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Begehrte EU-Forschungsförderung für drei Potsdamer Projekte

- Erschienen am 25.11.2022 - Presemitteilung 399

Erfolg für Brandenburg: Drei von der EU geförderte ‘Starting Grants‘ in Höhe von insgesamt 4,5 Millionen Euro gehen in diesem Jahr nach Potsdam. Sie gehen an Dr. Martina Delbianco vom Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung in Potsdam-Golm, Dr. Patricia Martínez-Garzón vom Helmholtz-Zentrum Potsdam – Deutsches GeoForschungsZentrum (GFZ) sowie Prof. Dr. Tim Dietrich von der Universität Potsdam.

Forschungsministerin Dr. Manja Schüle gratuliert:

„Forschung made in Brandenburg – das ist eine Erfolgsstory! Und mit den ‘Starting Grants‘ für drei Forscher*innen aus Potsdam wird ein weiteres Kapitel hinzugefügt. Ob Forschung zu Erdbeben, zur Ausdehnung unseres Universums oder zu synthetischen Strukturen aus Foldameren – ich freue mich sehr, dass brandenburgische Wissenschaftler*innen mit ihren Ideen den Europäischen Forschungsrat überzeugen konnten. Ich gratuliere Martina Delbianco, Patricia Martínez-Garzón und Tim Dietrich sehr herzlich zu diesem herausragenden Erfolg! Sie tragen mit ihrer Arbeit und Kompetenz wesentlich zur internationalen Sichtbarkeit des Wissenschaftsstandortes Brandenburg bei. Und sie beweisen: Forschung im Land ist exzellent und zukunftsorientiert – und Zukunft wird in Brandenburg gemacht!“

Dr. Martina Delbianco, Gruppenleiterin am Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung (MPIKG), erhält einen ‘Starting Grant‘ in Höhe von 1,5 Millionen Euro für ihr Forschungsprojekt ‘GLYCOFOLD‘ (Glycan foldamers: designing oligosaccharides to build three-dimensional architectures). Das Projekt befasst sich mit grundlegenden Fragen im Zusammenhang mit der Kohlenhydratstruktur, mit dem Ziel, programmierbare Kohlenhydratfalter und -architekturen zu entwickeln. Diese ‘Foldamere‘ können Möglichkeiten in verschiedenen Bereichen eröffnen, beispielsweise in den Materialwissenschaften, der Biologie oder der Katalyse. Das MPIKG erhält in diesem Jahr rund 14 Millionen Euro im Rahmen der gemeinsamen Bund-Länder-Förderung.

Erdbebenforscherin Dr. Patricia Martínez-Garzón, Nachwuchsgruppenleiterin in der Sektion ‘Geomechanik und Wissenschaftliches Bohren‘ am Deutschen GeoForschungsZentrum in Potsdam (GFZ), erhält einen ‘Starting Grant‘ in Höhe von 1,5 Millionen Euro für ihr Forschungsprojekt ‘QUAKEHUNTER‘. Sie wird – mittels maschinellem Lernen – retrospektiv Erdbebenauslöseprozesse in der Nähe städtischer Gebiete identifizieren. Ihre Forschung trägt damit zur Echtzeitüberwachung von Erdbeben bei. Das GFZ erhält in diesem Jahr rund 67 Millionen Euro im Rahmen der gemeinsamen Bund-Länder-Förderung.

Tim Dietrich, Professor für Theoretische Astrophysik an der Universität Potsdam und Max-Planck-Fellow am Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik, erhält einen ‘Starting Grant‘ in Höhe von 1,5 Millionen Euro für sein Forschungsprojekt ‘SMArt‘ (From Subatomar to Cosmic Scales: Simulation, Modellierung und Analyse der Verschmelzung binärer Neutronensterne). Er will in den kommenden fünf Jahren mit seinem Team der Frage nachgehen, wie schnell sich unser Universum ausdehnt. Dabei wird sich das Projekt auf die Entwicklung neuer, komplexerer Modelle zur Interpretation der Verschmelzung zweier Neutronensterne konzentrieren. Das Land unterstützt die Uni Potsdam mit jährlich rund 165 Millionen Euro.

Der 2007 gegründete Europäische Forschungsrat (European Research Council – ERC) ist eine von der Europäischen Kommission eingerichtete Institution zur Finanzierung von grundlagenorientierter Forschung. Von 2021 bis 2027 wird der ERC über das EU-Rahmenprogramm für Forschung und Innovation ‘Horizont Europa‘ finanziert. Das Budget des ERC beträgt etwa 16 Milliarden Euro. Gefördert werden Forschende aller Disziplinen, die Förderung ist themenoffen, ausschlaggebendes Begutachtungskriterium ist die wissenschaftliche Exzellenz des eingereichten Forschungsvorhabens und des Antragstellenden. Mit den Starting Grants werden exzellente Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler am Beginn einer unabhängigen Karriere gefördert. Der Forschungsrat vergibt im Rahmen der diesjährigen ‘Starting Grants‘ insgesamt 636 Millionen Euro an 408 Forscher*innen, die ihre Projekte an Universitäten und Forschungszentren in 26 europäischen Ländern umsetzen. Deutschland hat in diesem Jahr mit 81 Gewinner-Projekten am erfolgreichsten abgeschnitten.