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„Märkischer Kunstschatz von europäischer Bedeutung“: Woidke und Kunst eröffnen Passionsmuseum im Kloster Neuzelle

- Erschienen am 20.03.2015

Ministerpräsident Dietmar Woidke und Kulturministerin Sabine Kunst haben heute im Kloster Neuzelle das Museum „Himmlisches Theater“ mit Passionsdarstellungen vom Heiligen Grab eröffnet.

Bei der Zeremonie betonte Woidke: „Für das Kulturland Brandenburg ist heute ein Festtag. Mit dem neuen Museum ist ein weiteres wichtiges Etappenziel bei der umfassenden Sanierung und Wiederherstellung der historischen Klosteranlage Neuzelle erreicht. Zugleich öffnen wir die Tür zu einem märkischen Kunstschatz von europäischer Bedeutung.

Kulturministerin Kunst würdigte die Passionsdarstellungen als einzigartigen Schatz. Anlässlich der Eröffnung erklärte sie: „Mit Nachbildungen des Heiligen Grabes wurde in früheren Jahrhunderten in der vorösterlichen Zeit an den Leidensweg Jesu erinnert. Mit dem neu eröffneten Museum können diese barocken Schätze erstmals seit mehr als 150 Jahren wieder der Öffentlichkeit gezeigt werden. Der architektonisch außergewöhnliche Neubau unter der Erde unterstreicht dabei in besonderer Weise die Wirkung der Passions-Kulissen: Besucherinnen und Besucher erleben überirdische Passionsdarstellungen an einem unterirdischen Ort.


Woidke betonte dazu: „Die atemberaubenden Passionsdarstellungen sind ebenso wie die gesamte Klosteranlage ein Geschenk an die Nachwelt. Es ist ein Erbe, das es zu bewahren und zu pflegen gilt.“ Das Kloster Neuzelle sei aber mehr als ein historisches Relikt. „Es ist ein lebendiger Ort märkischer Geschichte und ein überregional bedeutsamer Bildungsstandort“, fügte der Ministerpräsident mit Blick auf das dazugehörige Gymnasium sowie auf die Ober- und Musikschule hinzu.
Woidke resümierte: „Der Ort Neuzelle und die Oder-Spree-Region erhalten mit dem neuen, aufsehenerregenden Museum einen weiteren kulturellen und touristischen Leuchtturm. Diese einmalige Chance gilt es nun zu nutzen, um gemeinsam die touristischen Potenziale der gesamten Region noch besser zu heben. Das Kloster Neuzelle besitzt die Strahlkraft, dem regionalen Tourismus deutliche Impulse zu verleihen. Und die Landesregierung wird das weiterhin tatkräftig unter-stützen.

Bei der Eröffnung waren auch Vertreter des Bistums Görlitz und der Ostdeutschen Sparkassenstiftung zugegen. Die Restaurierung der zwei Passionsszenen „Kreuztragung Jesu“ und „Judaskuss“ mit 76 Figuren und Tafeln wurde durch die Ostdeutsche Sparkassenstiftung und die Sparkasse Oder-Spree finanziell unterstützt. Stiftung und Sparkasse haben sich in der Vergangenheit mehrfach bei Vorhaben für das Stift Neuzelle engagiert. Für das Publikum ist das neue Museum ab Samstag geöffnet. Gefeiert wird die Eröffnung mit Licht- und Toninstallationen, Konzerten und Passionsandachten.

Die „Neuzeller Passionsdarstellungen vom Heiligen Grab“ wurden um 1750 vom böhmischen Maler Joseph Felix Seyfried geschaffen. Zwei der insgesamt 15 rund sechs Meter hohen Szenen, die „Kreuztragung Jesu“ und der „Judaskuss“, sind nun dauerhaft im neuen Museumsbau im Kloster Neuzelle zu sehen.

Das Land Brandenburg und die Stiftung Stift Neuzelle widmen sich seit 1993 der Wiederherstellung der einzigartigen barocken Klosteranlage Neuzelle. Seither wurden rund 52,5 Millionen Euro an Landes-, Bundes- und EU-Mitteln sowie an privaten Spenden in die Gesamtanlage investiert. Eine herausgehobene Bedeutung hatte dabei die Sanierung des Kutschstallgebäudes, das durch einen Erweiterungsbau als Museum zur dauerhaften Präsentation der Neuzeller Passionsdarstellungen ergänzt wurde. Die Baumaßnahme wurde mit insgesamt 8,85 Millionen Euro von der EU, vom Land sowie von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien unterstützt.

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Datum
20.03.2015
Rubrik
PM