingualen Unterricht an Grund- und Oberschulen sowie dem Niedersorbischen Gymnasium. Hier wird in ausgewählten Sachfächern Niedersorbisch als Unterrichtssprache verwendet. Zur Zeit lernen in Brandenburg etwa 1.500 Schülerinnen und Schüler an fast 30 Schulen und zehn Kindertagesstätten die sorbische/wendische Sprache.

    Das WITAJ-Sprachzentrum des sorbischen/wendischen Dachverbandes Domowina organisiert Projekte für Kitas, Horte und Schulen, erstellt Lehr- und Informationsmaterialien, begleitet das sorbische/wendische Bildungswesen konzeptionell und betreibt das Niedersorbische Internat in Cottbus/Chóśebuz.

    Die Arbeitsstelle für sorbische/wendische Bildungsentwicklung Cottbus des Staatlichen Schulamtes Cottbus erarbeitet Rahmenlehrpläne und Lehrmaterialien und bietet Fortbildungen für Lehrkräfte an.

    Studieren kann man Sorbisch/Wendisch am Institut für Sorabistik der Universität Leipzig. Dort werden auch zukünftige Lehrkräfte für den Brandenburger Schulunterricht ausgebildet.

    Wissenschaftliche Forschung zu Sprache, Geschichte und Kultur wird u.a. am Sorbischen Institut betrieben. Es unterhält auch eine Außenstelle in Cottbus/Chóśebuz.

    Im Bereich der Erwachsenenbildung ist die Schule für niedersorbische Sprache und Kultur aktiv. Sie bietet unter anderem Sprachkurse an.

    Das Schild mit dem Schriftzug Gesundheitskita Spreewald - Lutki

    Die wichtigste Instanz zur sorbischen Sprachweitergabe zwischen den Generationen in der Niederlausitz ist zur Zeit das Bildungswesen, da es zwar eine wachsende aber noch keine ausreichende Anzahl von Familien gibt, in denen Niedersorbisch mit Kindern gesprochen wird. Im angestammten Siedlungsgebiet der Sorben/Wenden haben Eltern, Kinder und Jugendliche einen Rechtsanspruch auf das Erlernen der Sprache.

    Zum einen gibt es von der Jahrgangsstufe 1 bis zum Oberschulabschluss bzw. Abitur die Möglichkeit, traditionellen Fremdsprachenunterricht in sorbischer/wendischer Sprache zu besuchen. Daneben beteiligen sich ausgewählte Kindertagesstätten seit 1998 am Witaj-Programm (Witaj heißt Willkommen). Mit der Methode der sprachlichen Immersion erlernen Kinder hierbei spielend die sorbische/wendische Sprache. Das Programm findet seine Fortsetzung im bilingualen Unterricht an Grund- und Oberschulen sowie dem Niedersorbischen Gymnasium. Hier wird in ausgewählten Sachfächern Niedersorbisch als Unterrichtssprache verwendet. Zur Zeit lernen in Brandenburg etwa 1.500 Schülerinnen und Schüler an fast 30 Schulen und zehn Kindertagesstätten die sorbische/wendische Sprache.

    Das WITAJ-Sprachzentrum des sorbischen/wendischen Dachverbandes Domowina organisiert Projekte für Kitas, Horte und Schulen, erstellt Lehr- und Informationsmaterialien, begleitet das sorbische/wendische Bildungswesen konzeptionell und betreibt das Niedersorbische Internat in Cottbus/Chóśebuz.

    Die Arbeitsstelle für sorbische/wendische Bildungsentwicklung Cottbus des Staatlichen Schulamtes Cottbus erarbeitet Rahmenlehrpläne und Lehrmaterialien und bietet Fortbildungen für Lehrkräfte an.

    Studieren kann man Sorbisch/Wendisch am Institut für Sorabistik der Universität Leipzig. Dort werden auch zukünftige Lehrkräfte für den Brandenburger Schulunterricht ausgebildet.

    Wissenschaftliche Forschung zu Sprache, Geschichte und Kultur wird u.a. am Sorbischen Institut betrieben. Es unterhält auch eine Außenstelle in Cottbus/Chóśebuz.

    Im Bereich der Erwachsenenbildung ist die Schule für niedersorbische Sprache und Kultur aktiv. Sie bietet unter anderem Sprachkurse an.

  • Religion / nabóžnina

    Der Großteil der Sorben/Wenden in der Niederlausitz ist evangelisch. In der sächsischen Oberlausitz gibt es eine katholische Region etwa zwischen den Städten Wittichenau/Kulow, Kamenz/Kamjenc und Bautzen/Budyšin. Für viele Angehörige des sorbischen/wendischen Volkes spielt der Glaube eine wichtige Rolle.

