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800.000 Euro zusätzlich für Freie Darstellende Künste

- Erschienen am 31.03.2023 - Pressemitteilung 118

Das Kulturministerium unterstützt die Freien Darstellenden Künste im Land Brandenburg in diesem Jahr mit insgesamt rund 2,42 Millionen Euro – das sind 800.000 Euro mehr als 2022. Darüber informierte Kulturministerin Manja Schüle heute in Werder (Landkreis Potsdam-Mittelmark) gemeinsam mit der Vorstandsvorsitzenden des Landesverbandes Freie Darstellende Künste, Sabine Chwalisz, und dem Geschäftsführer des Landesverbandes, Frank Reich, sowie der Künstlerischen Leitung des Theaters Comédie Soleil, Karoline Hugler und Julian Tyrasa. Im Anschluss überreichte Ministerin Schüle den diesjährigen Bescheid in Höhe von 75.000 Euro von an das Theater Comédie Soleil.

Kulturministerin Manja Schüle:

„Mit der aktuellen massiven Erhöhung der Förderung für die Freien Darstellenden Künste haben wir unsere Förderung seit 2019 mehr als verdoppelt. Das ist ein Durchbruch, ein Statement, ein Bekenntnis. Wir machen das nicht allein für die Freien Theater. Wir machen das für uns selbst, für uns alle. Denn die mehr als 50 Freien Theater- und Tanzeinrichtungen sind nicht nur sensible Seismographen gesellschaftlicher Entwicklungen und wichtige Diskurs- und Resonanzräume – sie bringen vor allem facettenreiche, unkonventionelle, innovative, inspirierende Aufführungen, Kulturevents und Mitmachangebote in jeden Winkel unseres Landes. Mit dem Aufwuchs können wir endlich eine langjährige Forderung der Kulturszene einlösen: Die Einhaltung der Honorarmindeststandards. Brandenburg ist damit eines der ersten Länder, das faire Bezahlung im künstlerischen Bereich sicherstellt. Ich bin stolz, dass uns das gelungen ist. Und ich bin dem Landtag und dem Landesverband der Freien Darstellenden Künste dankbar für ihre großartige Unterstützung. So hat Kultur Zukunft in Brandenburg!“

Frank Reich, Geschäftsführer des Landesverbandes Freie Darstellende Künste:

„Der vom Landtag einstimmig beschlossene Aufwuchs für Freie Darstellende Kunst in Brandenburg bestätigt uns anerkennend in unserer Arbeit. Jetzt ist es möglich deutlich besser finanziert, langjährige Arbeiten nun ganzjährig als auch besser finanziert Einzelprojekte zu fördern, Honoraruntergrenzen zu berücksichtigen und auch verstärkt Gastspiele und Festivals durchzuführen. Wir etablieren neue Aufführungsorte in allen Regionen des Landes und können unsere Angebote deutlich erweitern. Wir können damit auch dem zunehmenden Wunsch nach Gastspielen in kleineren Städten und in der Fläche nachkommen.“

Der Landesverband Freie Darstellende Künste Brandenburg wurde im Jahr 1995 gegründet. Er versteht sich als Interessenvertreter der professionellen Freien Darstellenden Künste im Land und als Dienstleister bei der Gründung, der Entwicklung und Beratung der Freien Szene. Er agiert als Berater für freie Tanz- und Theaterschaffende, Freie Bühnen, Förderer, Veranstalter und Sponsoren sowie Kulturpolitik, Kulturverwaltung und Öffentlichkeit. Der Landesverband hat aktuell 35 Mitglieder. Aufführungen der Freien Darstellenden Künste im Land Brandenburg finden jährlich in rund 85 Städten und Gemeinden statt.

Karoline Hugler und Julian Tyrasa, Künstlerische Leitung des Theaters Comédie Soleil:

„Wir freuen uns sehr, dass wir dank der Fördermittel unsere Linie des gesellschaftsrelevanten, emotionalen Theaters weiterverfolgen und ein reichhaltiges Jahresprogramm anbieten können. Mit der Erhöhung des Etats setzt Brandenburg ein starkes Zeichen für die Bedeutung der Kunst – gerade in schwierigen Zeiten, in denen sonst häufig zuerst an der Kultur gespart wird.“

