10, 9, 8, 7 … GRACE Follow-On erfolgreich gestartet
- Erschienen amWissenschaftsministerin Martina Münch freut sich über den geglückten Start der deutsch-amerikanischen Satellitenmission ‘GRACE-FO‘ (Gravity Recovery And Climate Experiment Follow-On) und die maßgebliche Beteiligung des Helmholtz-Zentrums Potsdam – Deutsches GeoForschungsZentrum (GFZ) an diesem herausragenden Forschungsprojekt. Die beiden Satelliten hoben am gestrigen Abend um 21.47 Uhr an Bord einer Falcon-9-Rakete von der kalifornischen Vandenberg Air Force Base ab und wurden in eine polare Umlaufbahn gebracht. „Das Helmholtz-Zentrum Potsdam – Deutsches GeoForschungsZentrum zeigt damit erneut seine Spitzenposition in der Erdsystemforschung weltweit. Die führende Rolle des GFZ als gleichberechtigter Partner gemeinsam mit der NASA ist ein weiterer Beleg dafür, dass die Region Brandenburg-Berlin für die Geowissenschaften international eine wichtige Rolle spielt. Das GFZ und weitere hoch renommierte Forschungseinrichtungen in unserer Region befassen sich intensiv mit Themen des globalen Wandels, mit der Klimaentwicklung und deren Auswirkungen und stellen damit wissenschaftliche Weichen für die Beantwortung von Fragen mit enormer Relevanz.“
‘GRACE Follow-On‘ ist eine gemeinsame Mission von GFZ und der US-Raumfahrtagentur NASA. Hier setzt sich die gute Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern fort, die bereits bei der Vorgängermission GRACE begonnen hatte. Die Mission wird das Erdschwerefeld und dessen räumliche und zeitliche Variationen vermessen. Sie ermöglicht präzise Aussagen zum globalen Wandel, insbesondere zu Änderungen im Wasserhaushalt wie Verlust von Eismassen, Meeresströmungen und Veränderungen des Grundwassers.
Zudem kann die Mission Veränderungen der Grundwasserstände in großen Becken erfassen ohne dass Messungen vor Ort erforderlich sind. Die Messdaten dienen auch dazu, den Meeresspiegelanstieg zu erforschen. Anhand von Schwerefelddaten lässt sich ermitteln, wie groß der Anteil von zusätzlichem Wasser – beispielsweise von schmelzenden Gletschern – an den steigenden Pegeln ist und welcher Anteil auf die wärmebedingte Ausdehnung des vorhandenen Meerwassers zurückzuführen ist. Weiterhin werden die Daten von ‘GRACE-FO‘ herangezogen, um Ozeanströmungen zu erforschen.
Das GFZ ist als Missionspartner der NASA führend an der Erhebung und Auswertung der Daten beteiligt. Das Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut) ist maßgeblich an der Entwicklung eines neuen Laserverfahrens beteiligt, das die Messgenauigkeit von ‘GRACE Follow-On‘ nochmals deutlich steigern wird und auch bei künftigen Raumfahrtmissionen wie dem satellitengestützten Gravitationswellenobservatorium LISA eingesetzt werden soll.
Weitere Informationen: www.gfz-potsdam.de
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