Fast 1 Million Euro für Digitalisierung im Kulturbereich 2021
- Erschienen am - PresemitteilungDas Land Brandenburg hat die Digitalisierung im Kulturbereich im vergangenen Jahr deutlich vorangebracht: Im Rahmen von zwei unterschiedlichen Förderprogrammen hat das Land insgesamt 44 Projekte mit rund 935.000 Euro gefördert. Kulturministerin Manja Schüle:
„Digitalisierung wird Kultur langfristig verändern. Und Corona hat diesen Prozess erheblich beschleunigt. Deshalb treiben wir die digitale Transformation im Kulturbereich weiter voran: 2021 haben wir die Digitalisierungsbemühungen von Kultur-Akteuren mit knapp 1 Million Euro unterstützt – so viel wie noch nie. Zum Vergleich: In der vergangenen Legislaturperiode lagen die Mittel für Digitalisierung im Kulturbereich noch bei 100.000 Euro pro Jahr. Diese Summe haben wir inzwischen verzehnfacht. Damit helfen wir den Einrichtungen, sich zu hochmodernen Kulturbetrieben zu entwickeln. Und natürlich setzen wir diese Förderung auch 2022 fort“, so Ministerin Schüle. „Mit dem Programm ‘DIWA‘ fördern wir die Strategiefähigkeit und Vernetzung von Kultureinrichtungen und unterstützen innovative Konzepte. Im vergangenen Jahr waren großartige Projekte dabei – beispielsweise die ‘immersiven Bühnenwelten‘ am Kleist-Museum in Frankfurt (Oder). Das Museum hat Konzepte entwickelt, wie digitale Technologien in die Museumsarbeit integriert werden können. Besucherinnen und Besucher können etwa künftig in dreidimensionale Bühnenmodelle eintauchen, die bisher als Miniaturmodelle zur Sammlung des Museums gehörten. Und zu DIWA gehört auch: Einer probiert es aus, alle können davon lernen. Die konzeptionellen und technischen Ergebnisse der Arbeit werden für andere kulturellen Einrichtungen offen zugänglich gemacht. Auch bei der Archivierung und Vermittlung des kulturellen Erbes hat die Digitalisierung zu einem Quantensprung geführt. Ein spannendes Beispiel: Die Historische Kommission hat Informationen und Werke von Brandenburger Künstlerinnen aus zwölf Museen erschlossen und digital zusammengeführt. So lernen wir digital Malerinnen aus Zeiten kennen, die wir fast nur mit männlichen Namen in Verbindung bringen und gewinnen zugleich Zugang zu unbekannten Sammlungsbeständen aus allen Ecken Brandenburgs“, so Manja Schüle. „Aber dabei bleiben wir nicht stehen: Mit einem dritten Förderprogramm, finanziert aus EU-Mitteln, wollen wir den Ausbau digitaler Infrastruktur in Kultureinrichtungen nochmals deutlich schneller voranbringen. Dafür stellen wir 8 Millionen Euro bereit. Ich freue mich, dass hier die ersten Förderbescheide in Kürze rausgehen. Ob als Vermächtnis oder in der Zukunft – Kultur ‘Made in Brandenburg‘ ist (auch) digital.“
Im Rahmen des 2021 erstmals gestarteten Programms zur Förderung des Digitalen Wandels von Kultureinrichtungen im Land Brandenburg (DIWA) wurden im vergangenen Jahr insgesamt 24 Projekte mit insgesamt rund 685.000 Euro gefördert (Liste s. Anlage 1). Acht dieser Projekte sind überjährig und werden 2022 fortgesetzt. Gefördert wurden unter anderem Beratungsleistungen, Personalkosten für zusätzliches Personal, Sachmittel für Workshops und digitale Pilotprojekte. Bewerben konnten sich gemeinnützige juristische Personen des privaten und des öffentlichen Rechts und Gesellschaften bürgerlichen Rechts ohne unternehmerische Zielsetzung mit Sitz im Land Brandenburg sowie Gemeinden und Gemeindeverbände. Für das Programm stehen in diesem Jahr 400.000 Euro bereit, die Bewerbungsfrist dafür ist bereits abgelaufen.
Im Rahmen des 2015 gestarteten ‘Förderprogramms Digitalisierung des kulturellen Erbes‘ wurden im vergangenen Jahr 20 Projekte mit insgesamt knapp 250.000 Euro gefördert (Liste s. Anlage 2). Unterstützt wurden Projekte zur Erfassung, Sicherung und Zugänglichmachung von kulturellem Erbe sowie zur Vermittlung oder künstlerischen Nutzung von digitalisiertem Kulturgut. Bewerben konnten sich Kommunen und Einrichtungen wie Archive, Bibliotheken, Museen, Vereine, Gedenkstätten, die ihr kulturelles Erbe digitalisieren und digital vermitteln wollen. Für das Programm stehen in diesem Jahr 250.000 Euro bereit, die Bewerbungsfrist dafür ist bereits abgelaufen.
Im Rahmen des neu gestarteten ‘Förderprogramms zur Digitalisierung in Kultureinrichtungen im Land Brandenburg für eine zukunftssichere Erholung nach der COVID-19-Pandemie‘ stehen insgesamt bis zu 8 Millionen Euro bereit. Gefördert werden größere Maßnahmen, die betriebliche Prozesse und kulturelle Angebote durch Digitalisierung umfassend modernisieren: Die Planung, Anschaffung und Implementierung von digitaler Infrastruktur ebenso wie die Schulung eigener Mitarbeiter*innen. Bewerben können sich kommunale und nichtwirtschaftliche Kultureinrichtungen im Land Brandenburg, insbesondere Theater, Orchester, Museen, Bibliotheken, Einrichtungen der kulturellen Bildung und der Soziokultur, Veranstalter von Musik- und Theaterfestspielen sowie im Bereich der Kultur tätige Stiftungen des öffentlichen Rechts. Bewerbungen dafür können bei der Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB) gestellt werden. Das Förderprogramm wird aus der EU-Investitionsinitiative ‘Aufbauhilfe für den Zusammenhalt und die Gebiete Europas (REACT-EU)‘ finanziert.
Die Förderrichtlinien und weitere Informationen sind unter https://mwfk.brandenburg.de/mwfk/de/kultur/digitalisierung-in-der-kultur/ sowie unter https://www.ilb.de abrufbar.