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Museen sind kulturelle Anker in der Region

- Erschienen am 20.07.2018

Kulturstaatssekretärin Ulrike Gutheil hat heute die Museumsfabrik Pritzwalk und das Modemuseum Meyenburg (beide Landkreis Prignitz) besucht und die beiden Einrichtungen als „kulturelle Anker in der  Region“ gewürdigt. „Die Entwicklung des stadtgeschichtlich prägenden Fabrikensembles von Brauerei und Tuchfabrik in Verbindung mit dem weltweit prägenden Prozess der Industrialisierung machen aus der Museumsfabrik Pritzwalk einen einmaligen kulturellen Leuchtturm. Das Schloss Meyenburg hat sich durch das Modemuseum in den vergangenen Jahren zu einer Touristenattraktion und zu einem der bestbesuchten Museen in der Prignitz entwickelt. Beide Einrichtungen bewahren nicht nur kulturelles Erbe – sie haben sich auch zu wichtigen Lern- und Bildungsorten und Orten der Kommunikation und Begegnung etabliert“, so Gutheil. „In den vergangenen Jahren ist es uns mit zahlreichen Investitionen gelungen, kulturelle Orte weiter zu entwickeln und damit die touristische Attraktivität des Landes zu steigern. Mit Erfolg: Jährlich rund 3,7 Millionen Besucherinnen und Besucher in den rund 400 Brandenburger Museen belegen das große Interesse an ihren Informations- und Bildungsangeboten. Ich freue mich, dass wir diese erfolgreiche Arbeit der Museen auch in diesem Jahr im Rahmen des 2017 gestarteten Museumsförderprogramms ‘Kulturelle Anker‘ mit zusätzlich 250.000 Euro fördern können.“

Die Museumsfabrik Pritzwalk ist das zentrale kulturhistorische Museum für die Stadt Pritzwalk und Umgebung. Es wurde 1954 aus Beständen des kriegszerstörten Museums der Ostprignitz in Heiligengrabe und der Heimatstube Pritzwalk als Kreisheimatmuseum Pritzwalk gegründet. Im Jahr 1998 übernahm die Gesellschaft für Heimatgeschichte Pritzwalk und Umgebung e.V. die Trägerschaft des Museums und eröffnete es 2002 im Kontor der Brauerei am Meyenburger Tor als Stadt- und Brauereimuseum Pritzwalk neu. In der benachbarten ehemaligen Tuchfabrik Gebr. Draeger entsteht derzeit ein neuer Museums­teil, der sich der zweiten Phase der Industrialisierung um 1900 widmet, die die Stadt Pritzwalk entscheidend geprägt hat. Beide Museumsteile sollen künftig als Museumsfabrik Pritzwalk miteinander verbunden werden. Das Kulturministerium fördert die Erarbeitung einer neuen Dauerausstellung der Museumsfabrik Pritzwalk im Rahmen des Museumsförderprogramms ‘Kulturelle Anker‘ mit 39.750 Euro.

Das Modemuseum Meyenburg ist Teil der Museen im Schloss Meyenburg. Das Schloss Meyenburg war vom 14. Jahrhundert bis zum Jahr 1914 Eigentum der Familie von Rohr. Der Bau aus dem 15. Jahrhundert wurde in den Jahren 1865 und 1866 im Stil der Neorenaissance umgestaltet. Im 20. Jahrhundert diente es unter anderem als SA-Sportschule, Lazarett, Lager der Roten Armee, Flüchtlingslager, Kita und Schule. Ab 1992 wurde das Schloss saniert und renoviert, seit 2006 sind dort neben dem Modemuseum Meyenburg auch das Heimatmuseum, die Stadtbibliothek und der Verein Freundeskreis Schloss Meyenburg untergebracht. Das Modemuseum zeigt Teile einer der umfangreichsten europäischen Modesammlungen des 20. Jahrhunderts, die von der Ost-Berliner Sammlerin Josefine Edle von Krepl zusammengetragen wurde. Auf drei Etagen werden mehr als 350 Kleider und Kostüme von 1900 bis in die 1970er Jahre gezeigt. Das Kulturministerium hat in den vergangenen Jahren die Sanierung des Schlosses mit 73.000 Euro gefördert und den Ankauf der privaten Modesammlung mit 500.000 Euro unterstützt. In diesem Jahr stellt das Kulturministerium 10.000 Euro für die technische Ausstattung des Modemuseums zur Verfügung.

Im Rahmen des Museumsförderprogramms ‘Kulturelle Anker‘ stellt das Kulturministerium in den Jahren 2017 und 2018 insgesamt 500.000 Euro bereit. Das Land setzt dabei einen Schwerpunkt auf Vorhaben mit landesweiter, überregionaler und internationaler Wirksamkeit, die die Museen qualifizieren und profilieren, die Kooperationen und Netzwerkbildung befördern und die kulturtouristische Infrastruktur weiterentwickeln. Museen sind kulturelle Anker für eine sich verändernde Gesellschaft: Sie sollen – insbesondere im ländlichen Raum – als wichtige Lern- und Bildungsorte sowie als Zentren der Kommunikation, Partizipation und gesellschaftlichen Auseinandersetzung gestärkt werden. Bislang wurden im Rahmen des Programms 28 Projekte im Land gefördert.

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Datum
20.07.2018
Rubrik
PM