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Ein Plus von 8,5 Millionen Euro für Brandenburger Leibniz-Institute

- Erschienen am 19.10.2023 - Presemitteilung 436

Erfolg für drei Potsdamer Leibniz-Institute: Das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK), das Deutsche Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke (DIfE) und das Leibniz-Institut für Agrartechnik und Bioökonomie (ATB) erhalten ab 2025 zusätzlich jährliche Mittel in Höhe von mehr als 8,5 Millionen Euro. Das hat der Ausschuss der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (GWK) von Bund und Ländern kürzlich beschlossen und damit den Anträgen der Institute für ‘Strategische Sondertatbestände‘ zugestimmt. Die Entscheidung des GWK-Ausschusses ist die entscheidende inhaltliche Hürde. Die finale Entscheidung der GWK erfolgt im kommenden Jahr im Rahmen des Beschlusses zum Haushalt.

Wissenschaftsministerin Dr. Manja Schüle gratuliert den Einrichtungen zur positiven Entscheidung des GWK-Ausschusses:

„Brandenburg ist mit seinen renommierten Forschungseinrichtungen im Bereich der Geo- und Klimaforschung sowie der Agrar- und Ernährungsforschung längst ein Hotspot wissenschaftlicher Kompetenz im Bereich der Nachhaltigkeit. Ob der Umgang mit den Folgen des Klimawandels, die Sicherung einer gesunden Ernährung einer wachsenden Weltbevölkerung oder die nachhaltige und zirkuläre Nutzung von Ressourcen – all das sind globale Herausforderungen, an denen die drei Leibniz-Institute seit langem arbeiten. Die Entscheidung des GWK-Ausschusses zur Förderung von PIK, DIfE und ATB bei strategischen Forschungsprojekten unterstreicht einmal mehr: Brandenburgs Forschungseinrichtungen arbeiten erfolgreich an wissenschaftlichen Themen von internationaler Relevanz – und Zukunft wird in Brandenburg gemacht.“

Das Potsdam-Institut für Klimafolgen­forschung (PIK) erhält künftig zusätzlich rund 3,8 Millionen Euro jährlich für seine strategische Erweiterung. Bei der geplanten Institutserweiterung soll die Stärkung sozialwissenschaftlicher Expertise des PIK dazu beitragen, dass evidenzbasiertes Orientierungswissen mit handlungsbezogenen Optionen bereitgestellt und für Entscheiderinnen und Entscheider nutzbar gemacht wird. Von der Naturwissenschaft bis zur Sozialwissenschaft, vom Wissen zur Wirkung. Damit wird die Umsetzung der Strategie des PIK zur Erforschung der Bewirtschaftung globaler Gemeingüter innerhalb planetarer Belastungsgrenzen entscheidend vorangebracht. Das so mobilisierte interdisziplinäre Wissen soll dazu beitragen, als Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Politik sowie Gesellschaft lösungsorientierte Handlungsoptionen für die entscheidenden Zukunftsfragen aufzuzeigen. Das Land Brandenburg fördert das PIK gemeinsam mit dem Bund und den Ländern in diesem Jahr mit rund 13 Millionen Euro.

Das Deutsche Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke (DIfE) erhält künftig zusätzlich rund 2,5 Millionen Euro jährlich für seine strategische Erweiterung. Die neue Forschungsrichtung ‘Präzisionsernährung (Precision Nutrition)‘ soll auf Grundlage individueller Merkmale wie der genetischen Ausstattung, des Stoffwechsels, des Darmmikrobioms und persönlicher Gewohnheiten – bspw. Schlaf, körperliche Aktivität oder Zeitpunkt der Mahlzeiten – individuell angepasste Ernährungsweisen zur Vorbeugung chronischer Erkrankungen entwickeln. Ziel ist es, wissenschaftliche Grundlagen für Ernährungs­empfehlun­gen zu erarbeiten, die sich an individuellen biologischen Voraussetzungen und Nahrungs­präferenzen ausrichten. Diese sollen gesundheitsförderlich und auch langfristig zu be­folgen sein – im Gegensatz zur bislang üblichen Praxis allgemeiner Empfehlungen. Das Land Brandenburg fördert das DIfE gemeinsam mit dem Bund und den Ländern in diesem Jahr mit rund 17,2 Millionen Euro.

Das Leibniz-Institut für Agrartechnik und Bioökonomie (ATB) erhält künftig zusätzlich rund 2,2 Millionen Euro jährlich für seine strategische Erweiterung. Am ATB soll die vorhandene Kernkompetenz – anwendungsinspirierte Grundlagenforschung in der nachhaltigen Bioökonomie – mit dem Potenzial der Mikrobiomforschung vernetzt und deutlich ausgebaut werden, um innovative Mikrobiom-Management-Konzepte, -Technologien sowie Mikrobiom-basierte Produkte für die Bioökonomie zu erarbeiten. Mikrobiom-basierte technologische Entwicklungen ermöglichen eine Optimierung der Produktivität bei gleichzeitiger Reduktion des Ressourceneinsatzes in bioökonomischen Systemen. Beispiele für Mikrobiom-basierte technologische Produkte sind Pflanzenschutz- und Düngemittel sowie Biomarker und -sensoren. Das Land Brandenburg fördert das ATB gemeinsam mit dem Bund und den Ländern in diesem Jahr mit rund 13,8 Millionen Euro.

Die Institute sind Teil der Leibniz-Gemeinschaft. Von bundesweit insgesamt 97 eigenständigen Leibniz-Forschungseinrichtungen befinden sich neun Institute sowie eine Außenstelle im Land Brandenburg. Ihre Ausrichtung reicht von Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über Wirtschafts-, Raum- und Sozialwissenschaften bis zu Geisteswissenschaften. Leibniz-Institute widmen sich gesellschaftlich, ökonomisch und ökologisch relevanten Fragen. Sie betreiben erkenntnis- und anwendungsorientierte Forschung, auch in übergreifenden Leibniz-Forschungsverbünden, unterhalten wissenschaftliche Infrastrukturen und bieten forschungsbasierte Dienstleistungen an. Größere strategische Erweiterungen der Leibniz-Institute unterliegen einem Antrags- und Wettbewerbsverfahren, das unter anderem die wissenschaftliche Qualität, die überregionale Bedeutung und die strukturelle Relevanz für das Wissenschaftssystem berücksichtigt.