Elbe-Elster-Land lässt die Puppen tanzen
- Erschienen am - PresemitteilungBrandenburgs Kulturministerin Manja Schüle begrüßt die Aufnahme des Kaspertheaters als Spielprinzip in das bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes.
„Das Elbe-Elster-Land lässt die Puppen tanzen – und das schon seit mehr als 250 Jahren. Die Aufnahme des Kaspertheaters in das Kulturerbe-Verzeichnis würdigt diese Tradition und ist ein großartiger Erfolg für Brandenburg. Und sie ist eine Anerkennung für den Landkreis und die geglückte Neuausrichtung des Wandermarionettentheatermuseums mit seiner neuen Dauerausstellung ‘Kaspers Welten‘ – die wir gerne unterstützt haben. Kaspertheater ist übrigens nicht nur was für Kinder – in der Region werden wieder Puppentheaterfestivals für Jung und Alt ausgerichtet und es siedeln sich junge Puppenspielerinnen und -spieler an“, so Ministerin Schüle. „Brandenburg ist reich an kulturellen Ausdrucksformen wie Tanz, Theater und Musik, mündlichen Überlieferungen, Bräuchen, Festen und Handwerkskünsten. Das vielfältige immaterielle Kulturerbe ist Ausdruck von Kreativität und zeichnet die kulturelle Identität unseres Landes aus. Und – in diesen Zeiten wichtiger denn je: Es bringt Menschen zusammen und schafft Gemeinschaft.“
Die Aufnahme des Kaspertheaters in das Kulturerbe-Verzeichnis erfolgte auf Antrag des Landkreises Elbe-Elster und des in seiner Trägerschaft stehenden Museums des Mitteldeutschen Wandermarionettentheaters in Bad Liebenwerda. Das Museum widmet sich in seiner im vergangenen Jahr neu eröffneten Dauerausstellung ‘Kaspers Welten‘ der Geschichte des reisenden Wandermarionettentheaters im Elbe-Elster-Land und der besonderen Rolle, die diese Figur im europäischen und asiatischen Puppentheater spielt. Zum umfangreichen Puppentheaterbestand des Museums gehört die internationale Sammlung Karin und Uwe Brockmüller. Letztere enthält rund 5.000 Objekte rund ums Puppentheater, darunter mehr als 2.000 Figuren aus Europa und Asien. Auf der eigenen Puppenbühne werden regelmäßig Puppenspiel-Aufführungen gezeigt. Das Kulturministerium hat die neue Dauerausstellung mit 70.000 Euro im Rahmen des Museumsförderprogramms unterstützt. Insgesamt hat die Kulturministerkonferenz 20 Kulturformen neu ins deutsche Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen.
Seit 2003 fördert die UNESCO den Erhalt von Traditionen und Alltagskulturen. Weltweit sind bis heute 171 Staaten dem UNESCO-Übereinkommen zur Erhaltung des immateriellen Kulturerbes beigetreten, darunter auch Deutschland seit 2013. Im bundesweiten Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes sind derzeit 126 Kulturformen verzeichnet, darunter neben dem Kaspertheater unter anderem auch das Buchbinderhandwerk, die Weinkultur, das Bauhüttenwesen, die deutsche Theater- und Orchesterlandschaft und der Poetry Slam. An dem mehrstufigen Auswahlverfahren sind die Bundesländer, die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, das Auswärtige Amt und die Deutsche UNESCO-Kommission beteiligt. Die weltweite Liste umfasst insgesamt 508 Kulturformen aus 122 Ländern.
Weitere Informationen: www.unesco.de/kultur-und-natur/immaterielles-kulturerbe/immaterielles-kulturerbe-deutschland/kaspertheater