Wiepersdorf-Stipendien 2020 ausgeschrieben
- Erschienen am - PresemitteilungKulturministerin Martina Münch gibt den Startschuss für die Wiepersdorf-Stipendien 2020: Ab sofort können sich Künstlerinnen und Künstler aus den Sparten Literatur, Komposition und Bildende Kunst sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die sich mit Themen zur Romantik oder zu deutsch-deutschen Fragen befassen, aus dem In- und Ausland für ein Wiepersdorf-Stipendium im kommenden Jahr bewerben. Das Land stellt dafür 90.000 Euro bereit. Das Verfahren zur Vergabe der Stipendien läuft über die Kulturstiftung Schloss Wiepersdorf, die Auswahl der Kandidatinnen und Kandidaten erfolgt durch Fachjurys. Weitere Informationen und das Bewerbungsformular sind unter www.schloss-wiepersdorf.de abrufbar. Die Bewerbungsfrist endet am 21. Oktober 2019.
Kulturministerin Martina Münch:
„Mit der Ausschreibung der Aufenthaltsstipendien für 2020 geben wir den Startschuss für die erfolgreiche Forstsetzung des Künstler- und Stipendiatenhauses in Wiepersdorf. Ich freue mich sehr, dass es gelungen ist, Wiepersdorf im Rahmen einer Landesstiftung zu sichern und weiterzuentwickeln. Das Künstlerhaus Wiepersdorf ist mit seiner Kunst- und Kultur-Geschichte, die von der Romantik bis in die Gegenwart reicht, ein besonderer Ort – mit einer Strahlkraft, die weit über Brandenburg hinausreicht. Das belegen auch die Künstlerinnen und Künstler, die seit Jahren aus der ganzen Welt nach Brandenburg kommen, um in der kreativen Atmosphäre von Wiepersdorf an ihren Werken zu arbeiten und sich auszutauschen. Wiepersdorf war und ist ein Ort der Kunst, der Kultur und der Begegnungen – und wird es auch bleiben. Mit der Vergabe von sechs ‘Wiepersdorfer Exil-Stipendien‘ für das Künstlerdorf Schöppingen überbrücken wir in diesem Jahr die Phase des Umbaus und der Neuausrichtung von Wiepersdorf – im kommenden Jahr wird Wiepersdorf selbst wieder ein lebendiges Zentrum der Künste, der Kreativität und des Austauschs sein.“
Die Kulturstiftung Schloss Wiepersdorf wurde zum 01. Juli 2019 gegründet. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz hat am 01. August 2019 das Grundstück und die Gebäude mitsamt dem Inventar sowie den Brandenburg-Fonds in Höhe von über sieben Millionen Euro an die Stiftung übergeben. Für den Betrieb des Hauses stellt das Land Brandenburg ab 2020 jährlich rund 720.000 Euro bereit.
Ab Sommer 2020 soll das Künstler- und Stipendiatenhaus auf der Grundlage eines durch Annette Rupp, Gründungsbeauftragte und kommissarischer Stiftungsvorstand, neu entwickelten Konzeptes wieder als Residenz für mehrmonatige Arbeitsaufenthalte von Künstlerinnen und Künstlern der Sparten Literatur/Wissenschaft, Komposition und Bildende Kunst aus dem In- und Ausland geöffnet werden. Schwerpunkte der künftigen Arbeit sind eine weitere internationale Profilierung, die Öffnung auch für Gruppen- und Kooperationsstipendien sowie die Aufenthaltsmöglichkeit für Forscherinnen und Forscher aus den Geistes- und Sozialwissenschaften mit den Schwerpunkten Romantik und deutsch-deutsche Fragen. Die Finanzierung der Stipendien erfolgt durch das Land Brandenburg und Partnerinstitutionen.
Bereits in diesem Jahr haben erste Kultur-Veranstaltungen im Schlosspark und bei Partnerinstitutionen stattgefunden. Am 30. Oktober wird die ehemalige Wiepersdorf-Stipendiatin Antje Rávik Strubel gemeinsam mit dem Literaturkritiker Tilman Krause im Rahmen des Begleitprogramms zur ‘fontane.200‘-Ausstellung im Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte in Potsdam den Einfluss Fontanes auf ihr Werk erörtern. Am 17. November spricht Marcel Lepper, Leiter des Literaturarchivs der Akademie der Künste Berlin, in der Villa Quandt in Potsdam über romantische Denk- und Schreibweisen mit den Autoren Gianna Molinari und Georg Klein. Auch im kommenden Jahr wird es Programmangebote im Kontext der Geschichte des Hauses und mit anwesenden sowie ehemaligen Stipendiatinnen und Stipendiaten geben.
Das Schloss Wiepersdorf hat als ehemaliger Wohnsitz von Achim und Bettina von Arnim eine lange Tradition als Ort des geistig-kulturellen Austausches. Nach 1946 wurde Schloss Wiepersdorf in der DDR als Arbeits- und Erholungsstätte für Schriftsteller und Künstler genutzt und ist damit das älteste von insgesamt 13 Künstlerhäusern in Deutschland. Namhafte Schriftstellerinnen und Schriftsteller waren hier zu Gast, unter ihnen Anna Seghers, Christa Wolf und Arnold Zweig. Im Jahr 1992 erfolgte die Wiedereröffnung als Künstlerhaus Wiepersdorf der Stiftung Kulturfonds. Von 2006 bis 2018 betrieb die Deutsche Stiftung Denkmalschutz mit zeitweiser Unterstützung des Landes Brandenburg und des Bundes Schloss Wiepersdorf als Künstlerhaus Schloss Wiepersdorf. Das Schloss wird derzeit bis Frühjahr 2020 renoviert.
Weitere Informationen: www.schloss-wiepersdorf.de