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Brandenburgische Postdoc-Preise 2017 verliehen

- Erschienen am 23.11.2017

Wissenschaftsministerin Martina Münch hat heute in Potsdam die diesjährigen Postdoc-Preise verliehen. Bereits zum 11. Mal würdigt das Land Brandenburg exzellente Forschungsleistungen herausragender wissenschaftlicher Nachwuchskräfte der Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen durch die Vergabe eines Landespreises. Aufgrund ihrer hervorragenden Forschungen erhalten den diesjährigen Postdoc-Preis die Politikwissenschaftlerin Dr. Andrea Bahr vom Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam sowie die Umweltwissenschaftlerin und Meeresgeologin Dr. Sze Ling Ho vom Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung, ebenfalls in Potsdam. Im Rahmen der Festveranstaltung wurden zudem auch die jeweils jahrgangsbesten Absolventinnen und Absolventen der brandenburgischen Hochschulen geehrt.

Ministerin Münch gratuliert den beiden Preisträgern: „Das Auswahlverfahren für die diesjährigen Postdoc-Preisträger hat einmal mehr die enormen Potenziale wissenschaftlicher Nachwuchskräfte in Brandenburg gezeigt. Andrea Bahr und Sze Ling Ho haben exzellente Forschungsleistungen erbracht – ich hoffe, dass die Auszeichnung als Bestätigung und Motivation für die erfolgreiche Fortsetzung ihrer wissenschaftlichen Karriere dient. An unseren Hochschulen haben im vergangenen Jahr erneut einige Studierende ihr Studium mit besonders herausragenden Ergebnissen abgeschlossen – auch ihnen möchte ich sehr herzlich gratulieren. Ihre Leistungen sind ein Beleg für die engagierte und erfolgreiche Ausbildungsleistung unserer Hochschulen“, so Münch. „Mit der Auszeichnung von herausragenden Nachwuchsforscherinnen und -forschern wollen wir die außerordentliche Bedeutung junger Wissenschaftler für unser Land deutlich machen – sie treiben die wissenschaftliche Entwicklung voran, sichern internationale Wettbewerbsfähigkeit und tragen dazu bei, dass wir in der Wissensgesellschaft erfolgreich bestehen können. Zur weiteren Stärkung der wissenschaftlichen Nachwuchsförderung installieren wir derzeit eine Landes-Postdoc-Akademie als landesweites Beratungs- und Qualifizierungsnetzwerk, um die Potenziale der hochqualifizierten Postdocs an unseren Wissenschaftseinrichtungen künftig noch effektiver Wissenschaftseinrichtungen und ihren beruflichen Werdegang zu fördern.

Der Chef der Staatskanzlei, Staatssekretär Thomas Kralinski, betonte: Mit dieser Preisvergabe wollen wir als Land den Stellenwert aller Nachwuchswissenschaftler weiter stärken. Erfolgreiche Wissenschaft braucht immer neue Denkansätze, andere Blickwinkel und frische Ideen. Ohne Nachwuchs mit Perspektive und Sicherheit droht jeder Wissenschaftsstandort zu veröden. Gerade für Brandenburg spielen Forschung und Wissenschaft seit jeher eine wichtige Rolle. Deshalb müssen gute Rahmenbedingungen für wissenschaftlichen Nachwuchs erhalten und ausgebaut werden. Dafür wird die Landesregierung auch in Zukunft eintreten und deshalb die zusätzlichen Mittel für unsere Hochschulen verstetigen.“

Der Postdoc-Preis des Landes Brandenburg wird seit 2007 in den Kategorien Sozial- und Geisteswissenschaften sowie Natur- und Ingenieurwissenschaften für jeweils im Laufe des zurückliegenden Jahres an Wissenschaftseinrichtungen in Brandenburg entstandene hervorragende Forschungsarbeiten von Postdoktoranden ausgeschrieben. Der Preis ist mit jeweils 20.000 Euro dotiert. Die eine Hälfte des Preisgeldes steht den Gewinnern zur freien Verfügung, mit der anderen Hälfte werden wissenschaftliche Projekte der Preisträger gefördert. Die Jury zur Vergabe des Postdoc-Preises des Landes Brandenburg besteht aus zehn Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern unter dem Vorsitz von Prof. Günter Stock, Vorstandsvorsitzender der Einstein Stiftung Berlin und ehemaliger Präsident der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften.

