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30 Jahre Stiftung für das sorbische Volk

- Erschienen am 18.10.2021 - Presemitteilung 317
Sorbische Flagge ©Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa

Der Landesbeauftragte für Angelegenheiten der Sorben/Wenden, Wissenschafts- und Kulturstaatssekretär Tobias Dünow gratuliert zum Jubiläum:

„30 Jahre Stiftung für das sorbische Volk – das ist ein Grund zum Feiern, aber auch Anlass für Rückblick und Ausblick. Seit ihrer Gründung 1991 sorgt die Stiftung als wichtige, nicht mehr wegzudenkende Institution dafür, Geschichte, Sprachen und Kultur des sorbischen Volkes noch bekannter zu machen und seinen Anliegen Gehör zu verschaffen. Dass sich die sorbischen Sprachen fortentwickeln und die kulturelle Identität der Sorbinnen und Sorben bewahrt werden kann, ist maßgeblich den durch die Stiftung geförderten Institutionen und Projekten zu verdanken. Sorbische Sprachen, Bräuche und Traditionen gehören zum einzigartigen immateriellen Kulturerbe unseres Landes, tragen zur Attraktivität der Region bei und setzen wichtige Schwerpunkte beim Strukturwandel in der Lausitz. Diesen außergewöhnlichen Schatz wollen wir bewahren, weiterentwickeln und weiterhin unterstützen. Ich finde: Gäbe es die Stiftung für das sorbische Volk nicht schon, müsste man sie glatt gründen! In diesem Sinne: Vielen Dank für die mehr als engagierte Arbeit in den vergangenen Jahren und auf eine erfolgreiche Zukunft! Herzlichen Glückwunsch zum Jubiläum!“

Die Stiftung für das sorbische Volk fördert als gemeinsames Instrument der Länder Brandenburg und Sachsen mit Unterstützung des Bundes die Bewahrung, Entwicklung und Verbreitung der sorbischen Sprachen, Kultur und Traditionen. Sie fördert u.a. das Sorbische Nationalensemble, das Sorbische Institut, die Domowina mit WITAJ-Sprachzentrum, den Domowina-Verlag, die Schule für niedersorbische Sprache und Kultur und das Wendische Museum Cottbus. Die Stiftung wurde am 19. Oktober 1991 gegründet. 1998 unterzeichneten Sachsen und Brandenburg dazu einen Staatsvertrag. Die Stiftung wird vom Bund sowie von Sachsen und Brandenburg mit jährlich insgesamt 23,916 Millionen Euro finanziert. Vom Land Brandenburg erhält die Stiftung für das sorbische Volk von 2021 bis 2025 jährlich insgesamt 3,986 Millionen Euro – knapp 900.000 Euro mehr als bisher.

Finanziert wird nun erstmals eine feste Dozent*innenstelle an der Schule für niedersorbische Sprache und Kultur, die nun nicht mehr nur auf engagierte Honorarkräfte zurückgreifen muss, sondern professionell Lehrangebote konzipieren und durchführen kann. Außerdem wird der personelle Aufbau der Niedersorbischen Kulturakademie mit den Sparten Gesang, Volkskunst, Theater und Tanz finanziert.

Die Sorben/Wenden sind seit rund 1.500 Jahren in der Lausitz ansässig. Sie haben sich trotz Assimilierungsversuchen früherer Herrscher und Regierungen ihre eigene Sprache und Kultur bewahrt.

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Ident-Nr
317
Datum
18.10.2021
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