Das 2009 gegründete Theater Comédie Soleil ist ein professionelles freies Theater in Werder (Havel). Im April 2013 haben Karoline Hugler und Julian Tyrasa die Künstlerische Leitung übernommen. Sie entwickeln und spielen Stücke, die berühren und zum Lachen, Weinen, Mitfühlen, Nachdenken anregen – mit einem Schwerpunkt auf politischen, gesellschaftsrelevanten Stücken. Das Theater ist Mitglied im Landesverband Freie Darstellende Künste Brandenburg. Karoline Hugler ist neben der Künstlerischen Leitung als Schauspielerin tätig und inszeniert auch selbst. Julian Tyrasa ist neben der Künstlerischen Leitung als Autor und Regisseur am Theater tätig. Die Spielstätte befindet sich in einem denkmalgeschützten Gebäude in Werder (Havel), in dem früher das erste Kaufhaus der DDR untergebracht war. Die Trägerschaft und Verwaltung des Theaters liegen bei der Stiftung SPI.

Die Entscheidung des Kulturministeriums über die Förderung von Einrichtungen, Produktionen und Aufführungen basiert auf der Empfehlung einer externen Experten-Jury im Rahmen der Fördergrundsätze für die Freien Darstellenden Künste. Demnach erhalten in diesem Jahr zwölf Freie Theater insgesamt rund 1,51 Millionen Euro als projektbezogenen Jahreszuschuss. Zudem werden Projekte von zehn weiteren Freien Theatern mit insgesamt 435.000 Euro gefördert.

Ergänzend stehen 302.000 Euro für Festivals zur Verfügung. Mit weiteren 100.000 Euro werden Gastspiele und Koproduktionen gefördert. Erstmalig wird ein Infrastrukturfonds mit jährlich 75.000 Euro eingerichtet, der es den Einrichtungen ermöglicht, Mittel für Maßnahmen zur strukturellen und technischen Instandhaltung sowie für Investitionen zu beantragen. Mit weiteren 25.000 Euro unterstützt das Kulturministerium das Netzwerkprojekt Brandenburger Spielorte, das eine verstärkte Gastspieltätigkeit in der Fläche des Landes als Ziel hat.

Überblick über die Jahresförderung der Freien Darstellenden Künste:

