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Neue Torarolle für jüdische Gemeinschaft in Potsdam

- Erschienen am 19.02.2023 - Presemitteilung 67
Handgeschriebene Torarolle mit den fünf Büchern Moses

Kultur- und Wissenschaftsministerin Manja Schüle hat heute gemeinsam mit Landtagspräsidentin Ulrike Liedtke und Potsdams Oberbürgermeister Mike Schubert an der feierlichen Einweihung einer neuen Torarolle für die jüdische Gemeinschaft in Potsdam teilgenommen und ein Grußwort gesprochen:

„Taschkent, Kiryat Mal‘achi, Jerusalem, New York, München, Minsk – und 1996 schließlich Potsdam. Das sind nicht die Stationen einer Reise, sondern Stationen eines Lebens. Des Lebens von Rabbi Nachum Presman. Mehr als 25 Jahre hat er jüdisches Leben in Brandenburg geprägt und wiedererblühen lassen. Mit seiner Fröhlichkeit, Herzlichkeit und Güte hat er die Menschen berührt, auch mich. Sein Tod vor einem Jahr ist ein großer Verlust. Die Einweihung der Torarolle für die neue Synagoge Potsdam in Erinnerung an ihn hat etwas Tröstliches. Jede Torarolle ist ein Original: 304.805 Buchstaben von Hand mit Feder und Tinte auf fortlaufendem Pergament geschrieben. Sie erinnert daran, dass jeder Mensch einzigartig ist – wie jeder Buchstabe in der Tora. Ich hoffe, dass von dieser Torarolle in der bald fertigen Synagoge ein langer und nachhaltiger Segen ausgeht, den alle Menschen empfangen mögen.“

Die handgeschriebene Torarolle mit den fünf Büchern Moses der hebräischen Bibel wurde zur Erinnerung an den vor einem Jahr gestorbenen Rabbiner Nachum Presman in Auftrag gegeben und soll der neuen Potsdamer Synagoge zur Verfügung gestellt werden, die derzeit gebaut wird. Eine Tora wird traditionell von einem speziellen Schreiber, dem Sofer, per Hand geschrieben.

Der orthodoxe Potsdamer Rabbiner und frühere brandenburgische Landesrabbiner Nachum Presman war am 08. März 2022 im Alter von 50 Jahren gestorben. Zuvor war der Angehörige der Chabad-Lubawitsch-Gemeinschaft 25 Jahre in Brandenburg als jüdischer Geistlicher im Einsatz. Presman stammte aus Usbekistan, wuchs in Israel auf und absolvierte seine religiöse Ausbildung unter anderem in Jerusalem und New York. Nach Stationen als Aushilfsrabbiner in München und als Gemeinderabbiner in Minsk ging er 1996 mit seiner Familie nach Potsdam.