    Die Kirche nahm in der Geschichte auch eine wichtige Rolle für die Entwicklung wendischer Sprache, Kultur und Identität ein. Durch die Verschriftlichung kirchlicher Texte bzw. die Übersetzungen aus dem Lateinischen begann die Entwicklung der Schriftsprachen. Andererseits war die Kirche über lange Zeiträume auch eine germanisierende Instanz, indem der Gebrauch der wendischen Sprache in der Kirche untersagt wurde, Bücher eingezogen wurden oder wendische Pfarrer in Gebiete außerhalb der Lausitz versetzt wurden. Pfarrer, die sich dem widersetzten und dennoch wendisch predigten, waren wiederum sehr wichtig für den Erhalt der Sprache in den jeweiligen Gemeinden.

    In den 1980er Jahren entwickelte sich in der Niederlausitz eine aktive Bewegung "serbska namša" (wendischer Gottesdienst), die dazu führte, dass hier ab 1987 wieder Gottesdienste in wendischer Sprache abgehalten werden. Etwa alle zwei Monate finden an wechselnden Orten in der Niederlausitz Gottesdienste in wendischer Sprache oder mit wendischen Anteilen statt.

    Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage des evangelischen Kirchenkreises Cottbus.

    Es gründete sich ein Förderverein für den Gebrauch der wendischen Sprache in der Kirche. Gesangsbücher und Perikopentexte in wendischer Sprache wurden veröffentlicht. In der wendischen Wochenzeitung Nowy Casnik erscheint regelmäßig eine kirchliche Seite.

    Die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz verabschiedete 2005 ein Kirchengesetz über die kirchliche Arbeit mit Sorben und Wenden in der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz.

    Der Großteil der Sorben/Wenden in der Niederlausitz ist evangelisch. In der sächsischen Oberlausitz gibt es eine katholische Region etwa zwischen den Städten Wittichenau/Kulow, Kamenz/Kamjenc und Bautzen/Budyšin. Für viele Angehörige des sorbischen/wendischen Volkes spielt der Glaube eine wichtige Rolle.

    Die Kirche nahm in der Geschichte auch eine wichtige Rolle für die Entwicklung wendischer Sprache, Kultur und Identität ein. Durch die Verschriftlichung kirchlicher Texte bzw. die Übersetzungen aus dem Lateinischen begann die Entwicklung der Schriftsprachen. Andererseits war die Kirche über lange Zeiträume auch eine germanisierende Instanz, indem der Gebrauch der wendischen Sprache in der Kirche untersagt wurde, Bücher eingezogen wurden oder wendische Pfarrer in Gebiete außerhalb der Lausitz versetzt wurden. Pfarrer, die sich dem widersetzten und dennoch wendisch predigten, waren wiederum sehr wichtig für den Erhalt der Sprache in den jeweiligen Gemeinden.

    In den 1980er Jahren entwickelte sich in der Niederlausitz eine aktive Bewegung "serbska namša" (wendischer Gottesdienst), die dazu führte, dass hier ab 1987 wieder Gottesdienste in wendischer Sprache abgehalten werden. Etwa alle zwei Monate finden an wechselnden Orten in der Niederlausitz Gottesdienste in wendischer Sprache oder mit wendischen Anteilen statt.

    Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage des evangelischen Kirchenkreises Cottbus.

    Es gründete sich ein Förderverein für den Gebrauch der wendischen Sprache in der Kirche. Gesangsbücher und Perikopentexte in wendischer Sprache wurden veröffentlicht. In der wendischen Wochenzeitung Nowy Casnik erscheint regelmäßig eine kirchliche Seite.

    Die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz verabschiedete 2005 ein Kirchengesetz über die kirchliche Arbeit mit Sorben und Wenden in der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz.

  • Medien / medije

    Es gibt ein thematisch breit gefächertes sorbisches/wendisches Medienangebot in niedersorbischer und zum Teil auch deutscher Sprache. Es reicht von Printmedien über Hörfunk und Fernsehen bis zu Online-Angeboten. Hinzu kommen obersorbische Medienangebote, die im Freistaat Sachsen produziert werden.

