Vorhang auf für die ‘Digitale Bühne‘

Das Kulturministerium unterstützt das Projekt ‘Digitale Bühne‘ mit 70.000 Euro. Es ermöglicht Künstlerinnen und Musikern sowie Theaterensembles, ortsunabhängig und in Distanz miteinander zu musizieren, zu proben oder aufzutreten. Das Berliner Unternehmen Digitale Bühne gGmbH entwickelt dafür einen Software-Service, der einen für das Musizieren und Theaterspielen optimierten virtuellen Raum bietet. Auf dieser Bühne werden die Einschränkungen gängiger Videokonferenztools – wie Zeitverzögerung und Geräuschunterdrückung – überwunden, so dass künstlerische Zusammenarbeit und Musikunterricht unter hervorragenden akustischen Bedingungen möglich sind.

Kulturministerin Manja Schüle:

„Digitalisierung wird Kunst und Kultur langfristig verändern – beschleunigt durch Corona: Musizieren und Theaterspielen, Proben und Auftritte auf Distanz – das war während der Pandemie Alltag für viele Künstlerinnen und Künstler, und ist es vielfach leider schon wieder. Oft genug war es jedoch technisch kompliziert, über das Internet zu musizieren oder zu spielen. Insofern freue ich mich sehr über die ‘Digitale Bühne‘, die auf einfache Weise den Bassisten mit der Schlagzeugerin verbindet, die Tänzerin mit dem Schauspieler, den Chor mit der Dirigentin – und zwar technisch optimal abgestimmt auf die Bedürfnisse von Kunstschaffenden. Als Kulturministerium möchten wir damit die Entwicklung innovativer, hybrider Kunst- und Ausdrucksformen unterstützen und die nachhaltige Nutzung des digitalen Raumes für neue Formen der Interaktion mit dem Publikum sowie für kulturelle Kooperationen auf internationaler Ebene ermöglichen. Deshalb fördern wir die ‘Digitale Bühne‘ gerne. Denn: Kultur ‘Made in Brandenburg‘ ist eben auch digital.“

Fee Altmann, Geschäftsführerin der Digitale Bühne gGmbH:

„Die Künste müssen auch mit digitalen Räumen im Internet gut vertreten sein. Nur so können sie neben den ästhetischen auch die sozialen, ökonomischen oder klimaschonenden Potentiale nutzen. Die Förderung des Brandenburger Kulturministeriums ermöglicht, dass die Künste hierfür notwendige neue Praktiken im Digitalen formieren, definieren und etablieren können. Sie hilft, dass wir zusammen eine Gemeinschaft gegenseitiger Unterstützung dafür aufbauen können.“

Die ‘Digitale Bühne‘ ist ein gemeinnütziges Projekt, initiiert von !KF – Institut für künstlerische Forschung und der Digitale Bühne gGmbH. Die Software wird teilweise als Open-Source-Lizenz veröffentlicht, die von Nutzerinnen und Nutzern eingesehen und angepasst werden kann. Um auf Distanz proben oder auftreten zu können, benötigen die Nutzer*innen je nach Variante neben einem Computer, nur die entsprechende Software, einen Kopfhörer, ein Mikrofon sowie einen kleinen Minicomputer (technischer Fachbegriff: ‘Raspberry Pi‘). Der Landesmusikrat Brandenburg, das Zentrum für Popularmusik Brandenburg, der Brandenburgische Amateurtheaterverband sowie der Verband der Musik- und Kunstschulen Brandenburg haben bereits Interesse bekundet, mit der Digitale Bühne gGmbH im Rahmen einer Entwicklungspartnerschaft zusammenzuarbeiten und das Angebot ihren Mitgliedern zur Verfügung zu stellen.

Weitere Informationen:
http://digital-stage.org/
https://mwfk.brandenburg.de/mwfk/de/kultur/digitalisierung-in-der-kultur/digitale-buehne/