‘Was heißt hier Minderheit?‘
- Erschienen am - PresemitteilungKulturstaatssekretär Tobias Dünow, der auch Landesbeauftragter für Angelegenheiten der Sorben/Wenden ist, hat heute im Dominikanerkloster Prenzlau (Landkreis Uckermark) gemeinsam mit Marek Wöller-Beetz, Erster Beigeordneter der Stadt Prenzlau, Ute Eisenack, Vertreterin des Bundesrats für Niederdeutsch, sowie Robert Lorenc, Kurator der Ausstellung, die Wanderausstellung ‘Was heißt hier Minderheit?‘ eröffnet.
Kulturstaatssekretär Tobias Dünow:
„Ich freue mich, dass die von den nationalen Minderheiten und der niederdeutschen Sprachgruppe gemeinsam entwickelte Wanderausstellung erstmals Station in Brandenburg macht. Ich finde: Hier passt sie ganz besonders gut hin. Denn drei der fünf Gruppen, die sich mit dieser Ausstellung vorstellen, sind hier seit Jahrhunderten zu Hause: Neben den Sorben/Wenden und den deutschen Sinti und Roma ist dies auch die niederdeutsche Sprachgruppe, die hier in Prenzlau und der Uckermark besonders lebendig ist. Auch der Zeitpunkt der Eröffnung passt perfekt: Heute ist der Internationale Tag der Muttersprache – und vor fünf Jahren haben wir eine Vereinbarung mit der niederdeutschen Sprachgruppe zur Förderung der geschützten Regionalsprache unterzeichnet. Im vergangenen Jahr wurde die Landesverfassung um das Staatsziel der Pflege und Förderung der niederdeutschen Sprache ergänzt und derzeit arbeiten wir einem Niederdeutsch-Gesetz. Ich bin überzeugt: Der Erhalt des Niederdeutschen stiftet Identität, stärkt regionale Bindungen und bereichert unser Land.“
Die Wanderausstellung ‘Was heißt hier Minderheit?‘ ist ein gemeinsames Projekt des Minderheitenrates der vier autochthonen nationalen Minderheiten und Volksgruppen Deutschlands (Dänen, Friesen, deutsche Sinti und Roma, Lausitzer Sorben/Wenden) sowie des Bundesrats für Niederdeutsch (Bundsraat för Nedderdüütsch). Die Ausstellung beleuchtet die sprachliche und kulturelle Vielfalt in Deutschland, die Geschichte und die Rolle der autochthonen nationalen Minderheiten sowie der Regionalsprache Niederdeutsch. Am Beispiel dieser Gruppen stellt die Ausstellung auch die Mehrheitsbevölkerung betreffende Fragen nach Identität und dem Verhältnis von Eigenem und Fremden. Die Ausstellungseröffnung in Prenzlau findet am 21. Februar, dem von der UNESCO im Jahr 2000 ausgerufenen Internationalen Tag der Muttersprache, statt. Prenzlau ist die erste Station im Land Brandenburg, im Herbst folgt das Wendische Museum in Cottbus. Finanziert wurde die Ausstellung vom Bundesinnenministerium.
Die Stadt Prenzlau engagiert sich seit Jahren bei der Sichtbarmachung des Plattdeutschen: Die Stadtbibliothek im Dominikanerkloster beherbergt ein Plattdüütsch-Eck, zudem gibt es plattdeutsche Stadtführungen und plattdeutsche Module in mehreren Prenzlauer Schulen. Im vergangenen Jahr hat Prenzlau zudem einen Kooperationsvertrag zur Förderung des Niederdeutschen mit der Stadt Wittstock/Dosse und der Reuterstadt Stavenhagen abgeschlossen.
Weitere Informationen:
www.dominikanerkloster-prenzlau.de
www.washeissthierminderheit.de