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Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus

- Erschienen am 27.01.2020 - Presemitteilung 26
Gedenken II ©Pixabay

Kulturministerin Manja Schüle hat heute anlässlich des 75. Jahrestages der Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz in der Potsdamer Gedenkstätte Lindenstraße Blumen am Mahnmal ‘Das Opfer‘ von Wieland Förster niedergelegt und der Opfer des Nationalsozialismus gedacht.

„Auf deutschem Boden und von deutschem Boden aus sind zwischen 1933 und 1945 monströse Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen worden. Daran erinnert der 75. Jahrestag der Auschwitzbefreiung am 27. Januar, daran erinnern aber insbesondere die Überlebenden der Shoa, wie Anita Lasker-Wallfisch und George Shefi. Trotz ihres hohen Alters und trotz traumatischer Erlebnisse berichten sie seit Jahrzehnten authentisch und sehr berührend von ihren Erfahrungen. Dafür bin ich zutiefst dankbar. Ihre Botschaft ist eindrücklich und klar: Nie wieder! Und sie ist heute wichtiger denn je: Auch heute werden wieder Juden auf unseren Straßen angegriffen, jüdische Friedhöfe geschändet, jüdische Einrichtungen attackiert und antisemitische Hetze verbreitet. Hier sind wir als Gesellschaft, hier ist aber auch jeder einzelne gefordert, Position zu beziehen. Wir tragen die Verantwortung dafür, dass die Erinnerung nicht verblasst, dass Hetze, Hass, Ausgrenzung und Verfolgung keinen Raum bekommen und dass unsere Gesellschaft für Toleranz, Miteinander und die Würde aller Menschen steht.“

Der 75. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz wird im Land Brandenburg mit zahlreichen Gedenkveranstaltungen begangen. Kulturministerin Manja Schüle und Staatssekretär Tobias Dünow nehmen in dieser Woche an mehreren Veranstaltungen in Potsdam, Sachsenhausen und Jamlitz-Lieberose teil.

Am 27. Januar 1945 befreite die Rote Armee das Konzentrationslager Auschwitz. Seit 1996 wird an diesem Tag bundesweit der Opfer des Nationalsozialismus gedacht. Im Jahr 2005 erklärten die Vereinten Nationen den 27. Januar zum Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust. Zwischen 1933 und 1945 wurden rund 1.000 Arbeits- und Vernichtungslager auf dem Gebiet des ehemaligen Deutschen Reiches und in den von Deutschen besetzten Gebieten errichtet, darunter auch in Brandenburg.

Die Stiftung Gedenkstätte Lindenstraße erinnert im ehemaligen Gefängnis in der Potsdamer Lindenstraße 54 an Verfolgte der NS-Diktatur, der sowjetischen Besatzungsherrschaft sowie der SED-Diktatur, engagiert sich für politisch-historische Bildung und fördert Wissenschaft und Forschung in der Gedenkstätte. Im Nationalsozialismus wurde das Amts- und Gerichtsgefängnis zu einem integralen Bestandteil des NS-Repressionsapparates: Von 1933 bis 1945 wurde es Gerichtsgefängnis für politisch und ‘rassisch‘ Verfolgte des NS-Regimes und von 1934 bis 1944 war es Sitz des NS-Erbgesundheitsgerichtes, das rund 4.000 Frauen und Männer zur Zwangssterilisation verurteilte. Am 27. April 1945 wurden die restlichen Gefangenen von der Roten Armee befreit. Nach 1945 diente das Haus als Untersuchungs- und Haftanstalt für politische Gefangene. In Folge der Friedlichen Revolution wurde das Haus 1989 zu einem Ort der Demokratie und Sitz der Bürgerbewegungen. Im Jahr 1993 wurde es in eine Gedenkstätte für die Opfer politischer Gewalt umgewandelt. Das Kulturministerium fördert die Gedenkstätte Lindenstraße in diesem Jahr mit 339.000 Euro.

Weitere Informationen: www.gedenkstaette-lindenstrasse.de

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Ident-Nr
26
Datum
27.01.2020
Rubrik
PM , Gedenken
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