serbski pśichod: Łužyca - sorbische/wendische Zukunft: Lausitz
- Erschienen am - PresemitteilungDer Landesbeauftragte für Angelegenheiten der Sorben/Wenden, Wissenschafts- und Kulturstaatsekretär Tobias Dünow, hat heute den Wettbewerb ‘serbski pśichod: Łužyca – sorbische/wendische Zukunft: Lausitz‘ gestartet.
„Im Rahmen unserer Lausitz-Strategie wollen wir nicht nur den Wissenschafts- und Forschungsstandort Lausitz ausbauen und die Kulturregion im Südosten des Landes stärken, sondern auch das wendische Kulturerbe weiterentwickeln. Mit dem Landeswettbewerb ‘serbski pśichod: Łužyca – sorbische/wendische Zukunft: Lausitz‘ würdigen und unterstützen wir gute Projekte und Ideen von zivilgesellschaftlichen Akteuren vor Ort. Das ist gerade in Zeiten von Corona wichtiger denn je. Wendische Kultur, Sprache und Bräuche sind Teil unseres Kulturerbes und tragen maßgeblich zur Attraktivität der Region bei. Diesen außergewöhnlichen Reichtum wollen wir weiterhin bewahren.“
Im Rahmen des Wettbewerbs ‘serbski pśichod: Łužyca – sorbische/wendische Zukunft: Lausitz‘ können Vereine, Verbände, Initiativen, Unternehmen und Gemeinden bis zum 20. September 2020 Beiträge in vier Kategorien einreichen. Die Kategorien sind:
- die Pflege und Weiterentwicklung der sorbischen/wendischen Sprache,
- die Pflege und Wiederbelebung von Kultur und Handwerk der Sorben/Wenden sowie die Pflege der sorbischen/wendischen Bräuche,
- die Pflege und Weiterentwicklung des deutsch-wendischen Miteinanders sowie
- sorbische/wendische Beiträge zur Strukturentwicklung der Lausitz.
Die eingereichten Beiträge müssen sich auf Gemeinden beziehen, die ganz oder teilweise zum angestammten Siedlungsgebiet der Sorben/Wenden im Land Brandenburg gehören. Zudem sollen insbesondere Projekte gefördert werden, die vor dem Hintergrund der Corona-Krise das kulturelle Leben anregen und die Kultur-Vielfalt stärken. Es werden ein Sonderpreis in Höhe von 10.000 Euro sowie je Kategorie vier Preise in Höhe von 1.000 bis 5.000 Euro vergeben. Insgesamt stehen bis zu 50.000 Euro bereit. Weitere Informationen gibt es unter https://mwfk.brandenburg.de/mwfk/de/kultur/sorben-wenden/.
Die Sorben/Wenden sind seit rund 1.500 Jahren in der Lausitz ansässig. Sie haben sich trotz Assimilierungsversuchen früherer Herrscher und Regierungen ihre eigene Sprache und ihre von zahlreichen Festen und vielfältigem Brauchtum geprägte Kultur bewahrt. Das Land Brandenburg hat in den vergangenen Jahren mit einer Reihe von Maßnahmen dazu beigetragen, Kultur und Sprache der nationalen Minderheit besser zu bewahren und weiterzuentwickeln: Im Jahr 2014 wurde das Sorben/Wenden-Gesetz umfassend novelliert, 2015 fanden erstmals Wahlen für den Rat für Angelegenheiten der Sorben/Wenden beim Landtag statt, 2016 wurde der Landesplan zur Stärkung der niedersorbischen Sprache verabschiedet, 2017 wurde die Förderung der Stiftung für das sorbische Volk auf 3,1 Millionen Euro erhöht, 2018 wurde der erste Mina-Witkojc-Preis für sorbisches/wendisches sprachliches Engagement vergeben und 2019 wurden die ersten Projekte für die Einbeziehung des Sorbischen in die Strukturentwicklung der Lausitz auf den Weg gebracht.