    Montags bis freitags sendet der öffentlich-rechtliche Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) von 12 Uhr bis 13 Uhr ein einstündiges Hörfunk-Programm in niedersorbischer Sprache, sonntags ab 12:30 Uhr ein eineinhalbstündiges. Zusätzlich werden Sendungen des MDR in obersorbischer Sprache übernommen. Zu empfangen ist das Programm in der Lausitz über die UKW- Frequenzen 93,4 MHz (Inforadio),  100,4 MHz (MDR 1) und 94,55 MHz (im Cottbuser Kabel). Die Sendungen sind auch im Internet abrufbar.

    Monatlich gibt es im Programm des rbb zudem das halbstündige Fernseh-Magazin "Łužyca" (Lausitz) in niedersorbischer Sprache mit deutschen Untertiteln. Die Sendungen sind auch über das Internet abrufbar.

    Wöchentlich erscheint die Zeitung "Nowy Casnik" (Neue Zeitung) mit Beiträgen in niedersorbischer und z.T. deutscher Sprache. Monatlich liegt ihr die deutsche Ausgabe der obersorbischen Zeitung "Serbske Nowiny" bei, sowie einmal im Quartal das Mitteilungsblatt der Domowina "Naša Domowina" in sorbischer/wendischer Sprache.

    Das WITAJ-Sprachzentrum gibt quartalsweise  das zweisprachige Kita-Heft "Lutki" für Kinder, Eltern und Erzieherinnen heraus. Zudem erscheinen jährlich elf Ausgaben der Kinderzeitschrift "Płomje" in niedersorbischer Sprache. Die pädagogische Fachzeitschrift "Serbska šula" mit ober- und niedersorbischen Beiträgen erscheint quartalsweise.

    Monatlich erscheint die Kulturzeitschrift "Rozhlad" mit Beiträgen in ober- und niedersorbischer Sprache. Ausgewählte Beiträge sind auch im Internet abrufbar.

    Das Sorbische Institut gibt halbjährlich die wissenschaftliche Zeitschrift "Lětopis" heraus. Zusätzlich erscheint alle zwei Jahre ein monothematisches Sonderheft. Die Beiträge sind in verschiedenen Sprachen abgefasst.

    Belletristik, Sach- und Fachliteratur zu Sorben/Wenden in niedersorbischer, obersorbischer und deutscher Sprache gibt der Domowina-Verlag heraus.

    Es gibt ein thematisch breit gefächertes sorbisches/wendisches Medienangebot in niedersorbischer und zum Teil auch deutscher Sprache. Es reicht von Printmedien über Hörfunk und Fernsehen bis zu Online-Angeboten. Hinzu kommen obersorbische Medienangebote, die im Freistaat Sachsen produziert werden.

    Montags bis freitags sendet der öffentlich-rechtliche Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) von 12 Uhr bis 13 Uhr ein einstündiges Hörfunk-Programm in niedersorbischer Sprache, sonntags ab 12:30 Uhr ein eineinhalbstündiges. Zusätzlich werden Sendungen des MDR in obersorbischer Sprache übernommen. Zu empfangen ist das Programm in der Lausitz über die UKW- Frequenzen 93,4 MHz (Inforadio),  100,4 MHz (MDR 1) und 94,55 MHz (im Cottbuser Kabel). Die Sendungen sind auch im Internet abrufbar.

    Monatlich gibt es im Programm des rbb zudem das halbstündige Fernseh-Magazin "Łužyca" (Lausitz) in niedersorbischer Sprache mit deutschen Untertiteln. Die Sendungen sind auch über das Internet abrufbar.

    Wöchentlich erscheint die Zeitung "Nowy Casnik" (Neue Zeitung) mit Beiträgen in niedersorbischer und z.T. deutscher Sprache. Monatlich liegt ihr die deutsche Ausgabe der obersorbischen Zeitung "Serbske Nowiny" bei, sowie einmal im Quartal das Mitteilungsblatt der Domowina "Naša Domowina" in sorbischer/wendischer Sprache.

    Das WITAJ-Sprachzentrum gibt quartalsweise  das zweisprachige Kita-Heft "Lutki" für Kinder, Eltern und Erzieherinnen heraus. Zudem erscheinen jährlich elf Ausgaben der Kinderzeitschrift "Płomje" in niedersorbischer Sprache. Die pädagogische Fachzeitschrift "Serbska šula" mit ober- und niedersorbischen Beiträgen erscheint quartalsweise.

    Monatlich erscheint die Kulturzeitschrift "Rozhlad" mit Beiträgen in ober- und niedersorbischer Sprache. Ausgewählte Beiträge sind auch im Internet abrufbar.

