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Kulturministerin Münch begrüßt EU-Entscheidung für Europäisches Kulturerbejahr 2018

- Erschienen am 20.04.2016

Am 19. April 2016 verkündete Tibor Navracsics, EU-Kommissar für Bildung, Kultur, Jugend und Sport, im Rahmen des Europäischen Kulturforums in Brüssel die Absicht der Europäischen Kommission, im Jahr 2018 ein Europäisches Kulturerbejahr durchzuführen. Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, die Kultusministerkonferenz, die kommunalen Spitzenverbände und das Deutsche Nationalkomitee für Denkmalschutz (DNK) begrüßen dies ausdrücklich.

Das Kulturerbejahr folgt einer gemeinsamen Anregung des Bundes, der Länder und der kommunalen Spitzenverbände und soll unter dem Motto „Sharing Heritage“ stattfinden. Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) wertet die Entscheidung als große Chance: „Der Reichtum unserer Kultur hat stets auch eine europäische Dimension. Das können wir gemeinsam mit unseren Partnern durch das Europäische Kulturerbejahr noch mehr ins öffentliche Bewusstsein bringen. Denkmale und Kulturgüter sind aufgrund ihrer Authentizität und Anschaulichkeit besonders geeignet, die Breite der Gesellschaft mit Geschichte und Kultur in Berührung zu bringen.“

Brandenburgs Kulturministerin Martina Münch begrüßt als Präsidentin des Deutschen Nationalkomitees für Denkmalschutz die breite Unterstützung auf europäischer Ebene für ein Kulturerbejahr: „Das vielseitige und unterschiedliche kulturelle Erbe ist nicht nur Teil einer lokalen Identität, sondern auch Teil unserer europäischen Geschichte und Grundpfeiler unserer kulturellen Vielfalt. Vor dem Hintergrund aktueller Herausforderungen wie etwa der Flüchtlingszuwanderung und der Finanzkrise können wir mit dem Europäischen Kulturerbejahr das Verbindende der gemeinsamen kulturellen Wurzeln und zugleich die kulturelle Vielfalt des Kontinents in den Blickpunkt rücken.“

Die Präsidentin der Kultusministerkonferenz und Bremer Senatorin für Kinder und Bildung Claudia Bogedan möchte mit dieser Initiative besonders die junge Generation ansprechen: „Mir ist es ein besonderes Anliegen, dass wir Kinder und Jugendliche sowie die Menschen, die bislang nur bedingt einen Zugang zum kulturellen Erbe gefunden haben, erreichen. Baudenkmale bieten sich an, gerade die jüngere Generation mit Geschichte und Kultur in Berührung zu bringen - insbesondere auch unter Nutzung der modernen Medien und Digitalisierungstechnologien. Wir müssen das Bewusstsein für denkmalpflegerische Aspekte bei den Erben des Erbes wecken, also besonders bei Kindern und Jugendlichen.“

Die kommunalen Spitzenverbände betonen die Möglichkeit, das kulturell Verbindende innerhalb Europas aufzuzeigen und zu präsentieren. Dazu erklären der stellvertretende Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages, Helmut Dedy, der Beigeordnete des Deutschen Landkreistages, Jörg Freese sowie der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, Dr. Gerd Landsberg:

„Es gibt mehr Gemeinsamkeiten der europäischen Völker als häufig vermutet. Es gilt, den gemeinsamen europäischen Kulturraum sichtbar zu machen, der zum Beispiel durch die Idee der Europäischen Stadt als weltweit besonderes städtebauliches Konstrukt geschaffen worden ist. Dieser gemeinsame Kulturraum sollte als starkes verbindendes Element auch in aktuellen politischen Diskussionen  herausgestellt werden.“

 

Hintergrund:
Dem Vorschlag der Europäischen Kommission waren seit Ende 2013 weitreichende Bemühungen, insbesondere von Bund, Ländern, Kommunen und des DNK vorausgegangen. Der Koalitionsvertrag zwischen CDU, CSU und SPD empfiehlt eine europaweite Initiative für ein neues Denkmalschutzjahr. Im März 2015 hatten sich Bund und Länder im Rahmen der Kultusministerkonferenz darauf geeinigt, diese Aktivitäten zu unterstützen und das DNK beauftragt, die Vorbereitungen in Angriff zu nehmen. Das DNK hatte daraufhin einen inhaltlichen Vorschlag innerhalb einer Reflection Group „Cultural Heritage and EU“ erarbeitet. Deren Konzeptvorschlag war im November 2015 in Berlin erfolgreich öffentlich vorgestellt und an die Europäische Kommission übergeben worden. Das Europäische Parlament und der Rat der Europäischen Union hatten bereits frühzeitig ihre grundsätzliche positive Haltung zu der Initiative signalisiert und werden nun darüber in ihren Gremien beraten.

Bei der Umsetzung des Europäischen Jahres innerhalb der Bundesrepublik Deutschland wird das bauliche und archäologische Erbe ein Schwerpunkt sein. Es soll als unmittelbar erlebbarer und flächendeckend sichtbarer Ausgangspunkt bei der Vermittlung der zentralen Botschaften des Kulturerbejahres dienen. Aber auch andere Aspekte des materiellen und immateriellen Kulturerbes werden erfahrbar. Literatur, bildende Künste oder die gemeinsame europäische Musiksprache und Geschichte, wie sie beispielsweise in Museen und Archiven bewahrt, erforscht und präsentiert werden, sollen im Sinne eines ganzheitlichen Kulturerbebegriffs einbezogen werden.

Ein Programmbeirat berät das DNK bei der Vorbereitung der Aktivitäten auf nationaler Ebene.

1975 fand das vom Europarat ausgerufene Europäische Denkmalschutzjahr statt. Es ist das bislang einzige europaweite Aktionsjahr, das sich explizit mit dem baukulturellen Erbe Europas beschäftigt. In seinem Ergebnis stand unter anderem die europäische Denkmalschutz-Charta.

 

Kontakt:

Die Beauftrage der Bundesregierung für Kultur und Medien, Sabine Kieselbach, Pressesprecherin Tel.: 030/18 272- 4131

Kultusministerkonferenz, Torsten Heil, Pressesprecher Tel.: 030/25418– 462

Deutscher Städtetag, Volker Bästlein, Pressesprecher Tel.: 0 30/3 77 11-130

Deutscher Landkreistag, Dr. Markus Mempel, Pressesprecher Tel.: 0 30/59 00 97-312

Deutscher Städte- und Gemeindebund, Franz Reinhard Habbel, Pressesprecher
Tel.: 0 30/7 73 07-225

Deutsches Nationalkomitee für Denkmalschutz, Björn Bernat, Pressereferent 030/32091-776

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Datum
20.04.2016
Rubrik
PM