90.000 Euro für Bahnhof und Gutshaus in der Uckermark
- Erschienen am - PresemitteilungKulturstaatssekretär Steffen Weber hat heute am Rande der Kabinett-vor-Ort-Sitzung in der Uckermark zwei Zuwendungsbescheide im Rahmen der Denkmalhilfe übergeben: 40.000 Euro gingen an Valerie von Kittlitz für die Sanierung des Alten Bahnhofs in Groß Sperrenwalde, 50.000 Euro an Kirsten Westphal von der Initiative ‘Häuserretter‘ für die Sanierung des Gutshauses in Bruchhagen.
Kulturstaatssekretär Steffen Weber:
„Brandenburg – das sind nicht nur Preußens Schlösser und Gärten. Das sind auch und vor allem Kirchen und Klöster, Bauernhäuser und Fabrikantenvillen, Brauereien und Dampfmaschinen. Und alte Bahnhöfe wie in Groß Sperrenwalde und Gutshäuser wie in Bruchhagen. Sie sind Teil der regionalen Identität in der Uckermark, sind kulturelle Orte und erzählen Geschichte und Geschichten. Mit der Denkmalhilfe fördert das Land nicht nur die Sanierung und Restaurierung von Kulturgut, sondern trägt damit auch dazu bei, dass neue Nutzungsmöglichkeiten entstehen können. Damit geben wir Denkmalen eine Zukunft und unterstützen das vielfältige bürgerschaftliche Engagement vor Ort, ohne das viele Kleinode in den Städten und Dörfern nicht zu erhalten wären. Dafür stehen Kirsten Westphal von der Initiative ‘Häuserretter‘ und Valerie von Kittlitz in besonderer Weise.“
Der Alte Bahnhof in Groß Sperrenwalde wurde 1890 errichtet und markiert die letzte Station vor Prenzlau auf einer heute stillgelegten Strecke. Der Gebäudekomplex mit Empfangsgebäude, Stallungen und Wohnhaus veranschaulicht einen Teil uckermärkischer Eisenbahngeschichte aus der Zeit Kaiser Wilhelms I. Der Bahnhof befindet sich in einem desolaten Zustand. Im Rahmen des Sanierungsprojektes sollen das eingestürzte Dach des Anbaus und die teils undichten Dächer des Haupthauses erneuert werden. Darüber hinaus sollen die Holzkastenfenster, deren Gläser durch Vandalismus zerstört wurden und die teils unter der Witterung gelitten haben, neu verglast und restauriert werden. Durch diese Maßnahmen soll das Gebäude vor weiteren Feuchtigkeits- bzw. Einsturzschäden gesichert werden.
Das um 1800 erbaute Gutshaus in Bruchhagen ist ein eingeschossiger, nachträglich verputzter Fachwerk-Ziegel-Bau mit Krüppelwalmdach. Es ist eines von nur vier Gutshäusern in Fachwerkbauweise in der Uckermark. Nach mehrfachen Umbauten und der Nutzung als Dorfladen zu DDR-Zeiten steht das Haus seit 1990 leer und verfällt. Im vergangenen Jahr wurden bereits beide Giebelseiten des Gebäudes mit finanzieller Unterstützung des Kulturministeriums in Höhe von 50.000 Euro saniert. In diesem Jahr soll nun die Straßenseite in Fachwerkbauweise wiederhergestellt werden.
Im Rahmen der Denkmalhilfe zur Sicherung von bedrohten Denkmalen stehen in diesem Jahr insgesamt 1,87 Millionen Euro Landesmittel zur Verfügung. Damit können rund 40 dringende Sanierungs- und Sicherungs-Projekte gefördert werden. Das Kulturministerium stellt in diesem Jahr insgesamt rund 13 Millionen Euro für die Denkmalpflege bereit. Die Mittel fließen – neben der Denkmalhilfe – in die Kofinanzierung des Bundesprogramms zur Erhaltung national bedeutender Denkmale sowie an die Kirchen, die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg und die Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten für den Erhalt ihrer Bausubstanz. Insgesamt gibt es rund 25.000 eingetragene Denkmale im Land Brandenburg, darunter rund 14.000 Bau- und Kunstdenkmale.