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Arktisforschung ist Zukunftsforschung

- Erschienen am 27.11.2020 - Presemitteilung 346
AWI - Fördermittelbescheidübergabe 27.11.2020

Wissenschaftsministerin Dr. Manja Schüle übergibt Prof. Dr. Bernhard Diekmann, Leiter der Potsdamer AWI-Forschungsstelle, einen Förderbescheid in Höhe von 2.741.529 Euro. Mit den Mitteln baut das AWI sein ‘Potsdamer InnoLab für Arktisforschung‘ auf.

Wissenschaftsministerin Dr. Manja Schüle:

„Das AWI betreibt seit Jahrzehnten Arktisforschung – international auf höchstem Niveau und überaus erfolgreich. Dafür steht auch die Teilnahme der Potsdamer Forscher*innen an der weltweit größten Arktis-Mission MOSAiC, die gerade erst zu Ende gegangen ist, und die uns hilft, den Klimawandel besser zu verstehen. Unsere Investitionen in die Expedition und in das AWI haben sich definitiv gelohnt. Jetzt gehen wir den nächsten Schritt und investieren rund 2,7 Millionen Euro in ein neues Potsdamer InnoLab für Arktisforschung. Dort bündeln wir die Polar-Kompetenzen des Instituts. Zusammen mit den klugen Köpfen des Helmholtz-Zentrums Potsdam Deutsches GeoForschungsZentrum, des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung und des Leibniz-Instituts für Astrophysik Potsdam steht der Telegrafenberg für wissenschaftliche Klimaexpertise auf höchstem Niveau. Damit zeigt sich erneut: In Brandenburg wird Zukunft gemacht.“

Prof. Dr. Bernhard Diekmann, Leiter der Potsdamer AWI-Forschungsstelle:

„Polarforschung bedeutet für uns, die abgelegenen Land- und Meeresregionen der Arktis vor Ort zu ergründen, wo der Klimawandel extrem rasant fortschreitet. Am AWI Potsdam werden die Geländebefunde durch vielfältige Labormethoden, Big-Data-Statistik und Modellierungsansätze geschärft. Wir stehen in der Pflicht, über die ökologischen Umwälzungen in borealen Nadelwäldern, dem Schwund von Permafrost sowie den Umweltänderungen in der polaren Atmosphäre aufzuklären. Die Konsequenzen gehen uns alle an! Das Potsdamer InnoLab für Arktisforschung soll für fortschrittliche und lösungsorientierte Forschungs- und Kommunikationsansätze stehen.“

Die neuen Ausrüstungen und Geräte des ‘Potsdamer InnoLab für Arktisforschung‘ sollen künftig sowohl in den Laboren in Potsdam als auch bei der Feldforschung in der Arktis eingesetzt werden. Bei den Geräten handelt es sich unter anderem um modulare Komponenten zur Wolkenbeobachtung, um analytische und datenbasierte Werkzeuge der Fernerkundung in Permafrost-Regionen sowie um Laboreinrichtungen zur Analyse von Probenserien aus der Atmosphäre, Böden, Eis und Gewässern. Zudem werden Rechnerkapazitäten aufgerüstet, um Anwendungen zur Künstlichen Intelligenz zu ermöglichen.

Das in Bremerhaven angesiedelte Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI), mit seinen Standorten in Potsdam und Oldenburg sowie auf Helgoland und Sylt, betreibt in Kooperation mit zahlreichen nationalen und internationalen Partnern Meeres- und Polarforschung. Arbeitsschwerpunkt der 1992 gegründeten AWI-Forschungsstelle Potsdam ist die Untersuchung der polaren Landregionen, insbesondere in der Arktis. Luft, Erde und Gestein liefern den Potsdamer Atmosphärenforscher*innen und Geowissenschaftlern*innen wichtige Informationen über natürliche und menschlich verursachte Klimaveränderungen. Das Potsdamer AWI hat maßgeblich an der Konzeptionierung und Durchführung der weltweit größten Arktis-Mission MOSAiC (Multidisciplinary drifting Observatory for the Study of Arctic Climate) mitgewirkt. Dabei erforschten rund 500 Wissenschaftler*innen aus 20 Nationen unter Leitung des AWI vom Herbst 2019 bis zum Oktober 2020 auf dem Eisbrecher ‘Polarstern‘ die Arktis im Jahresverlauf. Das Land unterstützt das Institut mit in diesem Jahr mit zwei Millionen Euro. Für die MOSAiC-Expedition stellte Brandenburg eine Million Euro bereit.

Die Forschungsstelle ist Teil des Wissenschaftsparks ‘Albert Einstein‘ auf dem traditionsreichen Telegrafenberg in Potsdam. Neben dem AWI sind dort als außeruniversitäre Forschungseinrichtungen auch das Helmholtz-Zentrum Potsdam Deutsches GeoForschungsZentrum (GFZ), das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) und das Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam (AIP) vertreten, die sich der Klimaforschung widmen und eng zusammenarbeiten.

Weitere Informationen: www.awi.de

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Ident-Nr
346
Datum
27.11.2020
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