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‘Wir und Kleist?! Leben, Liebe und Glück in der Oderstadt‘

- Erschienen am 26.03.2023 - Presemitteilung 107
Sonderausstellung im Kleist-Museum

Kulturstaatssekretär Tobias Dünow hat heute die Sonderausstellung ‘Wir und Kleist?! Leben, Liebe und Glück in der Oderstadt‘ im Kleist-Museum in Frankfurt (Oder) eröffnet. Er zeigte sich im Anschluss begeistert von der Ausstellung:

„‘Wir‘ und Kleist – das ist keine ganz einfache Beziehung. Dass Kleist begeistert, dass es Spaß macht, ihn, seine Werke und seine Zeit immer wieder neu zu entdecken, das zeigt einmal mehr Brandenburgs bedeutendstes Literaturmuseum, und zwar auf gewohnt unmuseale Art: In der aktuellen Sonderausstellung geht es um nichts weniger als um Lebensentwürfe, um Liebe und Glück, und um die Frage, wie Menschen mit unterschiedlichem kulturellen und religiösen Hintergrund zusammenleben können. Das war zu Kleists Zeit ein Thema, das ist heute Thema. Aber nicht nur das Thema der Ausstellung ist hochaktuell – auch die künstlerische Annäherung an diese Fragen ist es: Es gibt Fotografien und Comics zu sehen, Spoken Word Poetry zu hören, interaktive Stationen zu entdecken. Ich finde: Man sollte Kleist lesen – aber man muss auf jeden Fall diese Ausstellung sehen.“

Die Sonderausstellung ‘Wir und Kleist?! Leben, Liebe und Glück in der Oderstadt‘ dreht sich um die Frage, wie Kleist und seine Verlobte Wilhelmine von Zenge um 1800 in Frankfurt an der Oder gelebt haben. Die Suche des Studenten Heinrich von Kleist nach seinem Lebensweg, nach Liebe und Glück ist der Ausgangspunkt der Ausstellung. Auch sein Umfeld, die Frankfurter Stadtgesellschaft um 1800, wird in der Ausstellung sichtbar – eine Stadtgesellschaft, in der neben Preußen auch Juden, Polen und Hugenotten lebten. Ausgehend von dieser Thematik spannen Künstlerinnen und Künstler aus unterschiedlichen Ländern wie Kenia, der Ukraine, Polen, Frankreich und Deutschland den Bogen zur heutigen Zeit und präsentieren ihre Sichtweisen auf die Themen Liebe, Leben und Glück. Während der gesamten Laufzeit können die Besucherinnen und Besucher an interaktiven Stationen und im vielfältigen Begleitprogramm die Ausstellung zudem kreativ bereichern. Ihre Geschichten und Erfahrungen werden in Workshops zu Gehör gebracht und erweitern die Schau. Diese wird im Programm ‘360° – Fonds für Kulturen der neuen Stadtgesellschaft‘ der Kulturstiftung des Bundes gefördert und ist vom 26. März bis 16. Juli 2023 im Kleist-Museum, Frankfurt (Oder), zu sehen. Es gibt ein umfangreiches Begleitprogramm, unter anderem mit Stadtrundgängen, Filmvorführungen, Comicworkshops, Konzerten und Lesungen sowie Führungen auf Deutsch, Polnisch und Ukrainisch.

Das Kleist-Museum widmet sich dem Leben und Werk des in Frankfurt (Oder) geborenen Dichters Heinrich von Kleist (1777-1811) und wurde 1969 im Gebäude der ehemaligen preußischen Garnisonschule eingerichtet. Neben dem spätbarocken Einzeldenkmal ist 2013 ein moderner Museumsanbau eröffnet worden. Als kultureller Gedächtnisort von nationaler Bedeutung steht das Kleist-Museum im Blaubuch der Bundesregierung, einer Liste bedeutender Erinnerungsstätten in Ostdeutschland. Das Land fördert die Stiftung Kleist-Museum in diesem Jahr mit rund 674.000 Euro, weitere 550.000 Euro kommen vom Bund und 80.000 Euro von der Stadt Frankfurt (Oder).

Weitere Informationen: www.kleist-museum.de