Sorben/Wenden-Rat ist eine wichtige Stimme der Wenden
- Erschienen am - PresemitteilungDie Beauftragte der Landesregierung für die Angelegenheiten der Sorben/Wenden, Brandenburgs Kultur- und Wissenschaftsstaatssekretärin Ulrike Gutheil begrüßt das Ergebnis der Wahl zum Rat für Angelegenheiten der Sorben/Wenden beim Landtag und gratuliert Dieter Freihoff, Uta Henschel, William Janhoefer, Delia Münch und Kathrin Schwella zu ihrer Wahl in den Sorben/Wenden-Rat. „Die Sorben/Wenden haben zum zweiten Mal direkt den Rat für Angelegenheiten der Sorben/Wenden beim Brandenburger Landtag gewählt. Mit der Wahl haben die Sorben/Wenden nicht nur ihre Vertreterinnen und Vertreter in Potsdam selbst bestimmt, sondern auch ihren Mitbestimmungswillen deutlich zum Ausdruck gebracht. Der Sorben/Wenden-Rat ist eine wichtige Stimme der Wenden im Land Brandenburg und soll dazu beitragen, dass die sorbischen/wendischen Anliegen im Parlament ausreichend Gehör finden“, so Gutheil. „Das Land hat in den vergangenen Jahren mit einer Reihe von Maßnahmen dazu beigetragen, die Kultur und Sprache der nationalen Minderheit besser zu schützen: Im Jahr 2014 wurde das Sorben/Wenden-Gesetz erstmals novelliert, 2015 fanden die ersten direkten Wahlen für den Sorben/Wenden-Rat statt, 2016 wurde der Landesplan zur Stärkung der niedersorbischen Sprache verabschiedet, 2017 haben wir die Förderung der Stiftung für das sorbische Volk erhöht, 2018 erstmals den ‘Mina Witkojc-Preis‘ für sorbisches/wendisches sprachliches Engagement vergeben und 2019 die ersten Projekte für die Einbeziehung des Sorbischen in die Strukturentwicklung der Lausitz auf den Weg gebracht. Für Brandenburg ist die wendische Kultur ein außergewöhnlicher Reichtum, den wir auch weiterhin bewahren möchten.“
Zum zweiten Mal nach 2015 hatten alle sorbischen/wendischen Brandenburgerinnen und Brandenburger die Möglichkeit, den Rat für Angelegenheiten der Sorben/Wenden beim Brandenburger Landtag direkt zu wählen. Voraussetzung waren ein Mindestalter von 16 Jahren und der Hauptwohnsitz in Brandenburg. Der Sorben/Wenden-Rat ist ein aus fünf Mitgliedern bestehendes ehrenamtliches Gremium des Landtages und hat bei allen Themen beratende Stimme, die sorbische/wendische Interessen berühren.
Die Sorben/Wenden sind seit rund 1.500 Jahren in der Lausitz ansässig. Sie haben sich trotz Assimilierungsversuchen früherer Herrscher und Regierungen ihre eigene Sprache und ihre von zahlreichen Festen und vielfältigem Brauchtum geprägte Kultur bewahrt. Die Bräuche und Feste der Lausitzer Sorben wurden 2015 in das ‘Bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes’ aufgenommen. Die Länder Brandenburg und Sachsen und der Bund unterstützen die Bemühungen der Sorben/Wenden, ihre nationale Identität zu bewahren und weiterzuentwickeln. Das Land Brandenburg hat 2014 und 2018 das Sorben/Wenden-Gesetz umfassend novelliert, um die Kultur und Sprache der nationalen Minderheit besser zu schützen und unterstützt die Stiftung für das sorbische Volk jährlich mit 3,1 Millionen Euro.