Ministerin Manja Schüle auf Kreisreise
- Erschienen am - PresemitteilungKultur- und Wissenschaftsministerin Manja Schüle hat sich heute über die Arbeit der Jüdischen Gemeinde und des evangelischen Kirchensprengels sowie des Sender- und Funktechnikmuseums in Königs Wusterhausen (Landkreis Dahme-Spreewald) informiert. Außerdem hat die Ministerin das vom Verein Wettermuseum e.V. ehrenamtlich geführte Museum für Meteorologie und Aerologie im Taucher Ortsteil Lindenberg (Landkreis Oder-Spree) besucht und dem Vereinsvorsitzenden Dr. Bernd Stiller zwei Fördermittelbescheide aus dem Programm ‘Digitaler Wandel‘ (DIWA) des Kulturministeriums übergeben. Das Projekt ‘digitale Ausstellungsfläche‘ erhält 44.550 Euro, weitere rund 8.000 Euro bekommt die Digitalisierung der Original-Akte zur ‘Erforschung der Arktis mit dem Luftschiff‘.
Manja Schüle:
„Viele höchst verschiedene Stationen – aber eine Gemeinsamkeit überall: Großartige und hoch engagierte Menschen, die sich mit Leidenschaft in ihre Gemeinden, in Vereine, in die Gesellschaft einbringen. Wie im ehrenamtlich geführten Wettermuseum in Lindenberg an einem meteorologisch-historischen Standort. Kaum ein Thema bewegt uns mehr als das Wetter – gerade aktuell aufgrund von Extremhitze, Dürre und Waldbränden. Ich freue mich, dass wir die Arbeit des Vereins bei der Digitalisierung unterstützen können. Auf dem Funkerberg in Königs Wusterhausen sind die ‘Wiege des Rundfunks‘ in Deutschland und mehr als 100 Jahre Radio-Geschichte zu besichtigen – dank einer beeindruckenden Sammlung originaler Technik und dank des Engagements vor Ort“, so Ministerin Schüle. „Dass jüdisches Leben in Brandenburg lebendig und vielfältig ist, zeigt auch die Jüdische Gemeinde Königs Wusterhausen mit kulturellen Aktivitäten, religiöser Unterweisung und Sozialberatung. Unverzichtbar für das soziale Leben ist auch die Arbeit des Kirchensprengels in König Wusterhausen. Diese vier Stationen, die ich heute besucht habe, zeigen, wie abwechslungsreich unser Land ist – und wie viele wunderbare Menschen sich aktiv bei der Gestaltung einbringen!“
Das Wettermuseum – Museum für Meteorologie und Aerologie wird vom Verein Wettermuseum e.V. geführt. Der Standort Lindenberg ist ein authentischer Standort der Meteorologie mit einer fast 120-jährigen meteorologischen Geschichte. Hier wurde 1905 das Königlich-Preußische Aeronautische Observatorium gegründet. Heute befindet sich hier eines von zwei Observatorien des Deutschen Wetterdienstes. Seit 2006 arbeitet der Verein Wettermuseum e.V. an der öffentlichkeitswirksamen Darstellung und Vermittlung der Themen Meteorologie, Klimawandel, Klimaschutz. Im Rahmen des 2021 erstmals gestarteten Programms zur Förderung des Digitalen Wandels von Kultureinrichtungen im Land Brandenburg (DIWA) werden in diesem Jahr insgesamt 17 Projekte mit insgesamt rund 330.000 Euro gefördert. Mit ‘DIWA‘ fördert das Kulturministerium die Strategiefähigkeit und Vernetzung von Kultureinrichtungen und unterstützt innovative Konzepte. Das Programm wird auch im kommenden Jahr fortgesetzt.
Die Windmühle auf dem Funkerberg Königs Wusterhausen wurde 1911 für Radiotests genutzt. 1920 ging dort das erste Radioprogramm Deutschlands auf Sendung. Bis 1926 wurden zwölf Masten und drei Sendeanlagen errichtet. Die Rundfunkübertragung endete 1995. Die denkmalgeschützten Senderhäuser und der 210 Meter hohe Sendemast sind Königs Wusterhausens Wahrzeichen. Im Senderhaus 1 betreibt der Förderverein Sender Königs Wusterhausen e.V. in Kooperation mit der Stadt das Sender- und Funktechnikmuseum. Das Städtebaukonzept sieht auf dem Areal Flächen für Wohnungen, Forschung und Entwicklung sowie für Kultur vor.
Die Jüdische Gemeinde Königs Wusterhausen wurde am 09. Mai 2000 von jüdischen Kontingentflüchtlingen aus den GUS-Staaten gegründet und sollte die einzeln nach Deutschland eingereisten jüdischen Familien zusammenführen. Seither stehen im Zentrum der Gemeindearbeit gemeinsame kulturelle Aktivitäten, die Ausübung und die Vermittlung von Kenntnissen der jüdischen Religion sowie interreligiöse Feiern. Die Jüdische Gemeinde Königs Wusterhausen ist eine von sieben Mitgliedsgemeinden des Jüdischen Landesverbandes.