Die Slawen sind zurück
- Erschienen am - PresemitteilungKulturministerin Manja Schüle und Infrastrukturminister Guido Beermann begrüßen die heutige Neueröffnung der Slawenburg Raddusch/Raduš (Oberspreewald-Lausitz). Die Anlage wurde in den vergangenen Jahren um- und neugestaltet. Das Land hat die Erhaltung und Neugestaltung der Slawenburg seit 2014 mit rund 827.000 Euro unterstützt. Weitere rund 1,5 Millionen Euro kamen aus dem Bundesprogramm ‘Investitionen für nationale Kultureinrichtungen in Ostdeutschland‘ sowie aus Förderprogrammen der EU.
Kulturministerin Manja Schüle:
„Die Slawenburg Raddusch/Raduš ist ein beeindruckendes Zeugnis aus der Geschichte unseres Landes. Sie steht für die Geschichte der Sorben/Wenden, die dieses Land maßgeblich geprägt haben und bis heute prägen. Und sie steht für eine große Zahl durch den Braunkohletagebau verlorengegangener Kulturgüter – aber auch für die herausragenden Erfolge der Braunkohlearchäologie. Sie schafft Identität vor Ort und ist zugleich eines der attraktivsten Kultur-Reiseziele im Süden Brandenburgs. Das belegen auch die mehr als 900.000 Besucher*innen, die die Anlage seit 2003 besucht haben. Damit ist die Slawenburg Raddusch/Raduš einer der kulturellen Leuchttürme bei der anstehenden Strukturentwicklung in der Lausitz.“
Infrastrukturminister Guido Beermann:
„Wir wollen für die Lausitz neue Zukunftsperspektiven schaffen. Zahlreiche Gebiete, in denen früher Braunkohle abgebaut wurde, werden noch heute saniert. Eine wichtige Maßnahme ist hierbei die Unterstützung dieses besonderen Anziehungspunktes. Die Entwicklung der Bergbaufolgelandschaft erfordert noch für viele Jahren erheblichen Handlungsbedarf. Die Um- und Neugestaltung der Slawenburg Raddusch/Raduš sowie ihres Umfeldes ist eines der Leitprojekte des von uns begleiteten Regionalen Entwicklungskonzeptes ‚Spreewald-Niederlausitzer Tagebaufolgelandschaft‘, das die touristische Entwicklung steuert.“
Die Slawenburg Raddusch/Raduš ist die weitgehend originalgetreue Nachbildung einer slawischen Fluchtburg. Sie ist eine von ursprünglich etwa 50 ringförmigen Wallanlagen, die im 9. und 10. Jahrhundert durch den slawischen Stamm der Lusitzi in der Niederlausitz errichtet wurden. Ende des 10. Jahrhunderts wurde sie nach der Unterwerfung der Lusitzi durch die Sachsen aufgegeben. Die Burg wurde zwischen 1984 und 1990 ausgegraben und von 1994 bis 2003 als Idealrekonstruktion einer slawischen Burg wiederaufgebaut. Im Inneren der Wallanlage befindet sich ein archäologisches Museum. Die erneuerte Dauerausstellung ‘Archäologie in der Niederlausitz‘ bietet eine Zeitreise durch 12.000 Jahre Siedlungsgeschichte von der Steinzeit bis zum Mittelalter. Eines der spektakulärsten Ausstellungsstücke ist der ‘Götze von Raddusch‘ – die einzige slawische Götterfigur aus Brandenburg. Nach der Neugestaltung ist nun das gesamte Museum barrierefrei gestaltet und klimatisiert. Betreiber der Anlage ist die Regionale Entwicklungsgesellschaft Vetschau mbH.
Weitere Informationen: www.slawenburg-raddusch.de