Hauptmenü

Kloster Neuzelle feiert neue Kloster-Information und große Wiedereröffnung beider Museen

- Erschienen am 31.03.2023 - Presemitteilung PM Neuzelle
Klostergelände Neuzelle ©Patrick Pleul

Die Museen im Kloster Neuzelle eröffnen nach Umbau und Erweiterung ihre Türen am 1. April mit einem Tag der offenen Museen

Das „Barockwunder Brandenburgs“ feiert einen kulturellen Dreiklang am 1. April 2023 von 10 bis 16 Uhr mit freiem Eintritt in beide Museen und kostenfreien Sonderführungen.

Doppelter Szenenwechsel im Museum Himmlisches Theater:

Bereits ein Jahr nach dem letzten doppelten Szenenwechsel im Museum Himmlisches Theater, das die überlebensgroßen barocken Passionsdarstellungen von Neuzelle beherbergt, können zwei neue Szenen und eine neue Kulisse frisch restauriert der Öffentlichkeit präsentiert werden. Im Bühnenbild „Garten“ wird ab 1. April mit „Gebet am Ölberg“ die erste Szene der Passionsgeschichte gezeigt. Ihr gegenüber steht die Szene „Geißelung Jesu“ im erstmalig wieder aufgebauten Bühnenbild „Palasthof“ – beide befinden sich im Museum „Himmlisches Theater“, das direkt in den Weinberg des Klosters hineingebaut und 2015 eröffnet wurde. Die Restaurierung der Szenen und Kulissen, deren Kosten sich im vierten und fünften Restaurierungsabschnitt auf 795.000 € belaufen, wird durch die Förderung der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, der Ostdeutschen Sparkassenstiftung mit der Sparkasse Oder-Spree und dem Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur ermöglicht. Das Brandenburgische Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum führt die restauratorischen Maßnahmen gemeinsam mit der Stiftung Stift Neuzelle aus. Bis 2025 wird das Projekt abgeschlossen.

„Wir freuen uns sehr, dank der großzügigen Förderung in zwei letzten Projektphasen die Konservierung des Gesamtbestandes abschließen zu können. In der 4. Projektphase konnten ein Bühnenbild und sieben Figurenszenen konserviert werden. Veränderungen gegenüber den vorherigen Projekten bestanden in einer erweiterten Konservierungstechnik zur Dekontamination mittels Kompressen. Das größere Restauratorenteam machte eine gute fachliche Abstimmung zur Erzielung einer einheitlichen Konservierungs- und Restaurierungsmethodik erforderlich - auf der Grundlage des bestehenden Konservierungskonzeptes unter Integration der reichen Arbeitserfahrungen der hochqualifizierten Restauratoren.“

informiert Mechthild Noll-Minor, Projektleiterin mit einem Team freiberuflicher RestauratorInnen und Leiterin des Referates Restaurierung/Bauforschung im Brandenburgischen Landesamt für Denkmalpflege und Archäologischen Landesdenkmalamt.

Veit Kalinke, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Oder-Spree:

„Die Neuzeller Passionsdarstellungen sind ein einzigartiger Kulturschatz. Bewegte Bilder aus einer Zeit, in der die Menschen das Medium Film noch gar nicht kannten. Damit geht von ihnen eine besondere Faszination aus, die aber auch heute noch spürbar ist. Um die besondere Sammlung von beinahe 240 Gemälden auch für künftige Generationen dauerhaft zu sichern, haben sich die Ostdeutsche Sparkassenstiftung und die Sparkasse Oder-Spree für die vollumfängliche Restaurierung eingesetzt und diese umfassend gefördert. Wir freuen uns deshalb sehr, dass aufgrund dieser Unterstützung durch die Ostdeutsche Sparkassenstiftung gemeinsam mit der Sparkasse Oder-Spree nun ein erneuter Szenenwechsel stattfinden kann. Wir sind der festen Überzeugung, dass die neuen Szenen im Museum Himmlisches Theater in Kombination mit der gesamten Klosteranlage Touristen wie auch Einheimische gleichermaßen begeistern werden.“

Erweiterung der Dauerausstellung im Kreuzgang:

Einen weiteren Höhepunkt in der Neuzeller Museumsgeschichte stellt die Erweiterung der Dauerausstellung im Klostermuseum im Kreuzgang dar. Ursprünglich 2018 eröffnet, wurde die Ausstellung, die sich mit der Klostergeschichte befasst, um zwei Räume erweitert. Als Kurator fungierte der Historiker Mike Huth, der sich bereits mit dem Kloster Altzella, dem Neuzeller Mutterkloster, intensiv auseinander gesetzt hat. Nun wird die Geschichte nach der Klosterauflösung 1817 ausgiebig in einem eigenen Raum dargestellt. Neben großen Exponaten sind auch moderne Medienanwendungen und Interviewstationen mit Zeitzeugenberichten in der Vermittlung eingesetzt. Durch Umbauarbeiten sind nun alle Räume des denkmalgeschützten Kreuzganges barrierefrei zugänglich. Die Gestaltung der neuen Ausstellungsräume wurde durch die Berliner Arbeitsgemeinschaft Thomas Doetsch Architekt, dem Büro Matthies Weber & Schnegg und der Museologin Stephanie Kroll gemeinsam mit der Stiftung Stift Neuzelle geplant und ausgeführt.

