Von Erinnerungsprojekt bis Chor-Performance: 200.000 Euro für Kulturelle Bildung und Partizipation
- Erschienen am - PresemitteilungInnovativ, niedrigschwellig, kooperativ: Das Land Brandenburg unterstützt auch in diesem Jahr Projekte der Kulturellen Bildung und Partizipation. Im Rahmen der ersten Antragsrunde des Förderprogramms werden 24 neue Vorhaben mit einer Fördersumme in Höhe von knapp 200.000 Euro gefördert. Für eine zweite Runde können noch bis zum 15. Mai 2025 Anträge für Projekte in der zweiten Jahreshälfte mit einer Laufzeit bis Ende 2025 gestellt werden. Nach der Verabschiedung des Haushaltsgesetzes 2025/26 wird über diese Anträge entschieden.
Kulturministerin Dr. Manja Schüle:
„Ob es um ostdeutsche Identitäten im Wandel geht oder eine Chor-Performance zu Kleists ‘Zerbrochenem Krug‘: So verschieden die Projekte kultureller Bildung sind – sie eröffnen ungewöhnliche Perspektiven, schaffen Begegnung und Austausch, fördern neue Erkenntnisse. Und, das Beste: Projekte kultureller Bildung machen Spaß! Ich freue mich, dass wir auch in diesem Jahr erneut Vorhaben fördern können, deren gemeinsames Ziel darin besteht, möglichst vielen Menschen, die in Brandenburg leben, Zugänge zu Kunst, Kultur und kulturellem Erbe zu ermöglichen. Herzlichen Dank an das Team der Plattform Kulturelle Bildung für die professionelle Unterstützung bei der Umsetzung der Projekte!“
Das Förderprogramm Kulturelle Bildung und Partizipation des Landes richtet sich an Kommunen, Kitas, Grund- und weiterführende Schulen, Kultureinrichtungen, Vereine, Verbände und weitere gemeinnützige Institutionen. Die Projekte sollen Brandenburgerinnen und Brandenburger aller Altersstufen Zugänge zu Angeboten Kultureller Bildung eröffnen. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf Angeboten zur interkulturellen Vielfalt, Partizipation und Integration. In zwei Förderlinien werden zum einen einjährige Projekte mit einer Mindestfördersumme von 2.500 Euro und zum anderen mehrjährige strukturbildende Maßnahmen mit einer Mindestfördersumme von 20.000 Euro pro Jahr unterstützt. Das Förderprogramm wird von der Plattform Kulturelle Bildung Brandenburg umgesetzt. Die Entscheidung über die Anträge trifft eine unabhängige Experten-Jury aus den Bereichen Kulturelle Bildungsarbeit und Integration.
Im Rahmen der ersten Antragsrunde werden in diesem Jahr landesweit 23 einjährige Projekte – etwa in den Bereichen Baukultur, Bildende Kunst, Theater, Literatur, Tanz, Musik und Zirkus – mit 177.456 Euro sowie eine neue mehrjährige Maßnahme mit 20.000 Euro gefördert. Die mehrjährige Maßnahme soll dazu beitragen, dauerhafte Strukturen der Kulturellen Bildung vor Ort zu entwickeln.
Gefördert werden unter anderem folgende Projekte:
- Die Musikerinnen und Musiker des Vereins UND e.V. aus dem westlichen Havelland möchten unter dem Titel „Kein schöner Land in dieser Zeit“ gemeinsam mit Brandenburger Laienchören avancierte musikalische Konzepte erkunden und neue Kompositionen erarbeiten und dabei aktuelle gesellschaftliche Fragen reflektieren.
- Das generationenübergreifende Kulturangebot „Alltag weckt Erinnerung 2.0“ ist ein Pilotprojekt des Museums Utopie und Alltag in Eisenhüttenstadt (Oder-Spree) für Menschen mit Demenz. DDR-Alltagsobjekte – vom Plaste-Eierbecher bis zum Stern-Kassettenrekorder – aus dem Museumsbestand sollen zum Austausch von Erinnerungen anregen. Pflegekräfte, Alltagsbegleiter und Angehörige werden bei dem Projekt einbezogen.
- Der Verein ‘Drei Orte – Eine Gemeinde‘ e.V. aus Rangsdorf (Teltow-Fläming) stellt in seinem Projekt „SEE – Zeichen – dem See geht’s nicht sonderlich“ mit lokalen Gruppen den verlandenden Rangsdorfer See in einem genreübergreifenden partizipativen Kunstprojekt ins Zentrum der Aufmerksamkeit.
Die Liste mit allen geförderten Projekten findet sich in der Anlage. Die Fördergrundsätze für 2025 sowie die Antragsunterlagen sind unter www.plattformkulturellebildung.de abrufbar.
Die Plattform Kulturelle Bildung Brandenburg wurde 2009 als Projekt der Brandenburgischen Gesellschaft für Kultur und Geschichte gGmbH in Trägerschaft des Vereins Kulturland Brandenburg gegründet. Als Fachstelle für generationsübergreifende Kulturelle Bildung unterstützt sie – mit Regionalbüros in Potsdam, Eberswalde (Barnim) und Lübbenau (Oberspreewald-Lausitz) – Projektträger im Land Brandenburg, initiiert und begleitet Vorhaben der kulturellen Bildung, setzt inhaltliche Impulse, bietet Weiterbildungsveranstaltungen an und vernetzt potenzielle Partner miteinander. Am gestrigen Donnerstagabend fand in Potsdam die Kubinale statt, auf der sich sieben Projekte der Kulturellen Bildung präsentierten, die im vergangenen Jahr gefördert wurden.
Die Förderung erfolgt auf der Grundlage von Verpflichtungsermächtigungen aus dem Jahr 2024. Derzeit gilt eine vorläufige Haushaltsführung. Die finale Entscheidung über den Haushalt 2025 trifft das Parlament.