Dr. Andrea Bahr hat ein Diplomstudium der Politikwissenschaft an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg absolviert. Im Jahr 2009 begann sie als Dokto­randin am Zentrum für Zeithistorische Forschung in Potsdam (ZZF) und promovierte 2015 an der Humboldt-Universität zu Berlin mit einer Untersuchung über die SED-Kreisleitung Brandenburg in den Jahren von 1961 bis 1989. Danach blieb sie als Postdoktorandin und assoziierte Wissenschaftlerin am ZZF. Während dieser Zeit entstand innerhalb eines Forschungsprojektes die Monographie ‘Die Staatssicherheit und die Grünen. Zwischen SED-Westpolitik und Ost-West-Kontakten‘. Für ihren Beitrag zu dem Forschungsprojekt wird sie nun mit dem Postdoc-Preis ausgezeichnet. Die Studie hat als eine der ersten Analysen das Handeln des Ministeriums für Staatssicherheit im Hinblick auf die Überwachung von Aktivitäten der Partei DIE GRÜNEN systematisch in den Kontext der SED-Westpolitik gestellt und dabei vor allem Zielkonflikte und Entscheidungshierarchien zwischen den Akteuren herausgearbeitet. Die Jury zeigte sich beeindruckt von der hervorragenden Aufarbeitung einer spannenden Thematik und hob sowohl die Dichte der Quellenarbeit als auch die genaue methodologische Reflexion der Arbeit hervor.

Dr. Sze Ling Ho hat an der University of Technology Malaysia und an der Hokkaido University in Japan unter anderem Umwelt- und Antarktiswissenschaften studiert und kam 2009 als Graduate Research Fellow an das Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung (AWI). Im Jahr 2012 promovierte sie an der Universität Bremen im Bereich der Meeresgeologie. 2013 nahm sie ihre Postdoc-Tätigkeit am AWI in Potsdam auf, wo sie an der Publikation ‘Flat meridional temperature gradient in the early Eocene in the subsurface rather than surface ocean‘ mitarbeitete. Mit einem neuen Ansatz werden dort Paläodaten neu interpretiert und dadurch ein bisher ungelöstes Rätsel der Klimawissenschaft, nämlich die Existenz eines geringen Temperaturgradienten zwischen hohen und niedrigen Breiten in warmen Klimazuständen, zum Teil aufgeklärt. Für ihren Beitrag an der Publikation erhält sie den Postdoc-Preis. Aus Sicht der Jury zeigt die Arbeit von Sze Ling Ho einen interdisziplinären, äußerst innovativen Ansatz, der auch über Fächergrenzen hinweg große Bedeutung für künftige Untersuchungen im Bereich der Klimawissenschaften entfalten kann.

Als Jahrgangsbeste wurden folgende Absolventinnen und Absolventen geehrt:

Universität Potsdam:

  • Jan-Ole Alpha, Staatsexamen Juristische Fakultät
  • Lisa Luna, Master Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät
  • Oliver Bunk, Master Philosophische Fakultät
  • Clara Cosima Obst, Master Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät
  • Lena Grabow, Master Humanwissenschaftliche Fakultät

Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg:

  • Daniel Britz, Bachelor Umwelt und Naturwissenschaften
  • Yanis Alexis Diaz Starokozhev, Master Architektur 

Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder):

  • Laura Fischer, Bachelor Kulturwissenschaften
  • Jan Henning Kraft, Master Wirtschaftswissenschaften

Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf:

  • Sophia Göbel-Bösch, Bachelor Regie
  • Julia Zechiel, Bachelor Film- und Fernsehproduktion
  • Oliver Rieche, Bachelor Drehbuch/Dramaturgie
  • Jamin Benazzouz, Master Montage

Fachhochschule Potsdam:

  • Matthias Phong Cao, Bachelor Kommunikationsdesign
  • Erik Weber, Bachelor Kommunikationsdesign
  • Franz Grünewald, Bachelor Kommunikationsdesign
  • Adrian Zyziak, Masterstudiengang Architektur und Städtebau
  • Tabea Vietzke, Master Konservierung und Restaurierung
  • Benjamin Hübner, Master Konservierung und Restaurierung
  • Viktoria Schuster, Master of Engineering
  • Steffi Derenz, Master Informationswissenschaften

Technische Hochschule Brandenburg:

  • Franziska Krebs, Master Informatik und Medien

Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde:

  • David Winger, Bachelor Wald und Umwelt

Fachhochschule der Polizei:

  • Sven Mosig, Bachelor

Fachhochschule für Finanzen:

  • Fabian Welke, Diplom Finanzwirt (FH)

Fachhochschule für Sport und Management Potsdam:

  • Vanessa Amthor, Bachelor Gesundheitsmanagement
  • Julian Morche, Bachelor Leistungs- und Wettkampfsport

Theologische Hochschule Elstal:

  • Daniel Schubach, Bachelor Evangelische Theologie
  • Anna Kälber, Master Freikirchliche Diakonie

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Datum
23.11.2017
Rubrik
PM