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Doppel-Erfolg für Viadrina: Postdoc-Preisträger 2016 ausgewählt

- Erschienen am 18.11.2016

Bereits zum 10. Mal würdigt das Land Brandenburg herausragende Forschungsleistungen der wissenschaftlichen Nachwuchstalente seiner Hochschulen und außeruniversitärer Forschungseinrichtungen durch die Vergabe eines Landespreises. Die Jury hat nun entschieden: Aufgrund ihrer herausragenden Leistungen erhalten den diesjährigen Postdoc-Preis zwei wissenschaftliche Nachwuchskräfte in der Kategorie Sozial- und Geisteswissenschaften. Die beiden Postdoc-Preise gehen in diesem Jahr an die Kultursoziologin
Dr. Sophia Prinz von der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) sowie an den Literaturwissenschaftler Dr. Andree Michaelis, der ebenfalls an der Europa-Universität Viadrina tätig ist. Der Postdoc-Preis wird am 24. November 2016 in Potsdam durch Wissenschaftsministerin Martina Münch feierlich verliehen.

Wissenschaftsministerin Münch gratuliert den beiden Preisträgern: „Das Auswahlverfahren für die diesjährigen Postdoc-Preisträger hat einmal mehr die enormen Potenziale wissenschaftlicher Nachwuchstalente im Land Brandenburg gezeigt. Die Entscheidung der Jury, in diesem Jahr gleich zwei geisteswissenschaftliche Preise zu vergeben, unterstreicht das hervorragende Niveau der geisteswissenschaftlichen Forschung in Brandenburg.
Sophia Prinz und Andree Michaelis haben exzellente Forschungsleistungen gezeigt – ich hoffe, dass die Auszeichnung als Bestätigung und Motivation für die erfolgreiche Fortsetzung ihrer wissenschaftlichen Karriere dient“
, so Münch. „Mit der Auszeichnung von herausragenden Nachwuchsforscherinnen und -forschern wollen wir die außerordentliche Bedeutung junger Wissenschaftler für unser Land deutlich machen – sie treiben die wissenschaftliche Entwicklung voran, sichern internationale Wettbewerbsfähigkeit und tragen dazu bei, dass wir in der Wissensgesellschaft erfolgreich bestehen können.“

Der Postdoc-Preis des Landes Brandenburg wird seit 2007 – bis zum Jahr 2014 noch unter dem Titel „Nachwuchswissenschaftlerpreis“ – in den Kategorien Sozial- und Geisteswissenschaften sowie Natur- und Ingenieurwissenschaften für jeweils im Laufe des zurückliegenden Jahres an Wissenschaftseinrichtungen in Brandenburg entstandene hervorragende Forschungsarbeiten von Postdoktoranden ausgeschrieben. Der Preis ist mit jeweils 20.000 Euro dotiert. Die eine Hälfte des Preisgeldes steht den Gewinnern zur freien Verfügung, mit der anderen Hälfte werden wissenschaftliche Projekte der Preisträger gefördert.

Nach einer schriftlichen Begutachtung der Bewerbungen durch Mitglieder der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften hatten die am besten bewerteten Kandidatinnen und Kandidaten in der Jurysitzung Gelegenheit, ihre Forschungsarbeiten der Jury persönlich zu präsentieren. Die Entscheidung der Jury erfolgte auf Grundlage der schriftlichen Gutachten und der mündlichen Präsentation.

Die Kultursoziologin Dr. Sophia Prinz hat ein Magisterstudium der Angewandten Kulturwissenschaften an der Universität Lüneburg absolviert und 2012 an der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) ihre Promotion zum Dr. phil. abgeschlossen. Seit 2010 ist sie am Lehrstuhl für vergleichende Kultursoziologie der Europa-Universität Viadrina als Wissenschaftliche Mitarbeiterin tätig und übt zudem seit 2013 die wissenschaftliche Leitung des Johann Jacobs Museums in Zürich aus. Seit 2015 koordiniert sie das von ihr eingeworbene, überregionale durch das Bundesbildungsministerium geförderte Projekt „Mobile Welten. Zur Migration von Dingen in transkulturellen Gesellschaften“, für das sie nun mit dem Postdoc-Preis ausgezeichnet wird. In dem Projekt werden Gegenstände, die nicht eindeutig einer bestimmten Kultur zuzuordnen sind und damit „transkulturell“ sind, zum einen kulturwissenschaftlich analysiert, zum anderen über den Entwurf eines Ausstellungsde­signs für die museale Präsentation der breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Nach dem Urteil der Jury zeichnet sich der Forschungsansatz von Sophia Prinz durch seine große Innovativität und Interdisziplinarität aus, der eine tiefgreifende Reflexion ermöglicht und in der Verbindung von Analyse und Ausstellungspraxis ein ungewöhnlicher Ansatz ist.

Der Literaturwissenschaftler Dr. Andree Michaelis hat an der Freien Universität (FU) Berlin und am Reed College in Portland, Oregon (USA) Neuere Deutsche Literatur, Philosophie sowie Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft studiert. An seinen Magisterabschluss und die Promotion an der FU Berlin schlossen sich verschiedene Postdoc-Positionen an. Seit 2012 ist er Akademischer Mitarbeiter am Axel Springer-Stiftungslehrstuhl für deutsch-jüdische Literatur- und Kulturgeschichte, Exil und Migration an der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder). In seiner mit dem Postdoc-Preis ausgezeichneten Arbeit beschäftigt er sich mit dem Begriff der „Überlebenden“ der Shoah und geht der Frage nach, warum der Autor Primo Levi nicht als „Überlebender“ bezeichnet werden wollte. Die Arbeit von Andree Michaelis hat die Jury durch ihre unter begriffsgeschichtlichen und methodischen Aspekten höchst innovative und originelle Fragestellung beeindruckt.

Die Jury zur Vergabe des Postdoc-Preises des Landes Brandenburg besteht aus zehn Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern. Unter dem Vorsitz von Prof. Dr. Günter Stock, Vorstandsvorsitzender der Einstein Stiftung Berlin und ehemaliger Präsident der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, gehören dem Gremium zudem vier Vertreterinnen und Vertreter der Universitäten, ein Vertreter der Fachhochschulen sowie vier Repräsentanten der außeruniversitären Forschungseinrichtungen des Landes an:

  • Prof. Dr. Robert Seckler, Vizepräsident der Universität Potsdam
  • Prof. Dr. Christiane Hipp, Vizepräsidentin der BTU Cottbus-Senftenberg
  • Prof. Dr. Claudia Weber, Vizepräsidentin der Viadrina Frankfurt (Oder)
  • Prof. Dr. Ursula von Keitz, Direktorin d. Filmmuseums, Filmuniversität Babelsberg
  • Prof. Dr. Wilhelm-Günther Vahrson, Präsident der HNE Eberswalde
  • Prof. Dr. Ulrike Herzschuh, Arbeitsgruppenleiterin, Alfred-Wegener-Inst. Potsdam
  • Prof. Dr. Susan Neiman, Direktorin des Einstein Forum Potsdam
  • Dr. Dirk Walther, Arbeitsgruppenleiter, Max-Planck-Institut für Molekulare
    Pflanzenphysiologie Potsdam-Golm
  • Prof. Dr. Lutz Wisotzki, Abteilungsleiter, Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam

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Datum
18.11.2016
Rubrik
PM