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Neuer Gedenkort Klinkerwerk eröffnet - Kulturstaatssekretär Gorholt würdigt ehemaliges Außenlager des KZ Sachsenhausen als Ort der Aufarbeitung und Erinnerung

- Erschienen am 20.04.2015

Kulturstaatssekretär Martin Gorholt hat heute anlässlich der Gedenkveranstaltung und Einweihung des neuen Gedenkortes am Hafenbecken des ehemaligen Außenlagers „Klinkerwerk“ des KZ Sachsenhausen die neu eröffnete Gedenkstätte als wichtigen Ort der Aufarbeitung der Geschichte und Erinnerung im Land gewürdigt. „Das ‘Klinkerwerk‘ steht exemplarisch für die unerbittliche Brutalität des nationalsozialistischen Unterdrückungsregimes. Die Häftlinge mussten härteste Arbeit unter unmenschlichen Bedingungen leisten – viele kamen dabei um. Das ehemalige KZ-Außenlager ist heute ein Ort des Gedenkens und der Trauer. Die Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus ist gerade in diesem Jahr, in dem sich das Ende des Zweiten Weltkrieges und die Befreiung der Konzentrationslager zum 70. Mal jähren, von besonderer Bedeutung. Gedenkorte wie das Klinkerwerk sind wichtige Bestandteile der zeitgeschichtlichen Erinnerungskultur des Landes und der historisch-politischen Aufarbeitung und Bildung für nachfolgende Generationen. Gerade junge Menschen sollen für die Mechanismen eines Unrechtssystems sensibilisiert werden – und damit auch für die Notwendigkeit, rassistischen und antisemitischen Stimmungen bereits früh entschlossen entgegenzutreten und sich engagiert für Demokratie, Pluralismus und Freiheit einzusetzen.“

Das am Hafenbecken gelegene Areal wurde im vergangenen und in diesem Jahr zum Gedenkort neu- und umgestaltet. Das Kulturministerium stellte dafür rund 153.000 Euro zur Verfügung. Bereits 2011 war am ehemaligen SS-Schießstand die Freiluftausstellung „Steine für ‘Germania‘ – Granaten für den ‘Endsieg‘“ zur Geschichte des „Todeslagers Klinkerwerk“ des KZ-Sachsenhausen eröffnet worden.

 

KZ-Außenlager Klinkerwerk:

Die SS ließ das Außenlager des KZ Sachsenhausen 1938 am Oder-Havel-Kanal errichten.  Dort sollten Ziegel für die monumentalen Bauvorhaben von Hitlers Rüstungsminister Albert Speer in Berlin produziert werden. Ab 1943 wurde das Gelände für die Rüstungsproduktion genutzt. Das Außenlager, in dem es zu gezielten Mordaktionen der SS kam, war bei den Häftlingen besonders gefürchtet. Ende 1944 hatte das Lager fast 3.500 Häftlinge. Bei einem Bombenangriff am 10. April 1945 wurden die Anlagen fast vollständig zerstört, mehr als 200 Häftlinge starben. Ihre Leichen wurden teilweise in Bombentrichtern verscharrt. Bis heute befinden sich im Boden des Geländes sowie im davor liegenden Kanal die sterblichen Überreste zahlreicher Opfer.

 

Weitere Informationen unter: www.stiftung-bg.de

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Datum
20.04.2015
Rubrik
PM