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Von der Fürstenschule für begabte Knaben zur Schule für alle

- Erschienen am 25.06.2024 - Presemitteilung 224
472.000 Euro Landesförderung für bauvorbereitende Maßnahmen

Kulturministerin Manja Schüle hat heute Nachmittag das ehemalige Joachimsthalsche Gymnasium in Templin (Landkreis Uckermark) besucht:

„Von der ‘Fürstenschule für begabte Knaben‘ zur ‘Schule für alle‘: Ich freue mich, dass im ehemaligen Joachimsthalschen Gymnasium eine große Schultradition fortgesetzt werden soll – ein Glücksfall für den Standort! Der Erhalt der denkmalgeschützten Gebäude und der zugehörigen gärtnerischen Anlagen ist eine Herausforderung. Das geplante Schulprojekt erleichtert es, denkmalverträgliche Lösungen für dieses ungewöhnliche Ensemble zu finden. Besonders gut gefällt mir, dass die geplante Schule einen europäischen Schwerpunkt haben wird und Brücken von West- nach Osteuropa bauen will. Vielen Dank an die Vorstandsvorsitzende der Stiftung ‘Gebäudeensemble Joachimsthalsches Gymnasium Templin‘, Henrike Reemtsma, für ihr Engagement. Ich bin gespannt auf die weitere Entwicklung!“

Das Joachimsthalsche Gymnasium war mehr als 350 Jahre lang eine der renommiertesten Schulen in Deutschland. Im Jahr 1912 zog die Schule in das damals neu errichtete Ensemble nach Templin. Die aus zahlreichen Einzelgebäuden bestehende Anlage wurde im Auftrag des preußischen Staates errichtet. Bis in die 1950er Jahre wurde dort unterrichtet. Der Komplex wurde bereits zu DDR-Zeiten unter Denkmalschutz gestellt und ist heute national bedeutendes Kulturdenkmal. Die Anlage ist nicht nur nahezu vollständig und original erhalten, sondern verweist außerdem auf den Wandel, den das deutsche Bildungswesen mit dem Aufkommen der Reformpädagogik zu Beginn des 20. Jahrhunderts erlebte. Es folgten verschiedene Nutzungen bis 1997. Im Jahr 2007 verkaufte das Land Brandenburg das Ensemble.

Im Jahr 2016 hat die Stiftung ‘Gebäudeensemble Joachimsthalsches Gymnasium Templin‘ die Immobilie mit dem Ziel erworben, die Tradition in Form einer Gesamtschule mit europäischem Schwerpunkt und Internat fortzusetzen. Das Kulturministerium hat im vergangenen und in diesem Jahr bauvorbereitende Maßnahmen mit 472.000 Euro gefördert. Der Deutsche Bundestag hat Ende 2020 eine Förderung der Sanierungsmaßnahmen mit bis zu 30 Millionen Euro beschlossen. Im Dezember 2022 stimmte der Landtag Brandenburg zu, das Projekt mit bis zu 20 Millionen Euro über einen Zeitraum von zehn Jahren kozufinanzieren. Die Stiftung bringt Eigenmittel in Höhe von zehn Millionen Euro ein.

Weitere Informationen: www.est.eu