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Profunder Kenner Russlands und engagierte Stimme für die Freiheit der Ukraine

- Erschienen am 17.10.2025 - Presemitteilung 324

Kultur- und Wissenschaftsministerin Dr. Manja Schüle gratuliert dem renommierten Historiker Karl Schlögel zum Friedenspreis des Deutschen Buchhandels, den der emeritierte Professor der Europa-Universität Viadrina am Sonntag, 19. Oktober 2025, in der Frankfurter Paulskirche erhält:

„Der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ist wohl die wichtigste Auszeichnung, die ein Publizist hierzulande in Empfang nehmen kann – und die wunderbarerweise auf viele Ehrungen Prof. Dr. Karl Schlögels folgt. Der profunde Osteuropa-Experte ist ein langjähriger Kritiker Putins und gleichzeitig eine engagierte Stimme für eine freie Ukraine, ohne die es ein freies Europa nicht geben kann. Als Professor für osteuropäische Geschichte hat er die Europa-Universität Viadrina viele Jahre geprägt und mit seinen Publikationen unseren Blick auf Mittel- und Osteuropa geschärft. Das Wissenschaftsland Brandenburg fühlt sich stolz mit dem Ausgezeichneten verbunden. Ich gratuliere Prof. Dr. Karl Schlögel von Herzen zu diesem mehr als verdienten Preis!“

Der Historiker und Essayist Prof. Dr. Karl Schlögel (geboren 1948 in Hawangen/Bayern) gilt als einer der profiliertesten Kenner Osteuropas. 1969 beginnt er an der Freien Universität Berlin ein Studium der osteuropäischen Geschichte, Philosophie, Soziologie und Slawistik und promoviert 1981 über Arbeiterkonflikte in der Sowjetunion. Von 1990 bis 1994 ist Karl Schlögel Professor für Osteuropäische Geschichte an der Universität Konstanz, von 1994 bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2013 an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder). Dort baute er den Lehrstuhl für osteuropäische Geschichte maßgeblich mit auf und prägte die Beschäftigung mit Osteuropa als interdisziplinäres und kulturgeschichtlich orientiertes Fach. Darüber hinaus war er als Gastdozent und Redner an Hochschulen im Ausland tätig. In seinen Arbeiten, darunter „Terror und Traum. Moskau 1937“ (2008), „Grenzland Europa“ (2013) oder „Das sowjetische Jahrhundert. Archäologie einer untergegangenen Welt“ (2022), erzählt Karl Schlögel die Kultur- und Zeitgeschichte Russlands und Osteuropas neu und anschaulich.

Der mit 25.000 Euro dotierte Friedenspreis des Deutschen Buchhandels wird seit 1950 vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels vergeben. Die Verleihung findet traditionell zum Abschluss der Frankfurter Buchmesse statt.