Ausstellung über „Fremde Freunde“ im Museum Utopie und Alltag
- Erschienen am - PresemitteilungKulturstaatssekretär Tobias Dünow hat heute die Ausstellung „Fremde Freunde. Völkerfreundschaft zwischen Ideal und Wirklichkeit“ im Museum Utopie und Alltag in Eisenhüttenstadt (Oder-Spree) eröffnet:
„Die Gründung der DDR beinhaltete ein Versprechen auf eine antifaschistische, gerechte, solidarische Gesellschaft. Was mit Hoffnung verbunden war, wurde eine neue Diktatur. Die DDR unterstützte während des Kalten Krieges antikoloniale Bewegungen in Asien, Afrika, Lateinamerika Eindrücklich zeigt die Ausstellung ‘Fremde Freunde‘, wie oberflächlich die sogenannte Völkerfreundschaft meist blieb, wie wenig sie sich im Alltag zeigte – und wie sehr sie vom System vereinnahmt war. Und sie zeigt, was geschah, als die DDR verschwand und aus ‚Fremden Freunden‘ nur noch Fremde wurden: angefeindet, ausgegrenzt, angegriffen. Einmal mehr präsentieren Museumsleiterin Andrea Wieloch und ihr Team so unbekannte wie spannende Zugänge zu DDR-Geschichte. Ich finde: Ein Besuch in Eisenhüttenstadt lohnt sich – insbesondere in dieser wirklich bemerkenswerten Ausstellung!“
Das Museum Utopie und Alltag in der Trägerschaft des Landkreises Oder-Spree vereint seit 2021 das Dokumentationszentrum Alltagskultur der DDR in Eisenhüttenstadt und das Kunstarchiv Beeskow. Mit 170.000 Objekten der Alltagskultur, von Hausrat über Bekleidung und Möbel bis zu Schallplatten, Büchern, Urkunden und Fotografien, und 18.500 Werken der Bildenden und Angewandten Kunst sowie des Laienschaffens, bewahrt es einen in Umfang und in Zusammensetzung außergewöhnlichen Bestand zur Kulturgeschichte der DDR.
Die Ausstellung „Fremde Freunde. Völkerfreundschaft zwischen Ideal und Wirklichkeit“ blickt auf die Widersprüche der in der DDR viel zitierten Völkerfreundschaft anhand der Museumsbestände: Ob importierte Genussmittel, Kinderbücher, Lehrmittel, Gemälde oder Plastiken – rassistische Bilder und Ausgrenzung lassen sich hier ebenso feststellen, wie Appelle und konkrete Ansätze zu deren Überwindung. Workshops, Gesprächsrunden und Depotbesuche ergänzen die Ausstellung, die vom 26. April 2025 bis 29. März 2026 zu sehen ist.
Weitere Informationen: www.utopieundalltag.de