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Vier Millionen Euro für Landesstiftung Park und Schloss Branitz

- Erschienen am 21.12.2017

Brandenburgs Kulturministerin Martina Münch und der Oberbürgermeister der Stadt Cottbus, Holger Kelch, haben heute in Cottbus-Branitz die Finanzierungsvereinbarung zur Landesstiftung Park und Schloss Branitz unterzeichnet. Bereits in der vergangenen Woche hatte der Brandenburger Landtag einstimmig das Gesetz über die Errichtung der Stiftung Fürst-Pückler-Museum Park und Schloss Branitz (SFPMG) beschlossen, am gestrigen Mittwoch hat die Stadtverordnetenversammlung Cottbus das Abkommen zur Finanzierung der Stiftung beschlossen. Das Land wird die Stiftung ab 2018 mit rund 2,05 Millionen jährlich unterstützen, die Stadt Cottbus steuert 1,38 Millionen Euro bei, dazu kommen weitere Einnahmen, Mittel des Bundes und Drittmittel. Insgesamt wird die Stiftung ab dem kommenden Jahr über rund 4 Millionen Euro jährlich verfügen – fast doppelt so viel wie bisher mit 2,2 Millionen Euro.

Kulturministerin Münch begrüßte bei der Unterzeichnung, dass nunmehr die letzte Hürde vor dem Start der neuen Landesstiftung am 01. Januar 2018 genommen ist. „Als herausragende Zeugnisse des Schaffens von Fürst Pückler sind Park und Schloss Branitz kulturhistorisch wie landschaftsarchitektonisch von enormer Bedeutung. Mit der Errichtung der Stiftung wird die Sicherung, Entwicklung und Präsentation dieses kulturellen Juwels auf eine neue Grundlage gestellt. Mit der neuen öffentlich-rechtlichen Stiftung übernimmt das Land eine erhebliche zusätzliche Verantwortung für das bedeutende Kulturerbe in Cottbus: Der jährliche Landeszuschuss steigt ab dem kommenden Jahr von bislang 485.000 Euro auf rund 2 Millionen Euro. Von den zusätzlichen Mitteln werden insbesondere die Gartenpflege und die Sammlungs- und Besucherbetreuung profitieren. Das Ensemble gewinnt weitere Attraktivität als kulturtouristisches Ziel, und es eröffnen sich zusätzliche Perspektiven für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit Sachsen und Polen bei den Pücklerschen Schloss- und Gartenanlagen. Ich danke der Stadt Cottbus für ihre bisherigen umfassenden Anstrengungen für Schloss und Park Branitz und dafür, dass sie ihr Engagement auch in der neuen Stiftung fortsetzen wird.“

Oberbürgermeister Kelch erklärte: „Die Gründung der öffentlich-rechtlichen Stiftung und die erhebliche Erhöhung des Finanzierungsanteils des Landes für das Pücklersche Meisterwerk in Branitz sind ein Meilenstein in der Erhaltung und Sicherung des Parkensembles für die Zukunft. Das jahrzehntelange Engagement und die stabile finanzielle Grundausstattung durch die kreisfreie Stadt Cottbus im Zusammenwirken mit Land, Bund und Europäischer Union schufen dafür ein solides Fundament, um das fürstliche Erbe weiter zu wahren und zu pflegen. Die Stadt Cottbus wird auch künftig ein verlässlicher Partner der Stiftung sein. Wirken und Ausstrahlung des Fürsten Pückler sind eine Grundlage des Leitbildes und des Selbstverständnisses unserer Stadt.“

Aufgabe der neuen Stiftung wird es sein, das in Cottbus erhaltene Gesamtkunstwerk aus Garten- und Landschaftsgestaltung, Architektur und Raumausstattung und Museumssammlungen des Fürsten Herman von Pückler-Muskau zu bewahren und zu ergänzen und der Öffentlichkeit, aber auch für Wissenschaftszwecke zugänglich zu machen.

Der Park von Branitz in Cottbus ist das Alterswerk des Gartenkünstlers, Weltreisenden und Reiseschriftstellers Fürst Hermann von Pückler-Muskau (1785-1871). Nach dem Verkauf seiner Standesherrschaft Muskau 1845 bezog der Fürst das Schloss seiner Vorfahren in Branitz und legte einen Landschaftsgarten an. Da das Branitzer Schloss bis 1945 von Pücklers Erben bewohnt wurde, danach städtisches Museum und Bezirksmuseum war und die Branitzer Anlage bereits 1952 unter Denkmalschutz gestellt wurde, konnten Schlossbau und Teile des originalen Interieurs erhalten werden.

Für die Geschichte der europäischen Gartenkunst stellen Pücklers größte und bekannteste Parkschöpfungen in Bad Muskau, Branitz und Potsdam-Babelsberg herausragende Höhepunkte dar. Der Park Babelsberg ist seit 1990 Teil der Welterbestätte ‘Schlösser und Parks von Potsdam und Berlin‘. Der Muskauer Park/Park Mużakowski wurde im Juli 2004 als beispielhaftes gemeinsames polnisch-deutsches Kulturerbe in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen. In der Gartendenkmalpflege und der Fachliteratur gilt der Park Branitz als letzter großer Landschaftspark des 19. Jahrhunderts von internationaler Bedeutung.

In die Branitzer Anlagen sind seit 1990 bereits mehr als 30 Millionen Euro mit Unterstützung der Europäischen Union, des Bundes, des Landes und der Stadt Cottbus investiert worden. Damit konnten Park und Gebäude in einen weitgehend sanierten beziehungsweise wiederhergestellten Zustand versetzt werden. Im vergangenen Jahr besichtigten rund 65.500 Besucherinnen und Besucher Schloss Branitz, rund 200.000 besuchten den Park.

Weitere Informationen: www.pueckler-museum.eu

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Datum
21.12.2017
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