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Stolperstein für Widerstandskämpfer Hermann Maaß

- Erschienen am 19.05.2022 - Presemitteilung 169
"Stolpersteine - ein Kunstprojekt für Europa" ©dpa Peter Kneffel

Kulturministerin Dr. Manja Schüle hat heute gemeinsam mit Noosha Aubel, Beigeordnete für Kultur, Jugend und Sport der Landeshauptstadt Potsdam, Prof. Dr. Johannes Tuchel, Leiter der Berliner Gedenkstätte Deutscher Widerstand, und dem Künstler und Initiator der Aktion, Gunter Demnig, an der Verlegung des Stolpersteins für Hermann Maaß vor dem Haus in der Hermann-Maaß-Straße 37 in Potsdam-Babelsberg teilgenommen.

Ministerin Manja Schüle:

„Heute haben wir einen Stolperstein für Hermann Maaß verlegt: Gewerkschafter, Publizist, Jugendpolitiker, Sozialdemokrat – und Widerstandskämpfer gegen den NS-Terror. Statt nach seiner fristlosen Entlassung 1933 eine Professur an der renommierten Harvard University anzunehmen, blieb er, um die NS-Diktatur von innen zu bekämpfen. Für seinen Mut und seine Überzeugung wurde er 1944 von den Nationalsozialisten hingerichtet. Sein Stolperstein – wie alle Stolpersteine – erinnert daran, wie wichtig einzelne Lebenswege sind, um Geschichte im Großen und Ganzen zu begreifen. Er zeigt, dass die Stigmatisierung und die Entmenschlichung, die Verfolgung und das Morden mitten in der Gesellschaft geschehen sind, buchstäblich vor unserer Haustür. Und er trotzt dem Verwischen der Spuren, stellt sich gegen das Vergessen und Verdrängen. Ich danke dem Kölner Künstler Gunter Demnig, der dieses beeindruckende Projekt ins Leben gerufen hat – und den vielen Schülerinnen, Schülern und weiteren Engagierten für ihre Recherchen zu den heute verlegten Stolpersteinen!“

Der sozialdemokratische Politiker, Gewerkschafter und Publizist Hermann Maaß (1897–1944) baute während der NS-Zeit gewerkschaftliche Widerstandsgruppen auf. Im Zusammenhang mit dem Attentat auf Hitler am 20. Juli 1944 wurde der Babelsberger am 08. August 1944 verhaftet, am 20. Oktober 1944 zum Tode verurteilt und am selben Tag im Strafgefängnis Berlin-Plötzensee hingerichtet.

In Potsdam werden am Donnerstag insgesamt 16 Stolpersteine an zwölf Orten verlegt. Der Initiator der Aktion ‘Stolpersteine – ein Kunstprojekt für Europa‘, Gunter Demnig, wird den Stein verlegen. Damit macht der Kölner Künstler auf die Schicksale von Opfern des Nationalsozialismus, von Rassenwahn, Intoleranz und Euthanasie aufmerksam. Die Gedenksteine aus Messing, die vor den letzten selbstgewählten Wohnorten in den Fußweg eingelassen werden, erinnern an die Namen der Opfer des NS-Terrors. In Potsdam wurden bereits 40 Stolpersteine verlegt. Schülerinnen und Schüler des Bertha-von-Suttner-Gymnasiums, der Waldorfschule Potsdam und des Hannah-Arendt-Gymnasiums sowie Mitglieder der ‘Geschichtswerkstatt Rotes Nowawes‘ und weitere Engagierte haben über die Menschen, für die Stolpersteine verlegt werden, recherchiert und sich für das Gedenken an sie eingesetzt.

 Weitere Informationen: www.stolpersteine.eu