  • Theater des Lachens, Frankfurt (Oder), Fördersumme 190.000 Euro: Das einzige professionelle Puppentheater in Brandenburg hat sich seit 30 Jahren ein vielschichtiges, bundesweites und internationales Netzwerk innerhalb der Kinder- und Jugendtheaterszene erarbeitet. Das Theater des Lachens plant fünf Inszenierungen in dieser Spielzeit. > www.theaterdeslachens.de  
  • T-Werk, Potsdam, 190.000 Euro: Als Produzent und Veranstalter ist das T-Werk wichtiger Bestandteil des Kulturstandortes Schiffbauergasse. Das Programm mit jährlich rund 250 Veranstaltungen setzt sich aus Eigenproduktionen, Gastspielen und Koproduktionen zusammen. Darunter befinden sich überregional ausstrahlende Veranstaltungen wie die Schirrhofnächte, das internationale Theaterfestival UNIDRAM oder die ‘Lange Nacht der Freien Theater‘. > www.t-werk.de
  • fabrik Potsdam, Potsdam, 190.000 Euro: Die fabrik Potsdam ist ein Leuchtturm der zeitgenössischen Tanzszene mit lokalen, regionalen und internationalen Partnerschaften. Die Vision eines choreografischen Zentrums – ein Ort für Produktion, Aufführung und Vermittlung – ist bereits in der Umsetzung. > www.fabrikpotsdam.de
  • Theater89, Nordwestuckermark (Uckermark), 150.000 Euro: Seit mehr als 30 Jahren entstehen Produktionen auf hohem künstlerischen Niveau, oft mit lokalen und regionalen Partnern. In diesem Jahr steht Hans Sachs‘ ‘Kahn der fröhlichen Leute‘ auf dem Spielplan. Im Rahmen der Sommertheatertournee mit der AG ‘Städte mit historischen Stadtkernen‘ wird John Millington Synges ‘Held der westlichen Welt‘ auf vielen Bühnen im Land gespielt werden. > www.theater89.de
  • Ton und Kirschen Wandertheater, Werder/Havel (Potsdam-Mittelmark), 130.000 Euro: Die Wandertheatergruppe inszeniert 2023 ‘Der Sturm‘ und kehrt damit zu William Shakespeare zurück. Zudem sind weitere Theatervorstellungen sowie Workshops für Jugendliche und Erwachsene geplant. Das Theater versteht sich als Theaterfamilie und tourt regelmäßig durchs Land. > www.tonundkirschen.de
  • Theater am Rand, Oderaue (Märkisch-Oderland), 130.000 Euro: Das Theater hat in den letzten 24 Jahren einen treuen Publikumsstamm aufgebaut, der sowohl regional als auch überregional ins Oderbruch-Theater strömt. Es gelingt, mit poetischer Kraft, Geschichten zu erzählen, die mit pointiertem Humor und musikalischer Finesse überzeugen. Der Spielplan bietet eine Mischung aus Erzähltheater, Konzerten, Lesungen und Diskussionsforen und holt immer wieder neue hochkarätige Künstlerinnen und Künstler auf die Bühne. > www.theateramrand.de
  • Die Andere Welt Bühne, Strausberg (Märkisch-Oderland), 130.000 Euro: Die Bühne hat sich seit 2018 zu einem Theaterhaus mit ganzjährigem Spielplan und einer mehrjährigen inhaltlichen Konzeption entwickelt. Die Andere Welt Bühne schafft durch ihre ambitionierte Theaterpraxis eine enge Verbindung zu Strausberg vor Ort und den Menschen in der Region. > www.wasserwerk-theater.com
  • Theater Poetenpack, Potsdam, 90.000 Euro: Neben ihren seit 20 Jahren etablierten sommerlichen Open-Air-Produktionen, konnte das Theater in den vergangenen zwei Jahren mit der ‘Zimmerbühne‘ in der Potsdamer Innenstadt erfolgreich eine eigene Spielstätte entwickeln. Diese soll in den kommenden Jahren zu einer ‘Dialogbühne‘ für die Potsdamer Stadtgesellschaft ausgebaut werden. Mit ausgesuchten literarischen Vorlagen geht das Poetenpack auf die theatralische Suche danach, wie – tatsächliche oder empfundene – Macht und Ohnmacht menschliches Verhalten verändern, gerade in Zeiten weltweiter Krisen.> www.theater-poetenpack.de
  • Kanaltheater, Eberswalde (Barnim), 89.000 Euro: Das Kanaltheater entwickelt seit 2013 als professionelles, künstlerisches Team mit einem breit aufgestellten Bürger-Ensemble aus Eberswalde großformatige, partizipative Theaterproduktionen. Immer geht es um die Bearbeitung der vorgefundenen Geschichten wie auch um die Entwicklung von Zukunftsvisionen. 2023 steht das Thema ‘Paradies‘ im Mittelpunkt: Die Akteure werden sich mit unterschiedlichen Konzepten und Fantasien des idealen Zustands ‘Paradies‘ auseinandersetzen. > www.kanaltheater.de
  • Theater Comédie Soleil, Werder/Havel (Potsdam-Mittelmark), 75.000 Euro: „Wir leben nicht in vielen Welten und auch künftig nicht in anderen Welten, wir leben in einer Welt. In einer Welt miteinander zu leben, zu handeln, Konflikte auszutragen, Kinder groß zu ziehen, im Frieden alt zu werden – dafür tragen wir Verantwortung.“ ‘Eine Welt‘ ist das Jahresthema des Theaters Comédie Soleil – mit Stückentwicklungen, die bedeutsame Zusammenhänge in der Geschichte reflektieren und ins Heute verbinden, getragen von einem konzeptuell aufklärerischen Ansatz und einer humanitären Grundhaltung. > www.comediesoleil.de
  • Neues Globe Theater, Potsdam, Fördersumme 65.000 Euro: Das Neue Globe Theater Potsdam ist als Gastspieltheater unterwegs und erfüllt damit einen wichtigen Beitrag zur Vermittlung und Bereitstellung von Kultur in ländlichen Regionen abseits der großen Metropolen. Der Spielplan 2023 folgt dem Motto ‘Täter, Mitläufer, Erniedrigte – eine Theater-Trilogie des Faschismus‘. Mit der Produktion ‘Mephisto‘ steht erstmals eine eigene Stückentwicklung nach einem literarischen Stoff auf dem Programm. Klaus Manns Roman soll dabei nicht nur in seiner Warnung vor opportunistischem Künstlertum im Angesicht rechtsextremer Gefahren begriffen, sondern auch in der angelegten Queerness des Protagonisten und deren gesellschaftlichen Folgen befragt werden. >www.neuesglobetheater.de
  • Flunker Produktionen, Dahme/Mark (Teltow-Fläming), 76.000 Euro: Die Flunker Produktionen verbinden in ihren Stückentwicklungen eine hohe intellektuelle Professionalität mit der Fähigkeit, Geschichten sinnlich und humorvoll zu erzählen. 2023 erforschen sie in ihrer Inszenierung ‘Knallwut‘ die theatralische Kraft der Wut. Neben zahlreichen Wiederaufnahmen steht auch das Kulturblütenfestival in seiner 7. Edition auf dem Jahresprogramm. Die Konzeption des Festivals als Aktion im öffentlichen Raum, als Marktplatzgeschehen, ermöglicht einen niedrigschwelligen Zugang zu Theater und ein gemeinsames und interaktives Erleben der Aufführungen. > www.kulturbluetenfestival.de/kultur-pflanzen-e-v

