Erfolg für drei Potsdamer Projekte im Leibniz-Wettbewerb 2023
- Erschienen am - PresemitteilungFördererfolg für Brandenburgs Forschung: Drei Projekte aus Potsdam haben sich im bundesweiten Leibniz-Wettbewerb 2023 der insgesamt 97 zur Leibniz-Gemeinschaft gehörenden Forschungseinrichtungen durchgesetzt. Im Rahmen des Leibniz-Professorinnen-Programms waren das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) sowie das Institut für Gemüse- und Zierpflanzenanbau (IGZ) erfolgreich, im Rahmen einer Leibniz-Junior Research Group war es das Institut für Astrophysik Potsdam (AIP). Mit dem Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) und dem Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam (ZZF) verantworten zudem zwei weitere Leibniz-Institute federführend Vorhaben, die in der Programmlinie Leibniz-Kooperative Exzellenz gefördert werden.
Forschungsministerin Dr. Manja Schüle gratuliert:
„Spitzenforschung kommt – natürlich – aus Brandenburg. Das beweisen die Erfolge im Leibniz-Wettbewerb 2023 einmal mehr. Hier konkurrieren deutschlandweit die Leibniz-Institute miteinander. Ob Forschung zu Extremwetterereignissen und Klimawandel, zur Nährstoffqualität von Gemüse unter veränderten Klimabedingungen oder zu energetischen Prozessen bei der Galaxienentstehung – eines ist sicher: Brandenburger Forscherinnen und Wissenschaftler tragen mit ihrer herausragenden Arbeit und Kompetenz nicht nur zur internationalen Sichtbarkeit unseres Wissenschaftsstandortes bei. Sie entwickeln wichtige Lösungen für drängende globale Herausforderungen. So geht Zukunft ‘Made in Brandenburg‘.“
Brandenburgs Gewinner-Projekte des Leibniz-Wettbewerbs 2023:
- Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung mit seinem Projekt ‘Intersectoral Impact Attribution to Climate Change‘: Extremwetterereignisse wie Dürren und Starkregen haben in den vergangenen Jahren weltweit zugenommen. Eine wichtige Frage ist dabei, welchen Anteil der vom Menschen verursachte Klimawandel daran hat. Auch gilt es herauszufinden, wie sich dieser Anteil in ökonomischen Schäden und Vertreibung niederschlägt. Das Vorhaben des PIK stützt sich bei seinen Simulationen auf neueste Klimamodelle und Satellitendaten und will so einen wesentlichen Beitrag dazu leisten, die Schäden des Klimawandels zu beziffern.
- Leibniz-Institut für Gemüse- und Zierpflanzenbau mit seinem Projekt ‘Leibniz Professorship for Phytonutrient Management‘: Der Klimawandel stellt die Landwirtschaft vor die Herausforderung, auf nachhaltigere Weise gesunde Lebensmittel zu produzieren. Die Projektleiterin erforscht die Mechanismen der Bildung und des Abbaus gesundheitsfördernder Inhaltsstoffe von Gemüse. Ziel ist es, die Nährstoffqualität insbesondere von Kohlgemüse unter veränderten klimatischen Bedingungen zu sichern und zu verbessern und dabei Prozesse der Lebensmittelverarbeitung einzubeziehen. Das Projekt verbindet Ernährungs- und Gesundheitsthemen mit Biochemie sowie Grundlagenforschung in den Pflanzenwissenschaften mit Aspekten der Umweltwissenschaften.
- Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam mit seinem Projekt ‘Modeling multiphase media in and around galaxies in a cosmological context‘: Galaxien sind die Mega-Bausteine des Universums. Ihre Entstehung und Entwicklung hängen entscheidend von internen, kleinen Rückkopplungen ab: Energetische Prozesse in Sternen und Galaxienkernen treiben einen Gaszyklus an, welcher die Entwicklung der Galaxie beeinflusst. Mit neuartigen numerischen Methoden wird dieser Gaskreislauf in globalen computergestützten Modellen zur Galaxienentstehung untersucht. Die Computersimulationen zeigen, wie sich das Universum zu dem Zustand entwickelt hat, den wir heute beobachten können.
Beim Leibniz-Wettbewerb konkurrieren die Leibniz-Einrichtungen bundesweit miteinander um Forschungsmittel. Jede Einrichtung hat die Möglichkeit, pro Jahr einen Antrag einzureichen, der sich auf eine Förderlinie beziehen muss. Mit seinen zeitlich auf drei bis maximal fünf Jahre befristeten Förderungen setzt der Leibniz-Wettbewerb Anreize zur weiteren Profilbildung der Leibniz-Gemeinschaft.
Die Leibniz-Gemeinschaft umfasst bundesweit 97 eigenständige Forschungseinrichtungen. Ihre Ausrichtung reicht von Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über Wirtschafts-, Raum- und Sozialwissenschaften bis zu Geisteswissenschaften. Leibniz-Institute widmen sich gesellschaftlich, ökonomisch und ökologisch relevanten Fragen. Sie betreiben erkenntnis- und anwendungsorientierte Forschung, auch in übergreifenden Leibniz-Forschungsverbünden, unterhalten wissenschaftliche Infrastrukturen und bieten forschungsbasierte Dienstleistungen an. Neun Institute sowie eine Außenstelle befinden sich im Land Brandenburg. Die Leibniz-Einrichtungen werden von Bund und Ländern finanziert.