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Erinnerungskultur bleibt eine fundamentale Aufgabe

- Erschienen am 31.01.2018

Kulturministerin Martina Münch hat heute im Landtag in Potsdam die Evaluation des Konzepts ‘Geschichte vor Ort: Erinnerungskultur im Land Brandenburg für die Zeit von 1933 bis 1990‘ vorgestellt und auf die Bedeutung der Aufarbeitung der Geschichte der beiden Diktaturen in Deutschland hingewiesen. In den Gedenkstätten des Landes wird man konkret und unmittelbar an individuelle Schicksale und unzähliges Leid erinnert und kann sich kritisch mit den fürchterlichen Auswirkungen des Nationalsozialismus aber auch den Folgen der Sowjet- und DDR-Diktatur auseinandersetzen. Das Gedenken an die Leiden der Opfer ist gerade heute, vor dem Hintergrund politischer Krisen und der Zunahme von Populismus, Nationalismus, Hass und Antisemitismus in Deutschland, Europa und der Welt, wichtiger denn je. Es bestärkt uns als Landesregierung darin, rassistischen und antisemitischen Stimmungen bereits früh entschlossen entgegenzutreten und engagiert für Demokratie, Rechtsstaatlichkeit, Pluralismus und Freiheit zu kämpfen“, so Münch. „Die Ergebnisse der Evaluation des Landeskonzepts bestärken uns auf diesem Weg. Das Land hat die Erinnerungskultur in den vergangenen acht Jahren mit rund 50 Millionen Euro unterstützt. Viele Gedenkstätten wurden damit würdevoller gestaltet und als Ausstellungsorte weiterentwickelt. Diese Entwicklung war und ist maßgeblich auch dank eines erheblichen bürgerschaftlichen Engagements möglich, etwa von Opfern der Verfolgung und Hinterbliebenen. Gleichzeitig gibt es weitere Herausforderungen in der Gedenkkultur, etwa bei der Erinnerung an jüdisches Leben im Land Brandenburg vor 1933 sowie der Verlauf und den Folgen der Friedlichen Revolution 1989. Die Aufarbeitung der Geschichte der beiden Diktaturen in Deutschland bleibt für das Land Brandenburg auch in Zukunft eine fundamentale Aufgabe.“

Brandenburg hat im Jahr 2009 als eines der ersten Bundesländer unter dem Titel ‘Geschichte vor Ort: Erinnerungskultur im Land Brandenburg für die Zeit von 1933 bis 1990‘ ein Konzept zur Erinnerungskultur beschlossen. Im Mai 2017 hat der Landtag das Land mit dem Beschluss ‘Gedenkstätten als wichtige Orte in der Auseinandersetzung mit Geschichte besser fördern‘ zur Evaluation des Konzepts aufgefordert. An der Evaluation waren unter anderem die Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten, das Zentrum für Zeithistorische Forschung und der Museumsverband des Landes Brandenburg beteiligt.

Landesweit gibt es mehr als 70 Gedenkstätten, Erinnerungsorte und Museen, die sich mit zeitgeschichtlichen Ereignissen beschäftigen. Das reicht von den großen Gedenkstätten in Sachsenhausen und Ravensbrück zur Erinnerung an Repression und Unterdrückung im Nationalsozialismus über Orte der Erinnerung an jüdisches Leben in Brandenburg wie die Mikwe in Schwedt und den jüdischen Friedhof in Zehdenick sowie Schauplätze im Kontext des Zweiten Weltkrieges in Halbe und den Seelower Höhen bis zu der Gedenkstätte Lindenstraße in Potsdam, dem Menschenrechtszentrum in Cottbus, dem Dokumentationszentrum Alltagskultur der DDR in Eisenhüttenstadt und den Mauer-Stelen in Potsdam.

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Datum
31.01.2018
Rubrik
PM