Überblick über die Einzelprojektförderung der Freien Darstellenden Künste:

  • Traumschüff, ‘Treffpunkt Theater‘, Oranienburg (Oberhavel), 75.000 Euro: Das Traumschüff plant 2023 seine Tourtätigkeit mit ihrem Schiff fortzusetzen und relevante Themen in Stücke zu gießen. Mit diesem Ansatz bringt das Traumschüff Theater zu den Menschen, die ansonsten keine Berührung damit haben. > www.traumschueff.de
  • Temnitzkirche e.V., Theatersommer Netzeband 2023, Netzeband (Ostprignitz-Ruppin), 60.000 Euro: Der Theatersommer in Netzeband ist fester Bestandteil des kulturellen Lebens in der Region. Die Akteure haben seit mehr als 25 Jahren ein Kulturfestival entwickelt, das von Menschen vor Ort, aber auch Gästen aus dem weiteren Umfeld wahrgenommen wird. Im Mittelpunkt der Planung für 2023 steht die Neuproduktion ‘Momo‘, basierend auf dem Roman von Michael Ende als Inszenierung für Kinder und Erwachsene. Die Aufführung in Rahmen des Amphitheaters lässt die Erzähl- und Spielebenen verschmelzen. > www.netzeband-kultur.de
  • Theaterschiff Potsdam, ‘Es bleiben uns die Worte‘, Potsdam, 47.000 Euro: Das Theaterschiff Potsdam ist Industriedenkmal und Kulturort zugleich. Im Jahr 2023 steht das Stück ‘Es bleiben uns die Worte‘ über die Anschläge auf das Pariser Bataclan im Jahr 2015 auf dem Spielplan. Die Stückentwicklung basiert auf dem Buch von Georges Salines und Azdyne Amimour. > Link www.theaterschiff-potsdam.de
  • theater.land, ‘Warten auf Godot‘, Werder/Havel (Potsdam-Mittelmark), 45.000 Euro: Als Ergebnis des gemeinsamen Rechercheprojekts ‘Brandenburger Spielorte entwickeln‘ von 2021, initiiert vom Landesverband der Freien Darstellenden Künste Brandenburg, wird theater.land Becketts Klassiker in Kooperation mit dem Kulturverein Ribbeck mit dort ansässigen Schauspielerinnen und Schauspielern in der Kulturscheune Ribbeck herausbringen. Bespielt wird die gesamte Scheune. Anker ins Heute soll Becketts (unbeantwortete) Frage sein, warum, auf wen, wie lange wir noch im Angesicht enormer weltweiter Schrecken unsere Zeit mit Warten und dem Zelebrieren nebensächlicher Späße verbringen können. > www.theater.land
  • Laura Heinecke & Company, Feierlichkeiten zur Beerdigung des Kapitalismus’, Potsdam, 45.000 Euro: In ‘Feierlichkeiten zur Beerdigung des Kapitalismus‘ wollen Laura Heinecke und Gareth Clark gemeinsam mit dem Publikum die Möglichkeiten erforschen, sich das Ende des Kapitalismus vorzustellen, die zerstörerischen Merkmale des Kapitalismus eruieren und befragen, wie auch unbekannte nachhaltige Lebensweisen möglich sind. Der ungewöhnliche Projektansatz zielt auf die Gestaltung der Performance als eine Beerdigung ähnlich einer Zeremonie, bei dem die Zuschauerinnen und Zuschauer zu aktiv Handelnden werden. Laura Heinecke unternimmt mit diesem aktuellen, politischen Statement in ihrer Produktion und mit der Kollaboration mit Gareth Clark einen neuen, spannenden Entwicklungsschritt in ihrer künstlerischen Arbeit. > www.lauraheinecke.blogspot.com
