Brandenburger Leibniz-Institute forschen an Landwirtschaft der Zukunft
- Erschienen am - PresemitteilungWissenschaftsstaatssekretär Tobias Dünow hat heute die Stände des Leibniz-Instituts für Agrartechnik und Bioökonomie (ATB), des Leibniz-Instituts für Gemüse- und Zierpflanzenbau (IGZ) sowie des Leibniz-Zentrums für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) bei der Grünen Woche besucht:
„Bei der Internationalen Grünen Woche in Berlin geht’s nicht nur um ausgefallene Spezialitäten, sondern auch um die Landwirtschaft der Zukunft. Und die kommt aus Brandenburg. Und zwar von unseren renommierten Leibniz-Instituten, deren Forschungsprojekte von ökologischem Freilandgemüsebau über herbizidfreie Unkrautregulierung bis zu nachhaltiger landwirtschaftlicher Moornutzung reichen. Bei den lebens- und überlebenswichtigen Forschungsfragen – beispielsweise, was wir bei Ressourcenknappheit anbauen und wie wir uns künftig ernähren – betrachten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von ATB, IGZ und ZALF die Landwirtschaft immer im Wechselspiel mit anderen Einflussfaktoren. Ich finde: Ihre Forschung passt perfekt zur größten Leitmesse für Ernährung, Landwirtschaft und Gartenbau. Mein Tipp fürs Messe-Publikum: Nutzen Sie die Gelegenheit und informieren Sie sich über die tollen Projekte unserer Forschungseinrichtungen!“
Das Leibniz-Institut für Agrartechnik und Bioökonomie (ATB) betreibt in Potsdam-Bornim Forschung mit dem Ziel, Grundlagen für nachhaltige bioökonomische Produktionssysteme zu schaffen und beispielsweise die Bodenqualität zu verbessern oder Emissionen aus der Tierhaltung zu mindern. Dazu entwickelt und integriert das Institut neue Technologien und Managementstrategien für eine standortspezifische Produktion von Biomasse und deren Nutzung.
- Das ATB präsentiert bei der Grünen Woche sein Forschungsprojekt JaetRobi, mit der die herbizidfreie, automatisierte Unkrautregulierung praxistauglich ermöglicht werden soll. Damit soll die Unkrauterkennung universeller und breiter einsetzbar gemacht und die Standfestigkeit und Flächenleistung der Werkzeuge zur Unkrautbeseitigung verbessert werden.
- Das Projekt ET4D soll ein bestehendes, relativ kostengünstiges System zur Überwachung des Stallklimas und der Emissionen erweitern und überprüfen. Über eine Webseite könnten dann beispielsweise zielgruppengerechte Berichte über die Bedingungen im Haltungssystem und ihre Umweltauswirkungen bereitgestellt werden. Ein virtueller Stall-Rundgang macht die Arbeit erlebbar und gibt interessante Einblicke in das Projekt.
- Das Projekt WetNetBB widmet sich – zusammen mit dem ZALF – der Frage, wie regionale Wertschöpfung aus Moorbiomasse erzielt werden kann und wie Moore nachhaltig landwirtschaftlich genutzt und gleichzeitig als wichtige Ökosysteme für Klima-, Boden- und Wasserschutz erhalten werden können. Weitere Informationen dazu auf der Projektwebseite unter www.wetnetbb.de.
Weitere Informationen: www.atb-potsdam.de
Das in Großbeeren (Teltow-Fläming) ansässige Leibniz-Institut für Gemüse- und Zierpflanzenbau (IGZ) widmet sich der Entwicklung von nachhaltigen Produktionssystemen im Gartenbau, der Gewährleistung der Ernährungssicherheit und der Verbesserung der menschlichen Ernährung. Es fokussiert seine Aktivitäten auf gartenbauliche Kulturen und Produktionssysteme.
- Auf der Grünen Woche präsentiert das IGZ sein Projekt BioStripPlant zur Entwicklung und Erprobung einer konservierenden Bodenbearbeitung im ökologischen Gemüseanbau. Die Streifenbearbeitung (Strip-Till) ist ein Verfahren der reduzierten Bodenbearbeitung, in der ausschließlich in der späteren Pflanzreihe der Boden bearbeitet wird. Für die Übertragung und Anpassung des Strip-Till-Verfahrens vom Ackerbau in den ökologischen Gemüseanbau wurden Gemüsekulturen wie Sellerie und Weißkohl sowie unterstützende Mulchvarianten getestet.
Weitere Informationen: www.igzev.de
Das Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) mit Sitz in Müncheberg (Märkisch-Oderland) forscht an der ökonomisch, ökologisch und sozial nachhaltigen Landwirtschaft der Zukunft. Als Beitrag zur Bewältigung globaler Herausforderungen wie Klimawandel, Ernährungssicherung, Erhalt der Biodiversität und Ressourcenknappheit werden Anbausysteme im Landschaftskontext entwickelt und gestaltet, die den Bedarf an pflanzlicher Produktion mit Nachhaltigkeit verbinden.
- Bei der Grünen Woche präsentiert das ZALF mit seinem Forschungsprojekt SynAgri-PV Möglichkeiten, wie Photovoltaikanlagen in die Landwirtschaft integriert werden können. Ein interaktiver Demonstrator zeigt spielerisch die Vorteile der Agri-Photovoltaik.
- Außerdem informiert das ZALF gemeinsam mit dem Bonner Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) über den Mückenatlas (Stechmücken-Monitoring) und das Gnitzen-Monitoring. Beide Projekte untersuchen blutsaugende Insekten, die in Deutschland Erreger von Krankheiten wie West-Nil-Fieber oder Blauzungenkrankheit übertragen können.
Weitere Informationen: www.zalf.de