Neue Kloster-Information und Kloster-Shop

Die Gestaltung der neuen Kloster-Information als Besucherzentrum sowie einem neu eingerichteten Shop-Bereich im Museum Himmlisches Theater erfolgte ebenfalls durch die Arbeitsgemeinschaft zusammen mit der Stiftung. Die Kloster-Information bildet den ersten Anlauf- und Informationspunkt für Gäste auf der weitläufigen Klosteranlage. Tickets für die Museen und die Veranstaltungen im Kloster Neuzelle sind hier erhältlich, ebenso wie eine Auswahl an ausgewählten Shop-Produkten. Im Eingangsbereich des Museums Himmlisches Theater haben Gäste die Möglichkeit, Produkte aus Klöstern, der Region, aber auch zu den Themen (Kloster)Gärten und Spiritualität zu erwerben.

Finanziert wurden die neue Kloster-Information und Shop sowie die Erweiterung der Dauerausstellung durch die Förderung des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur mit 615.000 € aus dem Vermögen der Parteien und Massenorganisationen der DDR (PMO-Mittel). Diese werden in den ostdeutschen Bundesländern für wirtschaftliche, kulturelle und soziale Zwecke eingesetzt.

Geschäftsführer der Stiftung Stift Neuzelle Norbert Kannowsky fasst zusammen

„Wir freuen uns, dass wir als Stiftung Stift Neuzelle unseren Gästen mit der Eröffnung der Klosterinformation, der Ausstellungserweiterung im Kreuzgangmuseum, einem Klostershop und dem Szenenwechsel der Passionsdarstellungen Neues anbieten können. Gemeinsam mit den touristischen Akteuren der Region wollen wir durch neue Angebote, Qualität und Service den Tourismus als Wirtschaftsfaktor für die Region weiter stärken. Dafür arbeiten wir gemeinsam mit unseren Partnern.“

Kulturstaatssekretär Tobias Dünow:

„Ob wir in den Himmel kommen, erfahren wir – wenn überhaupt – erst nach unserem Lebensende. Im Kloster Neuzelle aber kommt das Himmlische Theater schon heute zu uns. Die europaweit einzigartige Passionsdarstellung erhält einen doppelten Szenenwechsel: Ab heute sind zwei neu restaurierte Darstellungen zu sehen. Außerdem wurde die Dauerausstellung nochmals erweitert und das Kloster hat eine neue Kloster-Information mit Shop – das Ganze nun auch barrierefrei! Aller guten Dinge sind eben drei, wie im Himmel so auf Erden. Das fördern wir gerne und wünschen dem Museum viele Besucherinnen und Besucher für diesen kulturellen Dreiklang.“

Kloster Neuzelle und Stiftung Stift Neuzelle

Das Zisterzienserkloster Neuzelle wurde 1268 von Heinrich dem Erlauchten, Markgraf von Meißen, gestiftet. Das ursprünglich gotische Kloster wurde ab 1650 im Stil des Barock überformt. Mit der Neuordnung Europas in Folge der Napoleonischen Kriege und dem Wiener Kongress, fiel die Lausitz und damit auch Neuzelle an Preußen. Das Kloster wurde 1817 aufgelöst und die Mönche mussten das Gelände verlassen. Erst 200 Jahre später kehrten die ersten Zisterzienser zurück und gründeten 2018 ein Priorat auf dem Klostergelände. Auch nach der Auflösung blieb das Kloster ein wichtiger Bildungsstandort, der auch heute noch fortbesteht. Die 1996 eigens vom Land Brandenburg gegründete Stiftung Stift Neuzelle ist mit der Bewahrung der Denkmalgeschützen Anlage beauftragt sowie mit der Bewirtschaftung und der Entwicklung des Klostergeländes und großer Teile der ehemaligen Klosterliegenschaften. Hierzu zählt auch ein eigener Forstbetrieb, der mit dem Nachhaltigkeitssiegel PEFC zertifiziert ist. Vielfältige Kulturveranstaltungen und das Festival Oper Oder Spree prägen neben Führungsangeboten, dem 5 ha großen Barockgarten und den beiden Pfarrkirchen das kulturelle Angebot auf dem Gelände. Nähere Informationen und das Programm für den 1. April erhalten Sie unter www.klosterneuzelle.de und 033652 814-50.