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Bernd Faulenbach verstorben

- Erschienen am 18.06.2024 - Presemitteilung 215
Der Bochumer Historiker Bernd Faulenbach ©dpa Bildfunk

Brandenburgs Kultur- und Wissenschaftsministerin Dr. Manja Schüle und der Direktor der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten (SBG), Prof. Dr. Axel Drecoll, trauern um Prof. Dr. Bernd Faulenbach. Der Historiker und langjährige ehemalige Vorsitzende der Fachkommission der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten ist am 15. Juni 2024 verstorben.

Ministerin Manja Schüle:

„Bernd Faulenbach war einer der wichtigsten Aufbauhelfer in Brandenburg: Der Historiker war einer der Geburtshelfer bei der Gründung der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten und war ihr jahrzehntelang verbunden. Und er war ein konzeptioneller Vordenker, der mit der ‘Faulenbach-Formel‘ auf den Punkt gebracht hatte, dass die NS-Verbrechen weder durch die Verbrechen des Stalinismus relativiert noch die Verbrechen des Stalinismus durch Hinweis auf die NS-Verbrechen bagatellisiert werden dürfen. Vor allen Dingen war er aber ein überzeugter und überzeugender Demokrat: Klug, streitbar, emphatisch und engagiert bis ins hohe Alter. Er wird sehr fehlen. Mir und unserem Land.“

SBG-Direktor Axel Drecoll:

„Die von Bernd Faulenbach 1992 vorgelegten Empfehlungen für die künftige Verfasstheit und inhaltliche Neukonzeption der brandenburgischen Gedenkstätten bildeten nicht nur die Grundlage für die Gründung der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten, sondern waren darüber hinaus wegweisend für den Entwicklungsprozess der Gedenkstätten zunächst in Ost-  und später auch in Westdeutschland sowie für die Erinnerungskultur insgesamt. Den von vielen Diskussionen und schwierigen Entscheidungen geprägten Prozess der Sanierung und Neugestaltung der brandenburgischen Gedenkstätten hat die Fachkommission in wechselnder Besetzung unter Faulenbachs Leitung kompetent und konstruktiv begleitet. Dabei hat seine Fähigkeit, auf der Basis wissenschaftlich fundierter Grundüberzeugungen widerstreitende Positionen einzubinden, sowie sein entschiedenes Eintreten für die inhaltliche Unabhängigkeit der Stiftung und gegen Versuche politischer Einflussnahme wesentlich zum Erfolg und Renommee der Stiftung im In- und Ausland beigetragen. Dafür werden wir ihn in dankbarer Erinnerung behalten.“