    Das Sorbische Institut gibt halbjährlich die wissenschaftliche Zeitschrift "Lětopis" heraus. Zusätzlich erscheint alle zwei Jahre ein monothematisches Sonderheft. Die Beiträge sind in verschiedenen Sprachen abgefasst.

    Belletristik, Sach- und Fachliteratur zu Sorben/Wenden in niedersorbischer, obersorbischer und deutscher Sprache gibt der Domowina-Verlag heraus.

  • Politik und Recht / politika a pšawo

    Grundlegende Rechte der Sorben/Wenden im Land Brandenburg sind Verfassungsauftrag. Die Landesverfassung enthält einen Artikel 25 "Rechte der Sorben/Wenden". Mit dem Sorben/Wenden-Gesetz (SWG) setzt das Land Brandenburg den von diesem Artikel ausgehenden Auftrag nach einer gesetzlichen Ausgestaltung der Rechte der Sorben/Wenden um.

    Das Gesetz regelt den umfassenden Schutz der kulturellen und nationalen Identität der Sorben/Wenden und stellt die Freiheit des Bekenntnisses zum sorbischen/wendischen Volk sicher. Das von der Verfassung geschützte angestammte Siedlungsgebiet, in dem diverse gesetzliche Schutz- und Förderaufträge gelten, wird umschrieben; ebenso wird die politische Mitwirkung der Sorben/Wenden bei ihre Angelegenheiten betreffenden Akten der Gesetzgebung konkretisiert. Neben dem Schutz wird die Verpflichtung zur Förderung der Kultur als einem der wichtigsten sorbischen/wendischen Identifikationspunkte geregelt.

    Eine gleichartige Verpflichtung wird hinsichtlich der sorbischen/wendischen Sprache ausgesprochen, insbesondere hinsichtlich des Niedersorbischen. Damit macht das Gesetz deutlich, welche Bedeutung der Sprache für die Bewahrung und Fortentwicklung der eigenen Identität des sorbischen/wendischen Volkes zukommt.

    Das Gesetz ermöglicht die Anerkennung von Dachverbänden sorbischer/wendischer Verbände und Vereine, die die Interessen des sorbischen/wendischen Volkes und der Bürgerinnen und Bürger sorbischer/wendischer Volkszugehörigkeit auf Landes- und kommunaler Ebene vertreten. Den Dachverbänden kommt ein Verbandsklagerecht zu, d.h. sie können, ohne in eigenen Rechten verletzt zu sein, Rechtsbehelfe nach Maßgabe der Verwaltungsgerichtsordnung gegen Maßnahmen oder Unterlassungen von Landes- oder Kommunalbehörden einlegen, wenn dies Rechte der Sorben/Wenden betrifft. Weiterhin kommt ihnen eine zentrale Rolle bei der Organisation der Wahlen zum Rat für Angelegenheiten der Sorben/Wenden beim Landtag zu. Ebenso sind sie in die Regional- und Braunkohleplanung eingebunden, um in diesem Planungsverfahren die Interessen der Sorben/Wenden zu vertreten. Derzeit ist die Domowina e.V. der einzige anerkannte Dachverband sorbischer/wendischer Verbände und Vereine.

    Gemäß § 5 des Sorben/Wenden-Gesetzes hat der Rat für Angelegenheiten der Sorben/Wenden beim Landtag Brandenburg die Aufgabe, bei allen Beratungsgegenständen, durch die die Rechte der Sorben/Wenden berührt werden, die Interessen der Sorben/Wenden zu wahren. Die Rechtsstellung des Rates für Angelegenheiten der Sorben/Wenden wird durch die Geschäftsordnung des Landtages Brandenburg näher ausgestaltet.

    Weiterhin sieht das Sorben/Wenden-Gesetz die Benennung eines/einer Beauftragten der Landesregierung für Angelegenheiten der Sorben/Wenden vor. Seit der 6. Legislaturperiode legt die Landesregierung jeweils zur Mitte der Legislaturperiode einen Bericht zur Lage des sorbischen/wendischen Volkes im Land Brandenburg vor. Der Bericht beinhaltet eine Bestandsaufnahme, analysiert die Wirksamkeit der Fördermaßnahmen und trifft Aussagen zu Vorhaben der Landesregierung. Damit wird die aktive Begleitung des sorbischen/wendischen Volkes und der zu Pflege und Förderung seiner nationalen Identität getroffenen Maßnahmen durch die Öffentlichkeit sichergestellt.

    Zur Ausführung des Sorben/Wenden-Gesetzes wurden 2019 Verwaltungsvorschriften erlassen.