  • Theater Nadi, ‘Shoku-Ju Ungesprochene Worte‘, Potsdam, 45.000 Euro: Das musikalische Bewegungstheater ‘Shoku-Ju Ungesprochene Worte‘ von Theater Nadi überzeugt durch seinen sehr intimen, persönlichen Ansatz. Das biographisch-inspirierte Stück kombiniert neue Stückentwicklung, Maskenspiel, Bewegung und Musik. Es stellt Fragen nach einem möglichen Zusammenleben und unserer Gemeinschaftsfähigkeit – aber auch nach Themen wie Abschied, Tod und Migrationserfahrungen. > www.theater-nadi.de
  • Haus Neudorf e.V., ‘Gertrud 2.0.‘, Gerswalde (Uckermark), 35.000 Euro: Ausgangsbasis des chorischen Theaterprojektes Gertrud 2.0. unter der Leitung von drei jungen, theatererfahrenen Frauen, die bereits Theaterprojekte im Haus Neuendorf in der Uckermark angeleitet haben, bietet die Stückvorlage ‘Gertrud‘ des Dramatikers und Regisseurs Einar Schleef. Darin befasst er sich mit der gelebten Geschichte seiner Mutter. Der Text von Schleef wird mit 20 Amateurinnen aus der Region fortgeschrieben und ins Heute überführt. > www.hausneudorf.de
  • Maren Strack & Johann Lorbeer GbR, ‘The Breathshow‘, Birkenwerder (Oberhavel), 34.000 Euro: ‘The Breathshow‘ ist eine Performance zum Thema Stille, Pausen und dem Nichts, die den Atem als Kompositionsprinzip verwendet. Das Projekt besticht durch seine detaillierte und zugleich philosophische Beschreibung der künstlerischen Vision. Die verschiedenen künstlerischen Mittel – Bewegung, Installation, Lichtorgel, Kostüm und Video – folgen einer je eigenen wie miteinander verwobenen Dramaturgie und verfolgen die Idee, die Konturen des Nichts fühl-, hör- und sichtbar werden zu lassen. > www.maren-strack.de
  • teatreBlau, ‘Heimat / home‘, Potsdam, 29.000 Euro: Mit seiner neuen Produktion wendet sich das international zusammengesetzte Ensemble den akuten Problemen von Flucht/Krieg und Vertreibung zu. Ausgehend vom autobiographischen Roman der jungen Autorin Noura Hubo, in dem die Migrantin Miriam Zuflucht in Europa sucht, sollen übergreifend die Schicksale Geflüchteter – ob aus der Ukraine, Afghanistan oder Syrien – emotional und paradigmatisch ins Bild gesetzt werden. Als multilinguales Projekt an der Schnittstelle von Theater und Film versprechen besonders der Einsatz von Videotechnik und elektronischer Musik sowie eine hybride Spielweise, die digitale Elemente mit Live-Körperspiel und Gesprächen vor Ort vereint, innovative Akzente. > www.teatreblau.eu
  • Plateau e.V., ‘Aqua Viva – Das lebendige Wasser‘, Pritzwalk (Prignitz), 20.000 Euro: Mit der Inszenierung ‘Aqua Viva‘, portugiesisch ‘lebendiges Wasser‘ oder auch ‘Qualle‘ werden Künstlerinnen und Künstler von Plateau e.V. aus der Prignitz, Berlin und São Paulo eine interdisziplinäre Zusammenarbeit beginnen. Grundlage dafür ist der gleichnamige Roman der brasilianischen Autorin Clarice Lispector. Nach eigener Aussage versuchte sie einen Roman zu schreiben, dem die „Wirbelsäule der Handlung fehlt“, der dafür aber umso mehr einen Brückenschlag zu vielen Herausforderungen unserer Zeit ermöglicht, um in den Spiegelungen und Spuren widerständige Gedanken und in der Differenz zwischen dem Sagbarem und Ungesagtem über das Heute zu reflektieren.