Schloss Cecilienhof als Schauplatz der Weltgeschichte
- Erschienen am - PresemitteilungKulturministerin Manja Schüle würdigt den heutigen offiziellen Start der Ausstellung ‘Potsdamer Konferenz 1945 – Die Neuordnung der Welt‘ im Schloss Cecilienhof in Potsdam als herausragenden Beitrag zum aktuellen Kulturland-Themenjahr ‘KRIEG und FRIEDEN. 1945 und die Folgen in Brandenburg‘.
„Die Bilder der Potsdamer Konferenz von 1945 sind bis heute weltweit präsent: Die Siegermächte entschieden hier über die Nachkriegsordnung in Deutschland, Europa und der Welt. Schloss Cecilienhof steht als Symbol für die europäische Nachkriegsordnung nach dem unermesslichen Leid, das das nationalsozialistische Deutschland über die Welt gebracht hat. In der Ausstellung kontrastiert die sachliche Präsentation der geopolitischen Beschlüsse mit emotional berührenden Stimmen Betroffener. Eine besondere Stärke der Schau: Neben historischen Persönlichkeiten wie Truman, Stalin und Churchill kommen viele ‘Namenlose‘ der Geschichte zu Wort, darunter Atombombenopfer, Vertriebene, Kollaborateure. Sie ermöglicht damit eine multiperspektivische Betrachtungsweise auf ein Stück Weltgeschichte“, so Ministerin Schüle. Damit passt die Ausstellung perfekt in das aktuelle Kulturland-Jahr, das zahlreiche Möglichkeiten bietet, sich mit den Auswirkungen des Zweiten Weltkrieges auf unser Land und den individuellen Lebensschicksalen der Brandenburger*innen auseinander zu setzen. Mit dem Themenjahr wollen wir zur Diskussion über die historische, erinnerungskulturelle und demokratische Entwicklung der vergangenen 75 Jahre in Brandenburg anregen. Dazu gehört in besonderem Maße, an die nationalsozialistische Gewaltherrschaft als Ursache für die Potsdamer Konferenz, als Ursache für Krieg und Zerstörung in Europa und die Ermordung unzähliger Menschen zu erinnern.“
Die Ausstellung ‘Potsdamer Konferenz 1945 – Die Neuordnung der Welt‘ anlässlich des 75. Jahrestags des Kriegsendes wird von der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg präsentiert. Die Besucher*innen können in der Ausstellung eine multimediale Zeitreise in die schicksalhaften Tage des Sommers 1945 am authentischen Schauplatz im Schloss Cecilienhof in Potsdam erleben. Neben den historischen Schlossräumen mit der Konferenzhalle und den Arbeitszimmern der drei Delegationsleiter ist auch die berühmte Gartenterrasse als Ort der Presseaufnahmen der ‘Großen Drei‘ in den Korbsesseln Teil der Präsentation. Neben der Darstellung der Entscheidungen und Abläufe der Konferenz wird auch die Sicht derjenigen gezeigt, die von den weitreichenden Entscheidungen dieses Treffens betroffen waren. Die Ausstellung läuft bis zum 31. Dezember 2020. Das Kulturministerium fördert sie mit 100.000 Euro.
Die Potsdamer Konferenz fand vom 17. Juli bis zum 02. August 1945 im Schloss Cecilienhof in Potsdam statt. Auf der Konferenz der Siegermächte des Zweiten Weltkriegs wurden die Grenzziehungen in Europa und die Reparationsleistungen Deutschlands sowie der damals noch andauernde Krieg mit Japan besprochen. Die prominentesten Teilnehmer waren der US-amerikanische Präsident Harry S. Truman, der Vorsitzende des Rates der Volkskommissare, Josef Stalin, und der britische Premierminister Winston Churchill. Die Ergebnisse der Dreimächtekonferenz von Berlin führten mit dem Potsdamer Abkommen zur Neuordnung von Deutschland und Europa und mit der Potsdamer Erklärung zur Neuordnung von Japan und Asien und standen in der Folge für den Beginn des Kalten Krieges.
Das Kulturland-Themenjahr 2020 beschäftigt sich unter dem Titel ‘KRIEG und FRIEDEN. 1945 und die Folgen in Brandenburg‘ mit dem Kriegsende vor 75 Jahren und seinen Auswirkungen. Dabei nimmt Kulturland Brandenburg den Zeitraum von 1945 bis heute in den Blick und widmet sich den individuellen Lebensschicksalen, den Hinterlassenschaften des Krieges sowie dem durch die politischen Neuordnungen bedingten gesellschaftlichen Wandel in der brandenburgischen Geschichte. Ministerpräsident Dietmar Woidke ist Schirmherr der Themenjahre. Das Land unterstützt das diesjährige Programm seinen rund 40 Projekten in Brandenburg mit rund 325.000 Euro.
Weitere Informationen: www.potsdamer-konferenz.de