Rühlmann-Orgel wird saniert
- Erschienen amKulturministerin Martina Münch hat heute der Kirchengemeinde St. Nikolai in Jüterbog einen Förderbescheid für die Sanierung der Rühlmann-Orgel über 150.000 Euro aus Bundes- und Landesmitteln übergeben.
Ministerin Münch sagte bei diesem Anlass: „Die Rühlmann-Orgel in der St. Nikolaikirche ist von großem kulturhistorischen Wert und erheblicher musikgeschichtlicher Bedeutung. Ich freue mich, dass Bund, Land und evangelische Kirche gemeinsam die Sanierung dieses bedeutenden Musikinstruments ermöglichen. Die Orgel wird Kirchenbesucher zukünftig wieder mit ihrer ganzen und eindrucksvollen Klangkunst erfreuen können. Das passt besonders gut in das Jahr des 500. Reformationsjubiläums, in dem die geistesgeschichtliche und kulturelle Bedeutung der Kirchen besonders im Blickpunkt steht – gerade auch in der Stadt Jüterbog mit zahlreichen Veranstaltungen.“
Weiter sagte die Kulturministerin: „Im Land Brandenburg prägen alte Kirchengebäude zahlreiche Städte und Dörfer. Sie sind Orte des Gemeindelebens, bedeutsame Zeugnisse der Kirchen- und Kulturgeschichte und Ziele für kulturinteressierte Besucher aus nah und fern. Im Rahmen des Staatskirchenvertrages, der Denkmalhilfe und mit weiteren Zuwendungen unterstützt das Land die Sanierung von Kirchen und Inventargegenständen und trägt damit zur Bewahrung kulturellen Erbes bei.“
Die historische Orgel in der St. Nikolaikirche in Jüterbog wurde 1908 von der Firma Rühlmann aus Zörbig gebaut. Die Orgel hinter dem historischen Gehäuse von Joachim Wagner aus dem Jahre 1741 besaß 44 Register auf 3 Manualen und Pedal. Bei der Orgel handelt es sich um das einzige Instrument zur werkgetreuen Wiedergabe von Komponisten der deutschen Romantik zwischen Wittenberg und Berlin, Luckau und Brandenburg.
Für die Sanierung der bedeutsamen Orgel sind Kosten in Höhe von insgesamt 240.000 Euro veranschlagt. Hierfür stellt der Bund, die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, im Rahmen des Programms zur Sanierung und Modernisierung national bedeutsamer Orgeln 120.000 Euro zur Verfügung. 30.000 Euro kommen vom Land Brandenburg. 90.000 Euro werden aus kirchlichen Mitteln finanziert.
Die St. Nikolaikirche wurde erstmals im Jahr 1307 erwähnt. Allerdings handelte es sich damals noch um den Vorgängerbau, eine romanische Basilika. Die jetzige Kirche, eine gotische Hallenkirche, ist in drei Bauphasen errichtet worden. Die Arbeiten an den Türmen fanden erst gegen 1500 ihren Abschluss.
Insgesamt werden im Rahmen des Programms der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien zur Sanierung und Modernisierung national bedeutsamer Orgeln im Land Brandenburg Arbeiten an 13 Orgeln gefördert.
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