Schutz vor rechtsrevisionistischer Geschichtsklitterung
- Erschienen am - PresemitteilungKultur- und Wissenschaftsministerin Dr. Manja Schüle hat heute mit Verfassungschef Jörg Müller, Dr. Axel Drecoll, Direktor der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten, den Leiterinnen und Leitern aller Gedenkstätten des Landes, Vertreterinnen und Vertretern weiterer Einrichtungen sowie Historikern in Potsdam über Perspektiven der Gedenkstättenarbeit, Inhalte und Formen des Gedenkens und der historisch-politischen Bildung angesichts erstarkender rechtsrevisionistischer Strömungen diskutiert.
Kulturministerin Manja Schüle betonte nach der Gesprächsrunde:
„Unsere Gedenkstätten und Gedenkorte erinnern eindrücklich an die monströsen Verbrechen, die zwischen 1933 und 1945 auf deutschem Boden und von deutschem Boden aus begangen wurden. Diese Erinnerung ist heute wichtiger denn je: Juden werden wieder auf unseren Straßen angegriffen, rechtsextremistische Hassverbrechen wie aktuell in Hanau nehmen zu und in aller Öffentlichkeit wird unverhohlen Geschichtsrevisionismus betrieben. Im Rahmen des Nachtragshaushalts wird es zusätzliche Mittel für den Schutz jüdischen Lebens und die Stärkung der Gedenkstätten geben. Das ist erfreulich, reicht aber nicht. Wir brauchen eine stärkere Vernetzung aller Akteure, klare Handlungslinien, verlässliche Informationsketten und konkrete Ansprechpartner zum Schutz der Gedenkstätten vor rechtsrevisionistischen Provokationen und Geschichtsklitterung. Und wir brauchen dabei den Bund an unserer Seite. Dafür werde ich mich einsetzen.“
Das Land Brandenburg hat im Jahr 2009 als erstes Bundesland ein eigenes Konzept zur Erinnerungskultur und Gedenkstättenarbeit verabschiedet. Die Bestandsaufnahme unter dem Titel ‘Geschichte vor Ort: Zeitgeschichtliche Erinnerungskultur im Land Brandenburg für die Zeit von 1933 bis 1990‘ wurde 2017 evaluiert und aktualisiert. Das Land Brandenburg fördert die Arbeit der Gedenkstätten in diesem Jahr mit rund 3,5 Millionen Euro.