    Mit dem Gesetz orientiert sich das Land Brandenburg an den aktuellen Diskussionen über die Minderheitenrechte, wie sie gegenwärtig im europäischen Raum geführt werden, und erfüllt die Anforderungen an ein modernes Minderheitenrecht. Daneben will das Land Brandenburg mit diesem Gesetz auch an die eigene Geschichte der Toleranz anknüpfen und deutlich machen, dass der bikulturelle Charakter der Niederlausitz eine Bereicherung für das Land Brandenburg darstellt. Das Gesetz spricht in seiner Überschrift von den Sorben/Wenden und macht damit deutlich, dass seine Regelungen für alle in Brandenburg lebenden Sorben bzw. Wenden Geltung haben, unabhängig davon, mit welcher Bezeichnung sich die/der einzelne Angehörige identifiziert.

    Auf Bundesebene arbeiten die nationalen Minderheiten in Deutschland (neben den Sorben/Wenden auch die Dänen, Friesen und Sinti und Roma) in einem Minderheitenrat zusammen, der vom Minderheitensekretariat in Berlin organisiert wird.

    Auch auf internationaler Ebene ist Minderheitenpolitik ein wichtiges Thema. So gelten im Land Brandenburg die Bestimmungen des Rahmenübereinkommens des Europarates zum Schutz nationaler Minderheiten und der Europäischen Charta der Regional- oder Minderheitensprachen. Die Minderheitendachverbände haben sich auf europäischer Ebene zur Föderalistischen Union Europäischer Nationalitäten (FUEN) zusammengeschlossen, deren Mitglied auch die Domowina ist. Die FUEN wird durch das Land Brandenburg unterstützt.

    Eine Zusammenstellung einzelner Rechte von Sorben/Wenden im Land Brandenburg finden Sie in Form eines Flyers.

    Stiftung für das Sorbische Volk
    Die Pflege der sorbischen/wendischen Sprache und Kultur und der wissenschaftlichen Befassung mit dem Sorben-/Wendentum, die Förderung der Bildungseinrichtungen und die Betreuung der Angelegenheiten der Sorben/Wenden in Berufsleben und Öffentlichkeit sind Aufgaben der Stiftung für das sorbische Volk.

    Am 28. August 1998 wurde in Schleife/Sachsen ein Staatsvertrag zwischen dem Land Brandenburg und dem Freistaat Sachsen über die Errichtung einer rechtlich selbständigen Stiftung für das sorbische Volk unterzeichnet. Der Vertrag ist am 1. Januar 1999 in Kraft getreten. Die Finanzierung der Stiftung erfolgt im Wesentlichen durch den Bund, den Freistaat Sachsen und das Land Brandenburg. In den Stiftungsgremien wirken Vertreterinnen und Vertreter des sorbischen/wendischen Volkes und der Zuwendungsgeber sowie Vertreterinnen und Vertreter der kommunalen Gebietskörperschaften zusammen. Im Stiftungsrat wirken sechs Vertreterinnen und Vertreter des sorbischen/wendischen Volkes mit, von denen zwei aus Brandenburg und vier aus Sachsen kommen. Die Vertreterinnen und Vertreter des sorbische/wendischen Volkes aus Brandenburg werden vom Rat für Angelegenheiten der Sorben/Wenden beim Landtag benannt.

    Grundlegende Rechte der Sorben/Wenden im Land Brandenburg sind Verfassungsauftrag. Die Landesverfassung enthält einen Artikel 25 "Rechte der Sorben/Wenden". Mit dem Sorben/Wenden-Gesetz (SWG) setzt das Land Brandenburg den von diesem Artikel ausgehenden Auftrag nach einer gesetzlichen Ausgestaltung der Rechte der Sorben/Wenden um.

    Das Gesetz regelt den umfassenden Schutz der kulturellen und nationalen Identität der Sorben/Wenden und stellt die Freiheit des Bekenntnisses zum sorbischen/wendischen Volk sicher. Das von der Verfassung geschützte angestammte Siedlungsgebiet, in dem diverse gesetzliche Schutz- und Förderaufträge gelten, wird umschrieben; ebenso wird die politische Mitwirkung der Sorben/Wenden bei ihre Angelegenheiten betreffenden Akten der Gesetzgebung konkretisiert. Neben dem Schutz wird die Verpflichtung zur Förderung der Kultur als einem der wichtigsten sorbischen/wendischen Identifikationspunkte geregelt.

