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Brandenburg ist Vorreiter bei Transferstrategie - Wissenschaftsministerin Münch präsentiert bundesweit erstes Landes-konzept für die verstärkte Zusammenarbeit von Wissenschaft mit Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft

- Erschienen am 29.09.2017

Wissenschaftsministerin Martina Münch hat heute im Landtag Brandenburg die Transferstrategie des Landes präsentiert. „Brandenburg gibt sich bundesweit als erstes Land eine eigene Transferstrategie, die die Hochschulen und die außeruniversitären Forschungseinrichtungen gleichermaßen in den Blick nimmt und die Zusammenarbeit von Wissenschaft mit Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft verbessern soll. Damit und mit den in dieser Wahlperiode vorgesehenen zusätzlichen 100 Millionen Euro für die Hochschulen stärken wir den Wissens- und Technologietransfer im ganzen Land“, so Münch. „Unsere Hochschulen und Forschungszentren sind als innovative und  forschungsstarke Einrichtungen Schrittmacher für Wirtschaft und Gesellschaft. Die Transferstrategie baut auf der erfolgreichen Arbeit der brandenburgischen Wissenschaftseinrichtungen auf, intensiviert die Kooperation mit weiteren Partnern und schafft eine neue Grundlage für die Weiterentwicklung des Wissens- und Technologietransfers.“

Die Transferstrategie wurde vom Wissenschaftsministerium in Abstimmung mit weiteren Ressorts der Landesregierung sowie den Hochschulen und Forschungseinrichtungen des Landes erarbeitet. Sie umfasst drei zentrale Handlungsfelder:

  • Die Transferstrukturen der Wissenschaftseinrichtungen werden optimiert. Dazu zählen die stärkere Förderung von Unternehmensgründungen oder das intensivere Zusammenwirken von Wissenschaft und Wirtschaft bei der Sicherung des Fachkräftebedarfs, zum Beispiel durch weitere duale Studienangebote.
  • Transparenz, Zusammenarbeit und Kommunikation im Transfer werden verbessert. So soll es in den wissenschaftlichen Einrichtungen klar definierte Anlaufstellen für Transferaktivitäten geben. Themen und Angebote der Zusammenarbeit sollen stärker gegenüber möglichen Partnern bekannt gemacht werden.
  • Die Förderlandschaft für Transfer mit ihren Unterstützungs- und Anreizsystemen wird angepasst und verbessert. Hierzu gehört die Unterstützung des Landes für den Aufbau weiterer außeruniversitärer Forschungseinrichtungen. Die Einführung von Transferprofessuren auf Zeit wird geprüft. Ebenso soll die hochschulinterne Honorierung von Transferleistungen ausgebaut werden. Standorte mit hohem Innovationspotenzial sollen nach dem Vorbild des Wissenschaftsparks Potsdam-Golm weiterentwickelt werden.

Zur Stärkung des Wissens- und Technologietransfers in Brandenburg hat das Wissenschaftsministerium seit 2015 seine transferbezogenen Maßnahmen unter dem Dach einer ‘Transfer-Offensive Brandenburg‘ gebündelt. An allen Hochschulen des Landes wurden in Zusammenarbeit mit dem Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft ‘Transfer-Audits‘ durchgeführt. Bei dem Begutachtungsverfahren wurden die Strukturen und Prozesse von Kooperationsbeziehungen mit externen Partnern analysiert und Empfehlungen für die weitere Entwicklung abgegeben. Mit der Veranstaltungsreihe ‘Transfer-Offensive vor Ort‘ wurden die Entwicklungspotenziale der Wissenschaftseinrichtungen mit regionalen Unternehmern und Entscheidungsträgern vor Ort diskutiert.

Diese Maßnahmen tragen bereits erste Früchte. So war Brandenburg im Bund-Länder-Programm ‘Innovative Hochschule‘ mit drei Hochschulen von 29 ausgewählten Projekten überproportional erfolgreich. Dabei hat sich die Universität Potsdam gemeinsam mit außeruniversitären Forschungseinrichtungen mit dem Vorhaben durchgesetzt, das sich auf den Wissenschaftsstandort Potsdam-Golm konzentriert. Der erfolgreiche gemeinsame Antrag der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg (BTU) und der Technischen Hochschule Wildau hat die Zusammenarbeit der beiden Hochschulen und der regionalen Wirtschaft zum Ziel. Dabei geht es insbesondere um die Entwicklung in der Lausitz. Die drei Hochschulen erhalten für ihre Projekte insgesamt 21 Millionen Euro in den kommenden 5 Jahren.

Die außeruniversitären Forschungseinrichtungen sind ebenfalls im Transfer aktiv und tragen maßgeblich zur regionalen Entwicklung bei. Hierzu gehören die Fraunhofer-Institute mit ihrem Schwerpunkt auf anwendungsorientierter Forschung. Aber auch die anderen großen deutschen Forschungsorganisationen – die Max-Planck-Gesellschaft, die Helmholtz-Gemeinschaft und die Leibniz-Gemeinschaft – weisen eine erhebliche Bandbreite an Transferaktivitäten auf. Das reicht von technologieorientierten Ausgründungen aus den Max-Planck-Instituten in Golm über Politikberatung am Deutschen GeoForschungsZentrum Potsdam und am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung bis hin zur Innovationsinitiative Landwirtschaft 4.0 mehrerer Brandenburger Leibniz-Institute unter Federführung des Instituts für Agrartechnik und Bioökonomie in Bornim.

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Datum
29.09.2017
Rubrik
PM