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Gedenkstätte Sachsenhausen erhält Depot und Archiv

- Erschienen am 20.10.2015

Brandenburgs Kulturministerin Sabine Kunst begrüßt die heute vom Direktor der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten, Günter Morsch, vorgestellten Umbaupläne für ein modernes Depot für die Sammlungen der Gedenkstätte Sachsenhausen. „Sachsenhausen zeigt, was die nationalsozialistische Terrorherrschaft und die sowjetische Besatzungsmacht Menschen zugefügt haben. Im April haben wir in dieser Gedenkstätte den 70. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers begangen – vor wenigen Wochen haben wir  dort an die Errichtung des Speziallagers durch den sowjetischen Geheimdienst gedacht. Die ehemaligen Lager in Sachsenhausen sind ein wichtiger Erinnerungs- und Informationsort, um die Geschichte für junge Menschen und zukünftige Generationen wachzuhalten und Möglichkeiten zur Information und Auseinandersetzung zu sichern“, so Ministerin Kunst. „Die umfangreichen Sammlungen der Gedenkstätte Sachsenhausen mit ihren authentischen Zeugnissen, den Alltagsgegenständen ehemaliger Häftlinge, den Kunstwerken, Fotos und Dokumenten, spielen dabei eine wichtige Rolle. Es wurde Zeit, dass die Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten nach den Provisorien der vergangenen Jahrzehnte ein modernes Depot und Archiv für die Lagerung und Aufarbeitung ihrer Sammlungen erhält – und ich freue mich, dass wir dazu mit rund einer Million Euro beitragen können.“

In der Gedenkstätte Sachsenhausen haben die Bauarbeiten für den Umbau eines historischen Gebäudes im ehemaligen Industriehof des Konzentrationslagers zu einem modernen Depot für das Archiv und die musealen Sammlungen begonnen. Der so genannte Mittelbau II im ehemaligen Industriehof des KZ Sachsenhausen wird bis 2017 saniert und für die künftige Nutzung als Archiv und Depot hergerichtet. Es handelt sich um einen nach 1941 von den „Deutschen Ausrüstungswerken“ (DAW) – einem SS-eigenen Betrieb – errichteten, 80 Meter langen und 15 Meter breiten Bau. Hier befanden sich Werkstätten, in denen KZ-Häftlinge Zwangsarbeit leisten mussten.

Die umfangreichen und seit Gründung der Stiftung im Jahr 1993 stark erweiterten Sammlungen der Gedenkstätte Sachsenhausen umfassen die materiellen Zeugnisse der verschiedenen Nutzungsperioden des historischen Ortes. Dabei handelt es sich um gegenständliche Zeugnisse des Konzentrationslagers, des Speziallagers und der Nationalen Mahn- und Gedenkstätte sowie Zeichnungen, Fotos, Dokumente und viele Nachlässe von ehemaligen Häftlingen. Nachdem die Sammlungen bis 1993 zunächst unter schlechten Bedingungen im Keller der ehemaligen Häftlingsküche gelagert wurden, wurden sie sofort nach Gründung der Stiftung gesichert und provisorisch im ehemaligen Kino der Gedenkstätte untergebracht.

Mit dem neuen Archiv- und Depotbereich entstehen Räumlichkeiten, in denen die kostbaren Sammlungsbestände langfristig unter konservatorisch optimalen Bedingungen aufbewahrt und für die Nachwelt erhalten werden können. Dazu gehören auch klimatisierte Bereiche für besonders sensible Objekte. Die Gesamtkosten für die Sanierung und Herrichtung des Gebäudes belaufen sich auf rund 2,4 Millionen Euro. Die Finanzierung erfolgt aus den jährlichen Zuschüssen des Bundes und des Landes Brandenburg für Investitionen der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten.

 

Weitere Informationen: www.stiftung-bg.de

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Datum
20.10.2015
Rubrik
PM