105.965 Euro für Oranienburger Synagogen- und Gemeindezentrum
- Erschienen am - PresemitteilungDas Kulturministerium unterstützt mit 105.965 Euro die Installation eines barrierefreien Zugangs am Synagogen- und Gemeindezentrum in Oranienburg (Oberhavel). Im Rahmen des dritten Bauabschnitts der Sanierung des Gebäudes der Jüdischen Gemeinde ‘Wiedergeburt‘ des Landkreises Oberhavel e.V. wird ein Außenaufzug angebracht.
Kulturministerin Manja Schüle:
„Das Herz jeder jüdischen Gemeinde ist die Synagoge. In Oranienburg wird seit 2021 das Gemeinde- und Synagogenzentrum saniert, das mit der Installation eines Außenaufzugs dann auch barrierefrei sein wird – ein wichtiger Schritt für eine sichere Heimstatt der jüdischen Gemeinschaft im Landkreis Oberhavel! Ich freue mich sehr, dass in Oranienburg ein sicherer Ort lebendiger jüdischer Kultur, ein Symbol des Glaubens und des Miteinanders entsteht – und wir als Land die Gemeinde dabei unterstützen können.“
Die Jüdische Gemeinde ‘Wiedergeburt‘ Oberhavel hat Ende 2020 die Liegenschaft in der Lehnitzstraße 36 in Oranienburg vom Land gekauft. Die Sanierungsmaßnahmen haben 2021 begonnen. Das Kulturministerium hat die ersten beiden Bauabschnitte mit insgesamt 730.700 Euro gefördert. Mit dem dritten und letzten Bauabschnitt wird nun die erforderliche barrierefreie Erschließung sowohl im Erdgeschoss als auch im Obergeschoss sichergestellt. Das Gebäude kann dann vollständig als Treffpunkt, Bildungsstätte und Versammlungsort für die Jüdinnen und Juden in Oberhavel fungieren. Der im Jahr 2000 gegründeten Jüdischen Gemeinde ‘Wiedergeburt‘ gehören etwa 200 Mitglieder an.
In Brandenburg lebten vor 1933 etwa 9.000 Jüdinnen und Juden in mehr als 20 Gemeinden. Nach dem Zweiten Weltkrieg lebten auf dem Gebiet des heutigen Bundeslandes Brandenburg nur noch vereinzelt Juden. Ab 1991 gründeten Zuwandererinnen und Zuwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion wieder jüdische Gemeinden in Potsdam, Cottbus/Chóśebuz, Frankfurt (Oder), Brandenburg an der Havel, Bernau, Oranienburg und Königs Wusterhausen mit insgesamt rund 2.000 Mitgliedern. Zur Förderung jüdischer Gemeinde- und Verbandsstrukturen stellt das Land jährlich rund 750.000 Euro sowie weitere Mittel für Sicherungsmaßnahmen von jüdischen Gemeinden zur Verfügung.