    Eine gleichartige Verpflichtung wird hinsichtlich der sorbischen/wendischen Sprache ausgesprochen, insbesondere hinsichtlich des Niedersorbischen. Damit macht das Gesetz deutlich, welche Bedeutung der Sprache für die Bewahrung und Fortentwicklung der eigenen Identität des sorbischen/wendischen Volkes zukommt.

    Das Gesetz ermöglicht die Anerkennung von Dachverbänden sorbischer/wendischer Verbände und Vereine, die die Interessen des sorbischen/wendischen Volkes und der Bürgerinnen und Bürger sorbischer/wendischer Volkszugehörigkeit auf Landes- und kommunaler Ebene vertreten. Den Dachverbänden kommt ein Verbandsklagerecht zu, d.h. sie können, ohne in eigenen Rechten verletzt zu sein, Rechtsbehelfe nach Maßgabe der Verwaltungsgerichtsordnung gegen Maßnahmen oder Unterlassungen von Landes- oder Kommunalbehörden einlegen, wenn dies Rechte der Sorben/Wenden betrifft. Weiterhin kommt ihnen eine zentrale Rolle bei der Organisation der Wahlen zum Rat für Angelegenheiten der Sorben/Wenden beim Landtag zu. Ebenso sind sie in die Regional- und Braunkohleplanung eingebunden, um in diesem Planungsverfahren die Interessen der Sorben/Wenden zu vertreten. Derzeit ist die Domowina e.V. der einzige anerkannte Dachverband sorbischer/wendischer Verbände und Vereine.

    Gemäß § 5 des Sorben/Wenden-Gesetzes hat der Rat für Angelegenheiten der Sorben/Wenden beim Landtag Brandenburg die Aufgabe, bei allen Beratungsgegenständen, durch die die Rechte der Sorben/Wenden berührt werden, die Interessen der Sorben/Wenden zu wahren. Die Rechtsstellung des Rates für Angelegenheiten der Sorben/Wenden wird durch die Geschäftsordnung des Landtages Brandenburg näher ausgestaltet.

    Weiterhin sieht das Sorben/Wenden-Gesetz die Benennung eines/einer Beauftragten der Landesregierung für Angelegenheiten der Sorben/Wenden vor. Seit der 6. Legislaturperiode legt die Landesregierung jeweils zur Mitte der Legislaturperiode einen Bericht zur Lage des sorbischen/wendischen Volkes im Land Brandenburg vor. Der Bericht beinhaltet eine Bestandsaufnahme, analysiert die Wirksamkeit der Fördermaßnahmen und trifft Aussagen zu Vorhaben der Landesregierung. Damit wird die aktive Begleitung des sorbischen/wendischen Volkes und der zu Pflege und Förderung seiner nationalen Identität getroffenen Maßnahmen durch die Öffentlichkeit sichergestellt.

    Zur Ausführung des Sorben/Wenden-Gesetzes wurden 2019 Verwaltungsvorschriften erlassen.

    Mit dem Gesetz orientiert sich das Land Brandenburg an den aktuellen Diskussionen über die Minderheitenrechte, wie sie gegenwärtig im europäischen Raum geführt werden, und erfüllt die Anforderungen an ein modernes Minderheitenrecht. Daneben will das Land Brandenburg mit diesem Gesetz auch an die eigene Geschichte der Toleranz anknüpfen und deutlich machen, dass der bikulturelle Charakter der Niederlausitz eine Bereicherung für das Land Brandenburg darstellt. Das Gesetz spricht in seiner Überschrift von den Sorben/Wenden und macht damit deutlich, dass seine Regelungen für alle in Brandenburg lebenden Sorben bzw. Wenden Geltung haben, unabhängig davon, mit welcher Bezeichnung sich die/der einzelne Angehörige identifiziert.

    Auf Bundesebene arbeiten die nationalen Minderheiten in Deutschland (neben den Sorben/Wenden auch die Dänen, Friesen und Sinti und Roma) in einem Minderheitenrat zusammen, der vom Minderheitensekretariat in Berlin organisiert wird.

    Auch auf internationaler Ebene ist Minderheitenpolitik ein wichtiges Thema. So gelten im Land Brandenburg die Bestimmungen des Rahmenübereinkommens des Europarates zum Schutz nationaler Minderheiten und der Europäischen Charta der Regional- oder Minderheitensprachen. Die Minderheitendachverbände haben sich auf europäischer Ebene zur Föderalistischen Union Europäischer Nationalitäten (FUEN) zusammengeschlossen, deren Mitglied auch die Domowina ist. Die FUEN wird durch das Land Brandenburg unterstützt.

