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Multimedia-Schau ‘Gewalt gegen Weimar‘

- Erschienen am 18.11.2023 - Pressemitteilung 484

Kulturstaatssekretär Tobias Dünow hat heute im Schloss Freienwalde (Landkreis Märkisch-Oderland) die Wanderausstellung ‘Gewalt gegen Weimar. Zerreißproben der frühen Republik 1918-1923‘ eröffnet:

„Parallelen von der Weimarer Republik zur Gegenwart werden seit einigen Jahren immer wieder gezogen: in der Politik, in der Literatur, in Fernsehserien. Die aktuelle Ausstellung zeigt eindrucksvoll, dass die erste deutsche Demokratie von Beginn an Gegner von links bis rechts hatte und immer wieder am Rande eines Bürgerkriegs stand. Die Bundesrepublik ist zwar nicht mit der Weimarer Republik vergleichbar – aber die Ränder der Gesellschaft radikalisieren sich und Hetze, Verleumdung, Aggressivität, Gewalt gehören immer mehr zum Alltag. Nicht nur, aber auch deshalb kommt die Ausstellung zur richtigen Zeit. Herzlichen Dank an den Verein Weimarer Republik, die Walther-Rathenau-Gesellschaft und die Michael Linckersdorff Stiftung für diese Ausstellung. Denn Demokratie ist keine Selbstverständlichkeit – wir müssen täglich um sie ringen. Ich empfehle wärmstens einen Besuch in der Ausstellung!“

Die multimediale Ausstellung ‘Gewalt gegen Weimar. Zerreißproben der frühen Republik 1918-1923‘ hat der Verein Weimarer Republik e.V. in Zusammenarbeit mit dem Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung in Potsdam, der Walther Rathenau-Gesellschaft und der Walther Rathenau-Stift gGmbH und dem Deutschlandfunk erarbeitet. Gezeigt wird, wie Extremisten und Separatisten zwischen 1918 und 1923 Deutschland an den Rand eines Bürgerkriegs brachten, mit welch drastischen Mitteln der Staat vorging und wie Sprache und Literatur der Zeit auf die brutalen Ereignisse reagierten. Zugleich wird die Frage nach Kontinuitäten politischer Gewalt in Deutschland gestellt. Die Schau ist bis zum 10. März 2024 auf Schloss Freienwalde zu sehen. Das Ausstellungsprojekt wurde vom Kulturministerium in den Jahren 2021 bis 2023 mit insgesamt 30.000 Euro sowie mit Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien gefördert.

Das Schloss Freienwalde diente dem im Mai 1921 zum Wiederaufbauminister und im Februar 1922 zum deutschen Außenminister ernannten Walther Rathenau (1867-1922) als Sommersitz und Treffpunkt für den Austausch mit Freunden über Politik, Kultur und Wissenschaft. Im Juni 1922 wurde Rathenau durch Mitglieder der rechtsextremen Organisation Consul ermordet. Schloss Freienwalde zählt zu den wichtigsten Zeugnissen der frühen Demokratiegeschichte im Land Brandenburg.

Abbinder

Ident-Nr
484
Datum
18.11.2023