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Die Konzentrationslager-SS 1936-1945: Exzess- und Direkttäter

- Erschienen am 20.03.2015

Ministerin Kunst eröffnet gemeinsam mit Stiftungsdirektor Morsch neue Dauerausstellung im „Turm A“ der Gedenkstätte Sachsenhausen

Wann:  Sonntag, 22. März 2015, 14.00 Uhr

Wo:      Gedenkstätte Sachsenhausen, Turm A, Straße der Nationen 22, 16515 Oranienburg, Landkreis Oberhavel

Was:    Kulturministerin Sabine Kunst eröffnet gemeinsam mit dem Direktor der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten, Günter Morsch, die neue Dauerausstellung „Die Konzentrationslager-SS in Sachsenhausen: Exzess- und Direkttäter“ im Turm A der Gedenkstätte Sachsenhausen

Kulturministerin Kunst würdigt im Vorfeld der Eröffnung die Arbeit der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten für die historische Aufarbeitung und die Erinnerungskultur. „Die Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus und seinem menschenverachtenden Regime ist gerade in diesem Jahr, in dem sich das Ende des Zweiten Weltkrieges und die Befreiung der Konzentrationslager zum 70. Mal jähren, von besonderer Bedeutung. Die Gedenkstätte Sachsenhausen ist ein zentraler Bestandteil der zeitgeschichtlichen Erinnerungskultur des Landes und der historisch-politischen Bildung für nachfolgende Generationen. Wir wollen gerade junge Menschen für die Mechanismen eines Unrechtssystems sensibilisieren, damit sie rassistischen und antisemitischen Stimmungen bereits früh entschlossen entgegentreten und sich engagiert für Demokratie, Pluralismus und Freiheit einsetzen. Die Gedenkstätte Sachsenhausen leistet mit ihren Ausstellungen für die Aufarbeitung des NS-Terrorsystems einen wichtigen Beitrag. An einem Ort wie diesem, an dem während der NS-Herrschaft unzählige Menschen inhaftiert, gefoltert und ermordet wurden, wird besonders augenscheinlich, von welchem unbarmherzigen, menschenverachtenden System Deutschland mit dem Kriegsende befreit wurde.“

Stiftungsdirektor Morsch: „Wir haben uns dazu entschlossen, in dieser Ausstellung einmal das ganze Ausmaß der gewalttätigen Willkür und sadistischen Grausamkeit, wie es für einen Teil der SS-Männer kennzeichnend war, in allen kaum zu ertragenden Einzelheiten darzustellen, die vor allem in Prozessakten überliefert sind. Diese Form entgrenzter und vielfach tödlicher Gewalt ist ein elementarer Bestandteil des KZ-Terrors, den die Vorgesetzten nach Gutdünken aktivierten oder einschränkten.“

Im Mittelpunkt der neuen Ausstellung, die sich im so genannten Turm A befindet, stehen die zahllosen willkürlichen und oft von unvorstellbarer Brutalität und Grausamkeit gekennzeichneten Morde durch die SS-Männer der KZ-Kommandantur. In zwei Themenräumen werden exemplarisch acht solcher Exzess- und Direkttaten einschließlich der Opfer und der Täter dargestellt, die in der „Isolierung“ oder auf dem Appellplatz begangen wurden.

Die neue Dauerausstellung ist nach der 2013 eröffneten Ausstellung zur Inspektion der Konzentrationslager die zweite Teilausstellung im Rahmen des dezentralen Konzeptes zur Neugestaltung der Gedenkstätte Sachsenhausen, die sich vor allem mit den SS-Tätern beschäftigt. Der abschließende dritte Teil, der sich dem Thema der „arbeitsteiligen Täterschaft“ widmet, wird 2016 im ehemaligen Kommandantenhaus präsentiert.

Das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur fördert die Arbeit der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten in diesem Jahr mit rund 3,5 Millionen Euro.

Weitere Informationen unter www.stiftung-bg.de

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Datum
20.03.2015
Rubrik
PM