Denkmaltag diskutiert über Architektur und Städtebau der späten DDR
- Erschienen am - PresemitteilungKulturministerin Manja Schüle hat heute in Rüdersdorf (Landkreis Märkisch-Oderland) den ersten gemeinsamen Landesdenkmaltag Berlin-Brandenburg eröffnet:
„Ob Garnisonkirchenturm, Potsdamer Rechenzentrum oder Bogensee-Areal: Debatten um architektonische Symbole unserer Geschichte bewegen viele Menschen – nicht umsonst ist der Denkmalschutz Brandenburgs größte Bürgerbewegung. Das baukulturelle Erbe der DDR hat viel zu lange ein Schattendasein geführt: Übersehen, unterschätzt, verfallen, abgerissen. Das ist jetzt vorbei. Wir haben im vergangenen Jahr ein eigenes Förderprogramm aufgelegt, um gezielt Beispiele der Ostmoderne in Brandenburg zu sichern und zu erhalten – und wieder sichtbarer zu machen. In diesem Jahr beispielsweise die Sandsteinreliefs von Werner Stötzer im Botanischen Garten in Frankfurt (Oder) und die Ringstele von Axel Schulz in Schwedt, deren Sanierung wir mit 18.300 Euro unterstützen. Der Erhalt dieses Kulturerbes ist eine gemeinsame Aufgabe – die Debatten darüber sind es auch.“
Der diesjährige länderübergreifende Denkmaltag widmet sich dem Thema ‘Architektur, Städtebau und baubezogene Kunst der späten DDR‘. Auf dem Fachtag werden am Beispiel von Kulturbauten an der Berliner Friedrichstraße über Verkehrsbauten wie den Bahnhof Schönefeld bis hin zu Bauten des Ministeriums für Staatssicherheit in Berlin und des Gefängnisses und heutigen Menschenrechtszentrums in Cottbus aktuelle Fragen des Erhalts diskutiert. Das von Emil Leibold von 1954 bis 1956 erbaute Kulturhaus in Rüdersdorf bietet den Rahmen für diese Veranstaltung. Der gemeinsame Denkmaltag wird vom Brandenburgischen Landesamt für Denkmalpflege und Archäologischen Landesmuseum sowie dem Landesdenkmalamt Berlin veranstaltet, in Kooperation mit der Museums- und Kultur GmbH Rüdersdorf und der Gemeinde Rüdersdorf.
Das Brandenburgische Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum (BLDAM) ist zuständig für übergeordnete Aufgaben der Denkmalpflege im Land Brandenburg. Der Hauptsitz befindet sich im Zossener Ortsteil Wünsdorf (Landkreis Teltow-Fläming) mit Außenstellen in Cottbus/Chóśebuz und Calau (Landkreis Oberspreewald-Lausitz) sowie dem Archäologischen Landesmuseum in Brandenburg an der Havel. Das BLDAM veranstaltet seit 1992 jährlich den Brandenburgischen Denkmaltag.
Im Rahmen der Denkmalhilfe zur Sicherung von bedrohten Denkmalen stehen in diesem Jahr insgesamt 1,87 Millionen Euro Landesmittel zur Verfügung. Damit können rund 40 dringende Sanierungs- und Sicherungs-Projekte gefördert werden. Zudem stehen seit dem vergangenen Jahr auch jährlich 50.000 für die Sicherung von Kunst am Bau der Ostmoderne bereit. Das Kulturministerium stellt in diesem Jahr insgesamt mehr als 20 Millionen Euro für die Denkmalpflege bereit. Die Mittel fließen – neben der Denkmalhilfe – in die Kofinanzierung von Bundesprogrammen zum Erhalt von Denkmalen sowie unter anderem an die Kirchen, die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg und die Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten für den Erhalt ihrer Bausubstanz. Insgesamt gibt es rund 25.000 eingetragene Denkmale im Land Brandenburg, darunter rund 14.000 Bau- und Kunstdenkmale.