„Nur eine aufgeklärte Gesellschaft kann sich erinnern“
- Erschienen am - PresemitteilungWissenschaftsministerin Dr. Manja Schüle und Bildungsminister Steffen Freiberg haben heute einen Förderbescheid in Höhe von 40.560 Euro für das Projekt ‘In Echt? At School – Immersive Bildungsarbeit im Unterricht‘ an die Geschäftsführerin der Brandenburgischen Gesellschaft für Kultur und Geschichte gGmbH, Katja Melzer, die Präsidentin der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf, Prof. Dr. Susanne Stürmer, und an Nadine Wrobel-Sparig, Geschäftsführerin des Erich Pommer Instituts, übergeben. Mit den Mitteln werden ein Klassensatz VR-Brillen sowie Workshops für deren technische Anwendung finanziert.
Ministerin Dr. Manja Schüle:
„Das Ausstellungsprojekt ‘In Echt?‘ bietet berührende Begegnungen mit jüdischen Holocaust-Überlebenden im virtuellen Raum. Gerade weil die Zahl der noch lebenden Zeitzeuginnen und Zeitzeugen von Jahr zu Jahr kleiner wird, ist es umso wichtiger, diese authentischen Stimmen gegen das Vergessen zu bewahren, zugänglich zu machen und zeitgemäße Wege der Vermittlung zu entwickeln. Dafür setzt sich das großartige Projekt des Erich Pommer Instituts ein: Es unterstützt die Vermittlung in den Schulen sowie die Lehrkräftebildung, um die Zeitzeugeninterviews inhaltlich und technisch gut vorbereitet in Schulen einsetzen zu können. Ich finde: Wir mehr brauchen innovative und eindrückliche Angebote wie dieses, um antisemitischen Verschwörungsmythen und Geschichtsrevisionismus entgegenzutreten. Denn: Nur eine aufgeklärte Gesellschaft kann sich erinnern.“
Minister Steffen Freiberg:
„Erinnerung hat kein Verfallsdatum. Doch was passiert, wenn diejenigen, die sich erinnern, uns verlassen? An dieser historischen Schwelle leben wir heute. Im Projekt ‘In Echt? At School‘ werden Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft auf ganz besondere Weise verbunden. Zeitzeugen geben ihre Erinnerungen authentisch weiter und zugleich fühlen sich Kinder und Jugendliche durch ein Medienformat ihrer Generation angesprochen. Ich kann Schulen nur ermutigen, dieses Angebot zu nutzen. Die digitale Lösung zum Beispiel mit VR-Brillen zeigt: Veränderung lässt sich nicht aufhalten, aber gestalten: Das ist der Ansatz moderner Bildungspolitik in Brandenburg.“
Das Projekt ‘In Echt? – Virtuelle Begegnung mit NS-Zeitzeug:innen‘ untersuchte und erprobte die Möglichkeiten, Herausforderungen und Grenzen von volumetrisch aufgezeichneten Interviews im Bereich der schulischen und außerschulischen Geschichtsvermittlung. Aus Rohdaten der Interviews, die im digitalen Archiv ‘Volumetrisches Zeitzeugnis von Holocaustüberlebenden‘ der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF vorlagen, wurde eine Virtual Reality-Anwendung entwickelt. Das Projekt ‘In Echt? At School‘ legt den Fokus auf den VR-Einsatz im Schulunterricht. Im Brandenburg Museum ist die Ausstellung ‘In Echt?‘ noch bis zum 30. März 2025 zu sehen.
Weitere Informationen: www.gesellschaft-kultur-geschichte.de/brandenburg-museum