Aufklärer und Kämpfer für Toleranz in Glaubensfragen – Woidke und Schüle gratulieren Julius Schoeps zum 80. Geburtstag
- Erschienen am - PresemitteilungMinisterpräsident Dietmar Woidke und Kulturministerin Manja Schüle gratulieren dem Historiker und Politikwissenschaftler Prof. Julius H. Schoeps herzlich zum 80. Geburtstag (am 1. Juni). In seinem Glückwunschschreiben würdigt Woidke den Gründungsdirektor des Moses Mendelssohn Zentrums an der Universität Potsdam für seine Verdienste um die Wissenschaftslandschaft im Land Brandenburg. Das Zentrum genieße mit Projekten zur deutsch-jüdischen Geschichte, zum Antisemitismus und Rechtsextremismus internationale Anerkennung. Ferner habe der Jubilar den interdisziplinären Studiengang Jüdische Studien initiiert, woraus das gleichnamige Institut entstanden sei, das inzwischen eine der größten Einrichtungen seiner Art in Europa ist.
In dem Schreiben heißt es wörtlich:
„Wenn ich Ihr Lebenswerk auf nur einen Begriff herunterbrechen müsste, fiele mir ein: Aufklärer. Sie bringen das ganze Gewicht Ihrer wissenschaftlichen Expertise, Ihre Familien- und Lebensgeschichte und Ihre Überzeugungen in Ihr Wirken ein. Unermüdlich kämpfen Sie gegen antisemitische Vorurteile, Diskriminierung und Gewalttätigkeit, werben für Toleranz in Glaubensfragen und bei kultureller Verschiedenheit. Dem friedlichen Zusammenleben von jüdischen und nichtjüdischen Menschen gilt Ihr besonderes Augenmerk.“
Antisemitismus ist ein schleichendes Gift für unsere offene, pluralistische Gesellschaft. Dass Jüdinnen und Juden in Deutschland heute wieder beschimpft und bedroht werden, ist unerträglich. Dem stellen Sie sich entgegen. Sie haben unseren Blick auf das Judentum geschärft, unser Wissen darüber vergrößert und somit Nähe hergestellt. Immer wieder haben Sie Ihre Stimme gegen das Vergessen und für Verständigung erhoben. Wir sind sehr stolz und froh, dass Sie sich auch in Brandenburg große Verdienste erworben haben.“
Kulturministerin Manja Schüle:
„Julius Schoeps hat sich stets für Toleranz und Humanität, für Meinungsfreiheit, die Kraft der Vernunft und der Wissenschaft, für ein friedliches Miteinander der Religionen und liberale Werte eingesetzt. Aus dem Potsdamer Moses Mendelssohn Zentrum hat er eine international renommierte Forschungseinrichtung gemacht und an der Universität Potsdam den interdisziplinären Studiengang Jüdische Studien initiiert. Dass jüdisches Leben in unserem Land wieder aufgeblüht ist, ist auch sein Verdienst. Ich gratuliere Prof. Julius Schoeps sehr herzlich zum Geburtstag!“