    Eine Zusammenstellung einzelner Rechte von Sorben/Wenden im Land Brandenburg finden Sie in Form eines Flyers.

    Stiftung für das Sorbische Volk
    Die Pflege der sorbischen/wendischen Sprache und Kultur und der wissenschaftlichen Befassung mit dem Sorben-/Wendentum, die Förderung der Bildungseinrichtungen und die Betreuung der Angelegenheiten der Sorben/Wenden in Berufsleben und Öffentlichkeit sind Aufgaben der Stiftung für das sorbische Volk.

    Am 28. August 1998 wurde in Schleife/Sachsen ein Staatsvertrag zwischen dem Land Brandenburg und dem Freistaat Sachsen über die Errichtung einer rechtlich selbständigen Stiftung für das sorbische Volk unterzeichnet. Der Vertrag ist am 1. Januar 1999 in Kraft getreten. Die Finanzierung der Stiftung erfolgt im Wesentlichen durch den Bund, den Freistaat Sachsen und das Land Brandenburg. In den Stiftungsgremien wirken Vertreterinnen und Vertreter des sorbischen/wendischen Volkes und der Zuwendungsgeber sowie Vertreterinnen und Vertreter der kommunalen Gebietskörperschaften zusammen. Im Stiftungsrat wirken sechs Vertreterinnen und Vertreter des sorbischen/wendischen Volkes mit, von denen zwei aus Brandenburg und vier aus Sachsen kommen. Die Vertreterinnen und Vertreter des sorbische/wendischen Volkes aus Brandenburg werden vom Rat für Angelegenheiten der Sorben/Wenden beim Landtag benannt.

  • Institutionen / institucije

    Stiftung für das sorbische Volk / Załožba za serbski lud
    Postplatz/Póstowe naměsto 2
    02625 Bautzen / Budyšin
    Tel./tel.:  +49 3591 5503 07
    Fax/faks: +49 3591 4281 1
    www.stiftung.sorben.com
    E-Mail Kontakt

    Sorbische Kulturinformation "Lodka" / serbska kulturna informacija "LODKA"
    Wendisches Haus - Serbski dom
    August-Bebel-Straße/Droga A. Bebela  82
    03046 Cottbus / Chóśebuz
    Tel./tel.:  +49 355 4857 6468
    Fax/faks: +49 355 4857 6469
    www.lodka.sorben.com
    E-Mail Kontakt

    Sorbisches Institut e.V. / Serbski institut z.T.
    Bahnhofstraße/Dwórnišćowa  6
    02625 Bautzen / Budyšin
    Tel./tel.: +49 3591 4972 0
    Fax/faks: +49 35914972 14
    www.serbski-institut.de
    E-Mail Kontakt

    Sorbisches Institut / Arbeitsstelle Cottbus/Chóśebuz
    Wendisches Haus - Serbski dom
    August-Bebel-Straße /Droga A. Bebela 82
    03046 Cottbus /Chóśebuz
    Tel./tel.: +49 355 4857 6482
    Fax/faks: +49 355 4857 6494
    E-Mail Kontakt

    Domowina – Bund Lausitzer Sorben e.V., Regionalbüro Cottbus/Domowina – Zwězk Łužyskich Serbow z.t., regionalny běrow Chóśebuz
    Wendisches Haus - Serbski dom
    August-Bebel-Straße/Droga A. Bebela 82
    03046 Cottbus / Chóśebuz
    Tel./tel.: +49 355 4857 6432
    Fax/faks: +49 355 4857 6433
    www.domowina.sorben.com
    E-Mail Kontakt

    Domowina-Regionalverband Niederlausitz e.V./Domowina – župa Dolna Łužyca z.t.
    Der Regionalverband ist über das Regionalbüro Cottbus/Chóśebuz der Domowina erreichbar.

    Domowina e.V., WITAJ-Sprachzentrum/Domowina z.t., Rěcny centrum WITAJ
    Zweigstelle Niederlausitz
    Sielower Straße/Žylojska droga 39
    03044 Cottbus / Chóśebuz
    Tel./tel.: +49 355 4857 6440
    Fax/faks: +49 355 4857 6441
    www.witaj-sprachzentrum.de
    E-Mail Kontakt

    Staatliches Schulamt Cottbus, Arbeitsstelle für sorbische/wendische Bildungsentwicklung Cottbus/Źěłanišćo za serbske kubłańske wuwijanje Chóśebuz
    Sielower Straße/ Žylojska droga 37 (Villa )
    03044 Cottbus / Chóśebuz
    Tel./tel.: +49 355 7299 180
    Faxfaks: +49 355 7299 189
    www.abc.brandenburg.de
    E-Mail Kontakt

