Neue MMZ-Direktorin wird Professorin in Brandenburg
- Erschienen am - PresemitteilungWissenschaftsministerin Dr. Manja Schüle hat heute die designierte Vorstandsvorsitzende des Moses Mendelssohn Zentrums für europäisch-jüdische Studien (MMZ), Prof. Dr. Miriam Rürup, zur Professorin im Land Brandenburg ernannt. Sie tritt am 01. Dezember 2020 als Direktorin des MMZ die Nachfolge von Prof. Julius H. Schoeps an.
Wissenschaftsministerin Manja Schüle:
„Das Moses Mendelssohn Zentrum ist seit Jahrzehnten ein Zentrum jüdischen Geistes- und Wissenschaftslebens in Brandenburg – mit einer Strahlkraft, die weit über die Landesgrenzen hinaus reicht. Mit Miriam Rürup haben wir eine hoch kompetente neue Direktorin für das MMZ gefunden. Mit ihren Forschungsschwerpunkten und ihren bisherigen Erfahrungen passt sie perfekt zu diesem Institut. Ich freue mich, dass wir das MMZ bei der weiteren Entwicklung mit zwei zusätzlichen Stellen unterstützen können. Eine davon wird sich mit der Vermittlung deutsch-jüdischer Geschichte in den Schulen beschäftigen. Die Aufklärung über diese gemeinsame Geschichte ist angesichts zunehmender Antisemitismus-Vorfälle in unserem Land wichtiger denn je.“ Ministerin Schüle dankte auch Rürups Vorgänger Prof. Dr. Julius H. Schoeps für seine Tätigkeit. „Julius Schoeps hat aus dem MMZ eine international renommierte Forschungseinrichtung gemacht. Er war Initiator des 1994/95 eingerichteten interdisziplinären Studiengangs Jüdische Studien, aus dem sich später das Institut für Jüdische Studien entwickelte. Zudem setzt er sich seit Jahrzehnten unermüdlich für ein friedliches Zusammenleben von jüdischen und nichtjüdischen Menschen ein. Ich wünsche ihm alles Gute für seinen weiteren Lebensweg.“
Die 1973 in Karlsruhe geborene Miriam Daniela Rürup hat Geschichte, Soziologie und Ethnologie in Göttingen, Berlin und Tel Aviv studiert. Nach ihrer Promotion arbeitete sie unter anderem an der Universität Göttingen und am Deutschen Historischen Institut in Washington DC. Seit 2012 ist sie Direktorin des Instituts für die Geschichte der deutschen Juden in Hamburg. Im Jahr 2018 wurde sie zur Professorin in Hamburg ernannt. Ihre Forschungsschwerpunkte sind deutsch-jüdische Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts, Migrationsgeschichte und Deutsche Zeitgeschichte, insbesondere der NS-Verfolgungspolitik und Erinnerungskultur nach 1945.
Das 1992 gegründete Moses Mendelssohn Zentrum in Potsdam ist ein An-Institut der Universität Potsdam. Die interdisziplinär arbeitende Forschungseinrichtung betreibt historische, philosophische, religions-, literatur- und sozialwissenschaftliche Grundlagenforschung. Im Zentrum der Forschung stehen dabei die Geschichte, Religion und Kultur der Juden und des Judentums in Europa sowie die Beziehungsgeschichte von Juden und nichtjüdischer Umwelt. Ein weiterer Forschungsschwerpunkt ist die Antisemitismus- und Rechtsextremismusforschung. Das Institut wird vom Land jährlich mit mehr als einer Million Euro gefördert.