Kabinettausstellung zur Geschichte der Carl-Blechen-Sammlung
- Erschienen am - PresemitteilungDie Carl-Blechen-Sammlung der Stadt Cottbus wurde mit Beschluss der Stadtverordnetenversammlung vom 28. Mai 2025 per Zustiftung an die Stiftung Fürst-Pückler-Museum Park und Schloss Branitz übertragen. Mit dieser Übertragung kann die inzwischen deutschlandweit beachtete Sammlung unter anderem einfacher durch Erwerbungen weiterentwickelt werden. Grund genug, diese Übertragung und die Sammlung anlässlich des 227. Geburtstags des Cottbuser Malers Carl Blechen, ausgiebig zu feiern. Passend dazu wurde heute im Chamoiszimmer des Schlosses die Kabinettausstellung „Oberbürgermeister Werners Vermächtnis. Die Geschichte der Carl-Blechen-Sammlung der Stadt Cottbus“ feierlich eröffnet.
Dr. Wolfgang Bialas, Vorsitzender der Stadtverordnetensammlung der Stadt Cottbus/Chóśebuz:
„Man nehme bürgerschaftliches Engagement und Mäzenatentum und ergänze beziehungsweise verstärke es durch aktives städtisches Handeln der ehren- und hauptamtlichen Verwaltung und heraus kommt etwas Zukunftsweisendes – eine herausragende städtische Kunstsammlung! Ich bin froh, dass wir durch die Entscheidung der Stadtverordnetenversammlung, die Sammlung an die Stiftung Fürst-Pückler-Museum zu übertragen, deren Weiterentwicklung fördern.“
Tobias Dünow, Kulturstaatssekretär und Stiftungsratsvorsitzender der SFPM:
"Wenn zwei Meister der Landschaft unter einem Dach zusammenkommen, dann ist das mehr als nur ein historischer Zufall - es ist eine kulturelle Fügung. Zwei große Namen, beide eng mit Cottbus verbunden, beide mit Blick für das Weite: Der eine schuf Gärten, als wären sie gemalt, der andere malte Landschaften, als könnte man sie durchschreiten. Und beide begegnen sich heute, wenn auch posthum, im Schloss Branitz. Mit der Übergabe der Cottbuser Blechen-Sammlung an die Stiftung Fürst-Pückler-Museum Park und Schloss Branitz wird die Sammlung nicht nur bewahrt, sondern weiter erforscht, erweitert, sichtbarer gemacht. Diesen Schritt hat die Stadtverordnetenversammlung Cottbus mit ihrem Beschluss ermöglicht. Das ist ein großer Vertrauensbeweis an die Stiftung - vielen Dank dafür! Der 227. Geburtstag des Malers ist ein guter Anlass, das zu feiern."
Dr. Martina Schmaler, Ständige Vertreterin des Vorstands der SFPM:
„Der Vorsitzende des Cottbuser Kunstvereins Carlo Noack formulierte es bereits 1916: Die Sammlung ist ein ‚außerordentlich kostbarer, aber auch verpflichtender Besitz‘. Unsere Stiftung ist sich dessen bewusst und wird die Carl-Blechen-Sammlung der Stadt Cottbus auch weiterhin in diesem Sinne behandeln und entwickeln.“
Die Kabinettausstellung schaut auf die Geschichte der Carl-Blechen-Sammlung, beginnend vom Aufbau als städtische Kunstsammlung ab 1913 durch den Oberbürgermeister Paul Werner persönlich. Gezeigt werden unter anderem einige bisher aus konservatorischen Gründen magazinierte Ersterwerbungen sowie Dokumente und Kataloge, die von der Sammlungsentwicklung während der Zeit des Nationalsozialismus berichten und von den Ratgebern und beteiligten Kunsthistorikern, die über Jahrzehnte für die Erwerbungen, Restaurierungen und Netzwerke der Cottbuser Blechen-Enthusiasten eine wichtige Rolle spielten.
Nach dem Krieg wurde Schloss Branitz zum neuen Museumsitz ausgebaut, in dem der bedeutendste Kunstschatz der Stadt Cottbus ab 1955 erstmals ein würdiges Zuhause fand. Die Sammlung umfasst heute 79 Werke aus allen Schaffensphasen des neben Caspar David Friedrich bedeutendsten deutschen Landschaftsmalers des 19. Jahrhunderts: darunter Werke von Blechens Italienreise, Darstellungen der Mark Brandenburg, aber auch Kinderzeichnungen. Neben den Blechen-Bildern gehören zum Sammlungsbestand über 400 andere Kunstwerke von Malern wie Johan Christian Clausen Dahl, Carl Krüger, Friedrich August Elsasser, Adolph von Menzel, Karl Liebermann und Lovis Corinth.
Die Carl-Blechen-Sammlung wächst weiter: Auch - aber nicht nur - dank Cottbuser Mäzene. So werden zwei Neuerwerbungen und drei neue Dauerleihgaben präsentiert. Zu den Neuerwerbungen zählt das Ölgemälde „Phantastisch geformter Felsen an der Küste bei Abendbeleuchtung“, das mit Mitteln der Hermann Reemtsma Stiftung erworben wurde und nun auf Dauer das Zentrum der „Italienwand“ im Chamoiszimmer des Schlosses bildet.
Zu sehen ist die Ausstellung bis zum 30. Oktober 2025 täglich - außer dienstags – zwischen 10:00 und 17:00 Uhr innerhalb der Carl-Blechen-Sammlung im Chamoiszimmer des Schlosses Branitz.