    Schule für niedersorbische Sprache und Kultur/Šula za dolnoserbsku rěc a kulturu
    Sielower Straße/ Žylojska droga 37 (Villa )
    03044 Cottbus/Chóśebuz
    Tel./tel.: +49 355 7928 29
    Fax/faks: +49 355 7842 633
    www.sorbische-wendische-sprachschule.de
    E-mail Kontakt

    Wendisches Museum / serbski muzej
    Mühlenstraße/Młyńska droga 12
    03046 Cottbus / Chóśebuz
    Tel./tel.: +49 355 7949 30
    Fax/faks: +49 355 7012 75
    www.wendisches-museum.de
    E-Mail Kontakt

    Stiftung für das sorbische Volk / Załožba za serbski lud
    Postplatz/Póstowe naměsto 2
    02625 Bautzen / Budyšin
    Tel./tel.:  +49 3591 5503 07
    Fax/faks: +49 3591 4281 1
    www.stiftung.sorben.com
    E-Mail Kontakt

    Sorbische Kulturinformation "Lodka" / serbska kulturna informacija "LODKA"
    Wendisches Haus - Serbski dom
    August-Bebel-Straße/Droga A. Bebela  82
    03046 Cottbus / Chóśebuz
    Tel./tel.:  +49 355 4857 6468
    Fax/faks: +49 355 4857 6469
    www.lodka.sorben.com
    E-Mail Kontakt

    Sorbisches Institut e.V. / Serbski institut z.T.
    Bahnhofstraße/Dwórnišćowa  6
    02625 Bautzen / Budyšin
    Tel./tel.: +49 3591 4972 0
    Fax/faks: +49 35914972 14
    www.serbski-institut.de
    E-Mail Kontakt

    Sorbisches Institut / Arbeitsstelle Cottbus/Chóśebuz
    Wendisches Haus - Serbski dom
    August-Bebel-Straße /Droga A. Bebela 82
    03046 Cottbus /Chóśebuz
    Tel./tel.: +49 355 4857 6482
    Fax/faks: +49 355 4857 6494
    E-Mail Kontakt

    Domowina – Bund Lausitzer Sorben e.V., Regionalbüro Cottbus/Domowina – Zwězk Łužyskich Serbow z.t., regionalny běrow Chóśebuz
    Wendisches Haus - Serbski dom
    August-Bebel-Straße/Droga A. Bebela 82
    03046 Cottbus / Chóśebuz
    Tel./tel.: +49 355 4857 6432
    Fax/faks: +49 355 4857 6433
    www.domowina.sorben.com
    E-Mail Kontakt

    Domowina-Regionalverband Niederlausitz e.V./Domowina – župa Dolna Łužyca z.t.
    Der Regionalverband ist über das Regionalbüro Cottbus/Chóśebuz der Domowina erreichbar.

    Domowina e.V., WITAJ-Sprachzentrum/Domowina z.t., Rěcny centrum WITAJ
    Zweigstelle Niederlausitz
    Sielower Straße/Žylojska droga 39
    03044 Cottbus / Chóśebuz
    Tel./tel.: +49 355 4857 6440
    Fax/faks: +49 355 4857 6441
    www.witaj-sprachzentrum.de
    E-Mail Kontakt

    Staatliches Schulamt Cottbus, Arbeitsstelle für sorbische/wendische Bildungsentwicklung Cottbus/Źěłanišćo za serbske kubłańske wuwijanje Chóśebuz
    Sielower Straße/ Žylojska droga 37 (Villa )
    03044 Cottbus / Chóśebuz
    Tel./tel.: +49 355 7299 180
    Faxfaks: +49 355 7299 189
    www.abc.brandenburg.de
    E-Mail Kontakt

    Schule für niedersorbische Sprache und Kultur/Šula za dolnoserbsku rěc a kulturu
    Sielower Straße/ Žylojska droga 37 (Villa )
    03044 Cottbus/Chóśebuz
    Tel./tel.: +49 355 7928 29
    Fax/faks: +49 355 7842 633
    www.sorbische-wendische-sprachschule.de
    E-mail Kontakt

    Wendisches Museum / serbski muzej
    Mühlenstraße/Młyńska droga 12
    03046 Cottbus / Chóśebuz
    Tel./tel.: +49 355 7949 30
    Fax/faks: +49 355 7012 75
    www.wendisches-museum.de
    E-Mail Kontakt